Maserati Indy Oldtimer kaufen

Geschichte des Maserati Indy

Der Maserati Indy erlebte seine Weltpremiere 1968 auf dem Turiner Autosalon als Prototyp und wurde 1969 auf dem Genfer Autosalon in Serienversion vorgestellt. Die Entwicklung dieses viersitzigen Sportcoupés stellt einen Wendepunkt in der Unternehmensgeschichte dar: Es ist das letzte Modell, das noch vollständig unter Maserati-Leitung entstand, bevor Citroën das Werk übernahm. Namensgeber sind die Maserati-Siege bei den 500 Meilen von Indianapolis in den Jahren 1939 und 1940. Das Fahrgestell basierte auf dem Ghibli, jedoch mit verlängertem Radstand, um ein großzügiges Platzangebot für vier Erwachsene zu gewährleisten. Die Karosserie wurde von Carrozzeria Vignale gestaltet und gilt als besonders elegant und stromlinienförmig. Die selbsttragende Struktur brachte eine damals moderne, solide Bauweise mit sich.

Modellgeschichte und Varianten

Der Maserati Indy wurde von 1969 bis 1975 in drei Hauptvarianten produziert. Der ursprüngliche Indy 4200 (AM116) setzte auf einen 4,2-Liter-V8 und war von 1969 bis 1971 im Angebot. 1970 folgte der Indy 4700 (AM116/47) mit einem größeren 4,7-Liter-V8 und etwa 290 PS. Die stärkste und finale Stufe stellte der Indy 4900 (AM116/49) dar, der ab 1971 mit 4,9 Litern Hubraum und rund 320 PS ausgestattet war. Insgesamt entstanden 1.104 Fahrzeuge über alle Varianten hinweg. Einen direkten Nachfolger gab es nicht; der Indy bildete den Abschluss einer Ära, bevor Modelle wie der Kyalami das Konzept eines luxuriösen GT weitertrieben.

Besonderheiten und Highlights

Der Maserati Indy bietet charakteristische Features, die ihn deutlich von anderen GT-Fahrzeugen seiner Zeit unterscheiden: Dazu zählen seine vollwertigen vier Sitzplätze mit viel Bein- und Kofferraum, eine hochwertige Lederausstattung, serienmäßige elektrische Fensterheber, moderne Sicherheitsausstattung inklusive Kopfstützen und verstellbarer Lenksäule sowie serienmäßige Klappscheinwerfer. Die Karosserie mit selbsttragender Struktur, das Luxusinterieur und Borrani-Felgen bei Topmodellen heben den Indy im Wettbewerbsumfeld hervor. Besonders begehrt bei Sammlern ist die Kombination aus Matching Numbers und offener Modellhistorie mit erstklassiger, zeitgenössischer Dokumentation.

Technische Daten

Sondermodelle und Sammlerversionen

Eine exklusive Ausführung war der Indy America, der speziell für den US-Markt produziert wurde und häufig serienmäßig über Servolenkung und Klimaanlage verfügte. Die Top-Version Indy 4900 wurde nur etwa 300-mal gebaut, davon lediglich 39 Exemplare mit ZF-Fünfganggetriebe für die USA. Einige Exemplare sind heute wegen 'Matching Numbers' und Zertifikaten wie Maserati Classiche oder ASI besonders sammlerwürdig. Borrani-Speichenräder, farbige Gläser ab 1973 und seltene Farbkombinationen wie Rosso mit beigem Leder steigern zusätzlich die Attraktivität spezieller Modelle.

Typische Schwachstellen und Wartung

Zu den bekannten technischen Schwachstellen zählen – wie in Zeitzeugenberichten angemerkt – die hintere Starrachse, welche als technisch überholt galt. Ab 1973 wurde das Bremssystem von Citroën übernommen, was punktuell Herausforderungen bei Ersatzteilen mit sich bringen kann. Regelmäßige Kontrolle auf Rost an der Karosserie und Pflege der Lederausstattung sind ein Muss. Wertvoll sind vollständige Inspektionsunterlagen und eine nachweisbare Wartungshistorie. Die ZF-Getriebe gelten als robust, benötigen aber wie alle Komponenten regelmäßige Wartung. Elektrik und Hydraulik sind bei Fahrzeugen mit vielen Extras (z.B. Klimaanlage, elektrische Fensterheber) genau zu prüfen.

Motor, Fahrverhalten und Technik

Der V8-Aluminium-Motor – je nach Version mit 4,2, 4,7 oder 4,9 Litern Hubraum – sorgt für souveräne Kraftentfaltung und echtes Maserati-Feeling im klassisch langen Frontmotor-Layout mit Hinterradantrieb. Im Indy 4200 ermöglicht der V8 260 PS, in der Topversion 4900 sind es 320 PS, was eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 265 km/h bringt. Das Zusammenspiel aus leichtgängigem ZF-Fünfganggetriebe und ausbalancierter Gewichtsverteilung sorgt trotz der langen Karosserie für überraschend agiles Handling und hohen Langstreckenkomfort. Optional waren moderne Extras wie Automatikgetriebe und Servolenkung. - Maserati Indy 4200 (AM116): 4,2-Liter-V8, 260 PS, ZF-5-Gang-Getriebe

• Maserati Indy 4700 (AM116/47): 4,7-Liter-V8, 290 PS
• Maserati Indy 4900 (AM116/49): 4,9-Liter-V8, 320 PS Die Nachfrage bei Classic Trader konzentriert sich auf den 4700er, laut Daten mit 40% höchster Anteil an Klicks und Angeboten.

Exterieur, Interieur und Designmerkmale

Das Design des Maserati Indy stammt von Alfredo Vignale und Virginio Vairo (Carrozzeria Vignale). Die Formensprache ist von fließenden, eleganten Linien und einer niedrigen Silhouette geprägt. Die Karosserie als Fastback mit großem Heckdeckel betont Alltagstauglichkeit und Sportlichkeit gleichermaßen. Charakteristisch sind die Klappscheinwerfer, verchromte Stilelemente und – ab 1973 – blau getönte Scheiben. Der Innenraum besticht durch Luxus, Leder, Teppiche, Mittelarmlehnen und häufig auffällige Farben wie Rosso oder Blau in Verbindung mit beigem Leder. Besonders gefragt sind seltene originalgetreue Ausstattungen und Zubehör wie Borrani-Räder, Klimaanlage, Radio sowie das originale Maserati-Holzlenkrad von Nardi.

Weitere Besonderheiten

Kein Modell der Indy-Reihe wurde als Rechtslenker ausgeliefert – alle Fahrzeuge sind Linkslenker. Für Sammler ist der Nachweis originaler Motor- und Fahrgestellnummern (Matching Numbers) sowie eine Maserati Classiche-Zertifizierung besonders wertvoll. Die Dokumentation mit Wartungsheft, Originalwerkzeug und -zubehör hebt den Wert zusätzlich.

Zusammenfassung

Der Maserati Indy verbindet italienische GT-Qualitäten, exklusives V8-Feeling und handwerklich hochwertiges Design zu einem durch und durch reizvollen Klassiker. Seine seltenen Stückzahlen, die vollwertige Alltagstauglichkeit und markentypische Souveränität machen den Indy zu einem faszinierenden Vertreter der Maserati-Geschichte.