Rover 100 Oldtimer kaufen

Einleitung und Geschichte des Rover 100

Der Rover 100 gehört zur P4-Baureihe und wurde zwischen 1960 und 1962 von The Rover Co. Ltd. ausschließlich als Rechtslenker gebaut. Die Modellreihe stand in der Tradition britischer Oberklassefahrzeuge, die mit technischer Solidität und noblem Understatement überzeugen sollten. Die Zielgruppe zur Bauzeit waren vorwiegend wohlhabende Mittelklasse- und gehobene Managementkunden. Nachfolger und Entwicklungsschritte spiegelten den Wandel britischer Automobilbaukunst wider, insbesondere in der Verbindung von Komfort, aufwendiger Materialauswahl und unauffälligem Design. Markant sind die für die Zeit fortschrittlichen Details wie „Suicide Doors“ (hinten angeschlagene Türen) und umfangreiche Holz- sowie Chromapplikationen.

Modellgeschichte

Die P4-Serie begann bereits 1949, der Rover 100 war ab 1960 die Weiterentwicklung mit kräftigerem 2,6-Liter-Sechszylindermotor und hochwertigem Interieur. Nur zwei Jahre produziert (1960–1962), entstanden exakt 16.521 Exemplare. Nachfolger wurde der fortschrittlichere Rover P5, während Vorgängermodelle mit kleineren Motorisierungen oder anderen Ausstattungsniveaus aufwarteten. Der Rover 100 P4 blieb als Inbegriff britischer Automobiltradition in Erinnerung.

Besonderheiten des Rover 100

Zu den Highlights zählen die Kombination aus solide verarbeitetem Fahrwerk, einem charakterstarken Sechszylindermotor und luxuriöser Innenausstattung. Besonders hervorzuheben sind die zweifarbigen Lackierungen mit optionalem Chromzierrat, das aufwendig gestaltete Armaturenbrett aus afrikanischem Nussbaumholz sowie zahlreiche Komfortextras wie Sonnenblenden, Leseleuchten und Aschenbecher im Fond. Die typische P4-Karosserie mit hinten angeschlagenen Türen und umfassender Dokumentation der Servicehistorie macht den Wagen für Kenner faszinierend.

Technische Daten

Sondermodelle und Sammlervarianten

Innerhalb der Produktion des Rover 100 gab es keine werksseitigen Sondermodelle im eigentlichen Sinne, allerdings sind Fahrzeuge mit seltenen Zweifarb-Lackierungen, vollständiger Originalausstattung und dokumentierter Servicehistorie besonders gesucht. Cabriovarianten sind dem Rover 100 P4 nicht zuzuordnen, da sie nur für die spätere Kleinwagenreihe relevant wurden.

Schwachstellen und worauf zu achten ist

Allgemein gilt der Rover 100 als robust gebaut. Dennoch sollten potenzielle Käufer bei Restaurierungsobjekten auf typische Problembereiche wie Korrosion an tragenden Strukturen und Karosserie, den Zustand der Holzverkleidungen sowie Verschleiß an Chromzierrat achten. Die Ersatzteillage ist aufgrund der limitierten Produktionszeit überschaubar, aber insbesondere Serviceunterlagen, Werkstatthandbücher und Dokumentation sind häufig verfügbar – ein Pluspunkt für die Wartung.

Motor, Fahrverhalten, Getriebe und Handling

Der Sechszylinder-Reihenmotor mit 2,6 Litern Hubraum bietet kultivierte Kraftentfaltung und überzeugt durch ruhigen Lauf. Das manuelle Getriebe (meist mit vier Gängen und Overdrive) sorgt für solide Kraftübertragung, während das komfortabel abgestimmte Fahrwerk auch längere Strecken angenehm gestaltet. Die präzise Lenkung und das für britische Straßen ausgelegte Setup vermitteln ein ruhiges und kontrolliertes Fahrgefühl – von sportiver Dynamik war der Rover 100 jedoch nie geprägt. - Rover 100 P4 (2,6-Liter-Reihensechszylinder, ca. 100 PS, Overdrive, Duo-Ton-Lackierung, Lederinterieur)

Innenraum, Komfort, Exterieur und Design

Optisch besticht der Rover 100 durch klare, zurückhaltende Linien und typische Stylingelemente der P4-Reihe. Die klassischen „Suicide Doors“ hinten, Edelstahlradkappen und umfangreiche Chromapplikationen verleihen dem Wagen ein distinguiertes Erscheinungsbild. Innen dominieren Holzeinlagen aus afrikanischem Nussbaum und robuste Ledersitze (meist in Rot oder Grün). Zubehör wie Sonnenblenden, Radio (oft nachgerüstet), originale Werkzeugsets und ein bis ins Detail gepflegtes Interieur schaffen eine besondere Atmosphäre. Die Duo-Ton-Lackierungen mit optionalem Chromzierrat sind authentische Ausstattungsdetails der Zeit.

Weitere Besonderheiten

Viele Rover 100-Fahrzeuge weisen vollständige Borddokumentation (Bordbuch, P4 Guild Magazine, umfangreiche Rechnungen) und originale Werkzeugsets auf. Häufig sind Sicherheitsfeatures wie Sicherheitsgurte erst im Nachhinein nachgerüstet. So eignet sich der Rover 100 auch als klassischer Alltagsbegleiter mit Zuschlag an Komfort und Individualität.

Zusammenfassung

Der Rover 100 P4 überzeugt als charakterstarker Oldtimer mit durchdachter Technik, ausgeprägtem Komfort und einer gewissen Understatement-Ästhetik. Seine umfangreiche Ausstattung, die solide Bauweise und der kräftige Sechszylindermotor machen ihn für Liebhaber britischer Automobilgeschichte greifbar erlebbar. Mit hoher Nachfrage und einem substanziellen Anteil am Marktangebot bleibt der Rover 100 eine feste Größe unter den klassischen Rover-Modellen.