In den Classic Trader Händlerportraits stellen wir Ihnen regelmäßig ausgewählte Oldtimer-Händler vor, die unser aus 15 Fragen bestehendes Interview beantworten.

15 FRAGEN AN BRIGITTE PYRITZ UND RAINER DSCHÜDOW VON PYRITZ CLASSICS

Bitte stellen Sie sich und Ihr Unternehmen kurz vor. Was ist das Spezialgebiet Ihres Unternehmens?

Brigitte Pyritz und Rainer Dschüdow stehen hinter Pyritz Classics, dem Marktplatz für klassische Automobile. Kauf, Verkauf und Vermittlung von einer selektiven Vorauswahl besonderer und/oder qualitativ hochwertiger Klassiker, sowie das Betreiben einer kleinen Werkstatt.

Wann sind Sie dem „Virus“ klassischer Fahrzeuge verfallen? Gab es ein Schlüsselerlebnis in Ihrer Kindheit / Jugend, das Sie zum Oldtimer-Enthusiasten gemacht hat?

In unserer computerlosen Kindheit und Jugend gab es eine große Faszination für Mobilität. Vom Mofa, Motorrad zum ersten Automobil gab es jeweils einen neuen Kick! Der erste gebrauchte Spitfire Anfang der 70er Jahre ist unvergesslich. Danach kam die Entdeckung der konstruktiven Vielfalt.

Was mögen Sie an Ihrem Job am meisten – was am wenigsten?

Das Kennenlernen der Menschen hinter den Oldtimern ist äußerst vielfältig und interessant. Weniger prickelnd sind reine Kapitalanleger mit der ersten Frage „Was ist der denn nächstes Jahr wert?“

Welche Marke(n) hat / haben es Ihnen angetan? Welches sind Ihre drei Lieblingsklassiker und warum?

Wir sind uns einig in der Vorliebe zu leichten fahrdynamischen Klassikern. Brigitte liebt seit 40 Jahren ihren Lotus Elan und wir beide gemeinsam alles was britisch oder italienisch ist.

Was war das außergewöhnlichste Fahrzeug, mit dem Sie es bisher zu tun hatten?

Ein Benz Patent-Motorwagen Victoria von 1896 aus erstem Familienbesitz.

Thema Wertsteigerung / -erhalt: Auf welches Pferd sollte man jetzt setzen? Wie glauben Sie wird es mit der Wertentwicklung in den nächsten Jahren weitergehen?

Man sollte seinem Geschmack trauen. Wenn Sie jetzt bei einem Auto „Hummeln im Bauch“ haben, wird sich das bestimmt in der Zukunft als richtig erweisen.

Welches ist der aus Ihrer Sicht am meisten unterschätzte oder überschätze Klassiker und warum?

Es gibt noch sehr viele unterschätzte Klassiker, die viel Fahrspaß bringen. Dazu rechnen wir zum Beispiel den Buckel und den Amazon von Volvo, den FIAT Spider und das Saab 900 Cabriolet. Überschätzt sind unseres Eindrucks nach der Mercedes-Benz 300 SL, als Roadster und Flügeltürer, und einige Porschemodelle.

Sehen Sie einen personellen Generationswechsel im Markt für klassische Fahrzeuge? Wenn ja, wie stehen Sie dazu?

Ein Generationswechsel ist unaufhaltsam. Jede Generation hat ihre Vorlieben und das ist auch gut so. Die Folgen sind erkennbar: Fahrzeuge der 80er Jahre sind im Trend, Vorkriegsklassiker schwächeln teilweise.

Was ist für Sie ein absolutes „Tabu“ in Sachen Klassiker?

Besserwisserei und den eigenen Anspruch auf das Absolute.

Wo hört für Sie das Thema „Klassiker“ auf und vor allem warum?

Jedes 30 Jahre alte Auto ist noch lange kein Klassiker. Aber das entscheidet jeder für sich.

Welche modernen Fahrzeuge haben für Sie das Potenzial, in 30 Jahren ein wirklicher Oldtimer zu werden?

Fahrzeuge die sich durch ihren außergewöhnlichen Charakter hervorheben, oder die eine neue Klasse begründen, wie zum Beispiel der erste Volkswagen Golf vor über 40 Jahren. Aber die gibt es in Zeiten des „Mainstreams“ leider immer weniger.

Wie sehen Sie die Zukunft des Klassikerhandels und welche Herausforderungen gibt es?

Der Handel mit klassischen Automobilen ist sehr heterogen und von vielen individuellen unabhängigen Anbietern gekennzeichnet. Es gibt erkennbare Tendenzen der Hersteller, hier selbst tätig zu werden. Die Herausforderung liegt darin, sich permanent mit einem attraktiven und qualitativ hochwertigen Angebot vom Wettbewerb abzusetzen und dabei den Servicegedanken nicht zu vergessen.

Welches Fahrzeug möchten Sie unbedingt noch einmal fahren und vor allem warum?

Rainer möchte demnächst mit seinem Lotus Cortina im historischen Rennsport wieder fahren, in Erinnerung an seine Rennen in der VLN Langstreckenmeisterschaft und beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Brigitte würde gern noch einmal den Alfa Romeo 1750 GS bei einer Mille Miglia Teilnahme genießen.

Was sind Ihrer Meinung nach die schönsten Strecken, die man mit einem Oldtimer „erfahren“ kann?

Es gibt in jedem deutschen Landstrich reizvolle Strecken direkt vor der Haustür. Die Alleen im Norden ebenso wie die Mittelgebirge oder die Alpenpässe haben ihre Reize.

Was würden Sie einem „Oldtimer-Neuling“ am liebsten mit auf den Weg geben?

Verständnis und Gelassenheit im Umgang mit der Jahrzehnte alten Technik aufzubringen und das rechte Gefühl dafür zu entwickeln. Auch die Beherrschung und Beseitigung kleiner Pannen gibt Erfolgserlebnisse.

Kontakt zu Pyritz Classics

Brigitte Pyritz, Rainer Dschüdow
Orber Str. 4a
60386 Frankfurt am Main

Tel.: +49 69 40895518
[email protected]

Fotos Pyritz Classics

Autor: Classic Trader

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