BMW 600 Oldtimer kaufen

Geschichte des BMW 600

Der BMW 600 entstand in einer Phase wirtschaftlicher Herausforderung für BMW. Nach dem Erfolg der Isetta suchte BMW eine Möglichkeit, mit geringem Aufwand ein größeres Fahrzeug in die Kleinwagenklasse einzuführen. Der 600 übernahm von der Isetta das charakteristische Fronttürsystem, erweiterte das Konzept aber um zwei Sitze und eine zusätzliche hintere Seitentür. Die Produktion begann 1957, endete aber schon im November 1959 nach weniger als zwei Jahren. Der BMW 600 wurde mit einem 582-ccm-Zweizylindermotor vorgestellt, dessen technisches Konzept von den erfolgreichen BMW-Motorrädern abgeleitet war. Konkurrenten wie der VW Käfer verdrängten den 600 schnell vom Markt, dennoch ist das Modell heute ein wichtiger Baustein der BMW-Geschichte.

Modellhistorie des BMW 600

Direkter technischer Vorgänger des BMW 600 war die BMW Isetta, auf deren Plattform und Konstruktionsprinzipien er aufbaute. Mit dem BMW 600 wagte BMW den Schritt zum ersten Nachkriegs-Viersitzer im eigenen Programm. Nach Produktionsende übernahm der BMW 700 die Rolle des Kompaktwagens und setzte auf eine eigenständige selbsttragende Karosserie sowie verbesserte Technik. Der 700 war damit Nachfolger und konzeptionelle Weiterentwicklung des BMW 600.

Besonderheiten und Highlights des BMW 600

Der BMW 600 hebt sich durch sein markantes Fronttür-Konzept ab, das den Zugang zum Fahrzeuginnenraum auch in engen Parklücken ermöglicht. Hinzu kamen Schraubenfedern an allen vier Rädern, ein vollsynchronisiertes 4-Gang-Getriebe sowie ein robuster, aus den BMW-Motorrädern bekannter Boxermotor. Die zusätzliche Fondtür rechts sorgte für überraschend alltagstaugliche Praktikabilität. Heute sind erhaltene Fahrzeuge extrem selten, da viele in den 1960er-Jahren verschlissen oder entsorgt wurden. Der BMW 600 sticht damit als echtes Sammlerstück und Technikkuriosum hervor.

Technische Daten des BMW 600

Sondermodelle und Sammlervarianten des BMW 600

Werksseitige Sondermodelle des BMW 600 sind nicht dokumentiert, doch einzelne nachgerüstete Fahrzeuge weisen spezielle Lackierungen oder Interieur-Details auf. Besonders Fahrzeuge mit original erhaltenem Lack und Innenausstattung aus der ersten Produktionsphase sind heute für Sammler von hohem Interesse, da viele Modelle über die Jahre modifiziert wurden.

Schwachstellen und bekannte Probleme beim BMW 600

Obwohl der 600 für die robuste BMW-Technik bekannt ist, sollte auf Rost an Schweller, Radläufen und dem Fronttürrahmen geachtet werden. Nach Jahrzehnten im Einsatz sind zudem Getriebe und der Rahmen besonders prüfenswert. Ersatzteile gelten aufgrund seltener Erhaltung als schwer verfügbar, daher ist eine gründliche Begutachtung vor einem Kauf ratsam. Wartungssensible Punkte sind zudem die Elektrik (vor allem Lichtmaschinen und Abblendlicht) sowie die Bremsanlage mit den Trommelbremsen.

Motorisierung, Fahrverhalten und Besonderheiten im Betrieb

Der luftgekühlte Zweizylinder-Boxermotor mit 582 ccm stammt konzeptionell aus der Motorradtechnik und überzeugt bei zuverlässigem Zustand durch gutes Drehmoment. Die hintere Einzelradaufhängung (Schraubenfedern) sorgt trotz kurzer Radbasis für unerwartete Fahrstabilität – soweit dies für Microcars der 1950er-Jahre möglich ist. Mit maximal 100 km/h ist der BMW 600 in seinem Segment konkurrenzfähig und für den Stadtverkehr der Nachkriegszeit bestens geeignet.

• BMW 600 Typ 111: Einziger Produktionscode, ausgestattet mit 582 ccm, ca. 19 PS, Hinterradantrieb, 4-Gang-Schaltgetriebe, Fronttür und Fondseitentür.

Design, Interieur, Lackierungen und Sonderausstattungen

Der BMW 600 überzeugt durch eine eigenständige, rundliche Karosserieform mit nach oben gezogenen Flanken und einer markanten Fronttür. Die Basisfarben orientierten sich an den 1950er-Jahre-Paletten, darunter Pastelltöne und klassische Uni-Lacke. Im Innenraum wirkt der 600 zweckmäßig, aber charmant – Sitzbänke vorne und hinten, gepolsterte Türverkleidungen und typisch BMW: das Logo zentral am Lenkrad. Chromzierelemente an Radkappen und Stoßstangen waren serienmäßig, wobei Sonderwünsche wie individuelle Polsterstoffe je nach Baujahr umgesetzt wurden. Die rechte hintere Einstiegstür ist ein Alleinstellungsmerkmal. Zubehör wie Gepäckträger, Radio oder Zusatzscheinwerfer wurden von Händlern oft nachgerüstet.

Sonstige Besonderheiten und wissenswerte Details

Ein auffälliger Aspekt des BMW 600 ist die Möglichkeit, mithilfe des serienmäßigen Fronttürsystems auch in engsten Stadtnischen ein- und auszusteigen. Die Konstruktion des Fahrzeugs machte den 600 in den 1950ern zu einer preiswerten familienfreundlichen Lösung, insbesondere für urbane Haushalte. Der Motor wurde außerhalb des Autos auch in Motorrädern, Kleinflugzeugen und im Motorsport eingesetzt.

Zusammenfassung

Der BMW 600 ist ein anspruchsvoller Klassiker für Technikfans und Freunde ungewöhnlicher Karosseriekonzepte. Seine mikrocar-typische Optik in Kombination mit BMW-typischer Technik macht ihn zu einem seltenen Vertreter seiner Zeit. Wer einen BMW 600 heute erwerben kann, findet ein Fahrzeug mit historischem und technischem Anspruch, dessen Besonderheiten ihn im Vergleich zu anderen Kleinwagen seiner Epoche deutlich abheben.