24 Tours Du Pont – Premiere im Flügeltürer

24 Tours Du Pont Panorama

Als Oldtimer-Neuling habe ich mich ganz besonders auf meine Arbeit bei den 24 Tours Du Pont gefreut. Das erste Mal legendäre Fahrzeuge in natura sehen, die ich bisher nur von Bildern kannte. Schon die Anfahrt gestaltete sich äußerst spannend, Kollege Paolo sammelte mich bei strahlendem Sonnenschein im Mercedes-Benz W123 ein – fantastisches Auto in einem fantastischen Zustand.

24 Tours Du Pont – Samstag

Auf dem Weg nach Potsdam nahm die Oldtimerdichte immer weiter zu, pro zurückgelegtem Kilometer konnte man im Vorbeifahren immer mehr klassische Fahrzeuge bewundern. Am Ort des Geschehens kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus, bereits nach wenigen Metern auf dem Eventgelände war ich von der Menge der exklusiven Klassiker erschlagen. Porsche reihten sich an Mercedes-Benz, gegenüber waren Jaguar und Ferrari zu bestaunen. Am Arbeitsplatz angekommen vervollständigte sich das Bild: der Classic Trader Verkäufermarkt hatte ebenfalls einige Schmuckstücke zu bieten, die perfekt ins Bild der Veranstaltung passten. Am Samstag fuhren die Teilnehmer der Hamburg-Berlin Rallye über das Eventgelände und wirbelten im wahrsten Sinne Staub auf: Der Weg führte über einen staubtrockenen Sandweg an den Ausstellungsfahrzeugen vorbei, diese sahen spätestens nach den ersten 50 vorbeifahrenden Fahrzeugen entsprechend aus. Die Stimmung war dennoch ausgelassen, die vorbeifahrenden Teilnehmer der Rallye wurden begrüßt, mal mehr, mal weniger euphorisch – je nachdem, in welchem Klassiker man vorbeirollte. Besonders jene Teilnehmer stachen heraus, die sich im Stile ihrer Fahrzeuge angezogen hatten. So fuhren beispielsweise zwei Herren mittleren Alters in schwarzem Anzug in einem Citroen Traction Avant vor,  in den Händen Zigarren und Maschinenpistolen: so wurde man dem Ruf der Gangsterlimousine gerecht. Zwei andere Mitfahrer trugen im roten Ferrari die obligatorischen Hawaiihemden und Schnurrbärte: offenbar hatte auch Magnum sich nach Potsdam verirrt. Auch ein alter Doppeldecker bereicherte die Szenerie und flog einige Kunststücke über dem Gelände. Am Abend kehrte man in der Garage Du Pont und ließ den Abend bei Pastis und Bier ausklingen.


24 Tours Du Pont Flugzeug24 Tours Du Pont Abarth


24 Tours Du Pont – Sonntag

Nachdem ich davon ausging, dass der Samstag nicht mehr getoppt werden könnte wurde ich Sonntag eines besseren belehrt. Spätestens nachdem das erste Fahrzeug auf dem Rundkurs der 24 Tours Du Pont losgefahren war, standen alle Besucher an der Strecke und feuerten die Mitfahrer an. Es reihte sich ein Traumwagen an den anderen, der Lärm der Motoren machte Gespräche stellenweise unmöglich – was nicht weiter schlimm war, die strahlenden Gesichter sprachen Bände. Angestachelt von der Begeisterung traten die Fahrer immer mehr aufs Gas, die Zuschauer waren begeistert. Nach endlosen Runden hatte man ein leichtes klingen in den Ohren, Feinstaub und Benzingeruch in der Nase – was will man mehr? Überall an der Strecke wurden eifrig Classic Trader Fahnen geschwenkt und gejubelt. Bei bestem Wetter verflog die Zeit wie im Flug, die zwei Veranstaltungstage waren sehr schnell vorbei. Nach etlichen neuen Bekanntschaften und vielen netten Gesprächen neigte sich der Sonntag irgendwann dem Ende zu, die letzten Fahrer auf dem Rundkurs heizten den Zuschauern noch einmal richtig ein und der Lärm des Porsche 904 veranlasste den ein oder anderen, sich unauffällig die Ohren zu zu halten – keine Schande, bei dem Lärm den diese Höllenmaschine veranstaltete.

Selbst der Abbau des Standes gestaltete sich spannend, denn im Hintergrund wurden die Ausstellungsfahrzeuge nach und nach vom Gelände transportiert, eines lautstarker als das andere. Manche waren auch auf Starthilfe angewiesen, was natürlich für hämische Sprüche und Belustigung sorgte.


24 Tours Du Pont Classic TraderMercedes-Benz SSK


24 Tours Du Pont – Fazit

Mein persönliches Highlight der 24 Tours Du Pont war das Probesitzen im Mercedes-Benz 300 SL Flügeltürer. Für eine Fahrt auf dem Beifahrersitz fehlte leider die Zeit, dennoch erfüllte sich hier ein kleiner Traum. Nach kurzer Einweisung startete ich einen Versuch, mich in diese fahrende Konservendose zu quetschen: ein Bein in den Bereich der Pedale positionieren, dann mit dem Hintern auf die „Fensterbank“. Mit einem Bein im Fahrzeug, mit dem anderen in der Luft ließ ich mich auf den Fahrersitz fallen und trat bei dieser Gelegenheit fast einen kleinen Hebel neben dem Lenkrad ab. Zum Glück nur fast, denn ansonsten hätte ich vermutlich Privatinsolvenz anmelden müssen. Im Fahrzeug angekommen blendeten mich Chrom und die Eleganz der späten 50er. Da ich beim Ausstieg penibel darauf achtete, keine Hebel oder sonstige Bestandteile des Cockpits abzutreten stieß ich mir erfolgreich den Kopf an der Flügeltür an – die hatte ich vor lauter Aufregung schlicht und einfach vergessen.

Lange Rede kurzer Sinn: ich freue mich auf die 24 Tours Du Pont 2017.


24 Tours Du Pont Mercedes-Benz SSK

24 Tours Du Pont


Text Jan Fröhlich // Fotos Classic Trader


Autor: Jan Fröhlich

Jan Fröhlich ist Redakteur beim Classic Trader Magazin und begeistert sich leidenschaftlich für klassische Fahrzeuge. Traum-Klassiker: Mercedes Benz 300 SL & Porsche 356 Eigener Klassiker: Velo Solex 3800 von 1968

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