Volkswagen Scirocco Oldtimer kaufen

Geschichte des Volkswagen Scirocco

Der VW Scirocco kam 1974 als sportliche Alternative zum VW Golf auf den Markt und sollte den Karmann Ghia Typ 14 ablösen. Der Entwurf stammt vom italienischen Designer Giorgio Giugiaro und wurde zunächst von Karmann finanziert, bevor Volkswagen einstieg. Charakteristisch waren die Nähe zur Golf-Plattform, das eigenständige Karosseriedesign mit flacher Linienführung und die Produktion ausschließlich bei Karmann in Osnabrück. Der Name Scirocco verweist auf den heißen Mittelmeerwind und steht für die sportlich-exotische Linie des Fahrzeugs. Die erste und zweite Generation wurden zwischen 1974 und 1992 gebaut. Der Scirocco blieb immer das sportliche Gegenstück zum konventionelleren Golf und gilt heute als markantes Kapitel in der Modellgeschichte von Volkswagen.

Modellgeschichte des Scirocco

Die erste Serie (Typ 53) debütierte 1974 mit 1,1 und 1,5 Liter Motoren und war von sportlichem Flair und scharf geschnittenem Design geprägt. Verfügbar waren verschiedene Ausstattungslinien – von L bis GT. Mit der zweiten Generation, Typ 53B (ab 1981), wurde das Coupé geräumiger und vielseitiger, bot mehr Motoroptionen (bis zu 136 PS, darunter Einspritz- und 16V-Motoren) und eine überarbeitete Karosserieform. 1992 endete die Produktion der zweiten Baureihe. Als Nachfolger wurde der Corrado präsentiert, der jedoch andere Käuferschichten ansprach. 2008 stellte Volkswagen einen modernen Scirocco (Gen. 3) vor, der durch die Einstellung 2017 endgültig auslief.

Besonderheiten und Highlights des Scirocco

Der Scirocco hebt sich innerhalb der Volkswagen-Produktpalette insbesondere durch die Kombination aus coupétypischem Tiefschwerpunkt, sportlicher Fahrwerksabstimmung und der vergleichsweise niedrigen Stückzahl ab. Viele Modelle sind Garagenfahrzeuge, meist gepflegt, häufig mit sportlichen Sonderausstattungen wie BBS-Felgen, Sportsitzen, Sunroof oder extravaganten Lackierungen (z.B. Viperngrün-Metallic). Originalzustand und vollständige Historie sind wichtige Kaufkriterien. Für frühe Modelle liegt der Bestand in Deutschland bei nur ca. 300–400 Fahrzeugen – das unterstreicht die Seltenheit und Exklusivität.

Technische Daten

Sondermodelle des Volkswagen Scirocco

Sondermodelle wie der Scirocco GTI (mit sportlicher Fahrwerksabstimmung und überarbeiteter Motorisierung), GTX (mit auffälligem Doppelspeiler und exklusiver Ausstattung), GT II und spezielle Motorsport-Versionen (teilweise FIA-HTP-fähig) machen den Scirocco besonders interessant für Sammler. Ebenso werden limitierte Editionen mit besonderen Lackierungen und Innenausstattungen geschätzt. Die GTX 16V-Modelle mit bis zu 145 PS gelten heute als die sportlichsten und leistungsfähigsten Scirocco-Varianten.

Schwachstellen und Pflege des Scirocco

Obwohl viele Scirocco als Garagenfahrzeuge überdauert haben, ist besonders bei frühen Modellen auf Rost an den typischen Schwachstellen (z.B. Radläufe, Schweller, Kofferraumboden, Unterboden) zu achten. Die Technik der Vierzylinder-Motoren gilt als robust, doch Dichtungen, Kühl- und Bremsleitungen sowie elektrische Komponenten sollten regelmäßig geprüft werden. Besonderheiten sind erhaltenswerte Originalteile (Armaturenbrett, Stoffe, Felgen) und vollständige Dokumentationen (Serviceheft, Originalbrief). Ersatzteile sind noch erhältlich, die Szene ist in Foren, Clubs und Teilebörsen aktiv.

Fahrverhalten, Motorisierung und Getriebe

Der Scirocco punktet durch seine präzise Lenkung, sportliche Fahrwerksabstimmung und den dank Frontantrieb und tiefem Schwerpunkt sicheren Kurvenhalt. Besonders die stärkeren Motorisierungen (GTI, GTX 16V) bieten ein sehr direktes Fahrerlebnis – ab Werk oft mit 5-Gang-Getriebe und Sportfahrwerk. Die Gewichtsvorteile der Baureihe sorgen für agiles Handling und eine authentische Fahrdynamik.

• Scirocco I GTI: 1,6-Liter, 110 PS, sportliche Ausstattung
• Scirocco II GTX 16V: 1,8-Liter, 145 PS, Doppelspoiler
• Scirocco GT: Verschiedene Motorisierungen, häufig als Alltagsmodell
• Motorsportversionen: FIA-HTP geeignet, Rallye-/Rennsport geschätzt

Design, Interieur und Sonderausstattungen

Giorgio Giugiaro schuf mit dem Scirocco I eine markante Coupé-Silhouette mit flacher Front, charakteristischer Sicke und sportlicher Linie. Typisch für beide Generationen sind große Heckklappe, rechteckige oder Doppelscheinwerfer (je nach Modell/Version) und eigenständige Details wie Einarmwischer oder modellabhängige Spoiler. Innen dominieren klar strukturierte Armaturenbretter, straffe Sportsitze (vielfach original erhalten) und auffällige Polsterstoffe, teils im Karo- oder Kunstleder-Look. Sonderausstattungen wie originales Blaupunkt-Radio, Schiebedach, elektrische Fensterheber, Servolenkung und leichtmetallfelgen (z. B. BBS, ATS) runden das Angebot ab. Besonders begehrt sind Modelle mit Originallackierungen in seltenen Farbtönen wie Viperngrün-Metallic oder Flash Silver.

Weitere Besonderheiten

Der Scirocco ist in der Szene beliebt für Clubtreffen, Motorsport (Tourenwagen/Slaloms), und als Ausstellungsfahrzeug auf Oldtimermessen. Fahrzeuge im Originalzustand mit lückenloser Historie und wenigen Besitzern sind besonders gesucht. Für Youngtimer-Einsteiger bietet der Scirocco einen günstigen Zugang zur klassischen Sportcoupé-Welt.

Zusammenfassung

Der Volkswagen Scirocco vereint eigenständiges Design, solide VW-Technik und ein seltenes Coupé-Erlebnis. Ob als sportlicher Alltagsklassiker, Sammlerobjekt oder als Sprungbrett in die Oldtimer-Szene – vor allem die gepflegten, originalen Fahrzeuge der ersten beiden Generationen sind eine Klasse für sich. Besonderer Fokus sollte immer auf Pflegehistorie, Dokumentation und Originalität liegen, vor allem, da die Zahl der gut erhaltenen Exemplare gering ist. Die Vielfalt der Sondermodelle und die dynamischen Fahreigenschaften machen den Scirocco zu einem echten Highlight unter den klassischen Volkswagens.