Mercedes-Benz 170 Oldtimer kaufen

Geschichte – Entwicklung und Epochen des Mercedes-Benz 170

Die Geschichte des Mercedes-Benz 170 beginnt 1931 mit dem W15 – dem ersten Mercedes dieser Klasse mit hydraulischen Bremsen an allen vier Rädern. Die Nachfrage nach modernen, erschwinglichen Mittelklassefahrzeugen wuchs, sodass Mercedes-Benz mit dem 170 V (ab 1936, W136) den bis dahin meistgebauten PKW der Marke auflegte. Der Zweite Weltkrieg stoppte die Produktion, doch bereits ab 1946/47 wurde das Modell als Symbol westdeutscher Nachkriegsaufbau wieder produziert. Mit Einführung des 170 S 1949 erreichte der 170 seine Luxusspitze, bevor die Konstruktion 1955 von der Ponton-Generation abgelöst wurde.

Modellgeschichte: Varianten und Weiterentwicklungen

Die Modellreihe 170 umfasst mehrere Entwicklungsstufen: Der W15 als Ur-170 mit Sechszylinder-Motor, gefolgt 1936 vom populären 170 V (W136, Vierzylinder), der sowohl als Limousine, Cabriolet sowie als Spezialaufbauten für Polizei, Krankenwagen oder Lieferdienst angeboten wurde. Das Kriegsmodell 170 VK wurde wegen Kraftstoffmangel auch mit Holzgas betrieben. Nach dem Krieg setzte der W136 170 V Maßstäbe im Wiederaufbau, gefolgt vom 170 D (erster Diesel-PKW ab 1949) und dem luxuriöseren 170 S (ab 1949). Mit dem 170 Sb (W191, ab 1952) kamen technische Verbesserungen wie eine breitere Spur und Kettenantrieb der Nockenwelle hinzu.

Besonderheiten & Highlights der Baureihe

Bemerkenswert am Mercedes-Benz 170 ist der Variantenreichtum: Von robusten Nutzfahrzeugen über Prestigelimousinen bis zu seltenen Cabriolets. 170-Modelle waren sowohl als Taxi wie auch als Dienstwagen für Ärzte und Unternehmer verbreitet. Die fortschrittliche Fahrwerkstechnik, die ersten Dieselvarianten (ab 1949) und die aufwendige Innenausstattung (Holz, Leder, Becker-Radio) stechen hervor. Cabrios der Baureihe gehören zu den seltensten Mercedes-Oldtimern weltweit.

Technische Daten Mercedes-Benz 170

Sondermodelle & gesuchte Raritäten

Zu den begehrten Sonderausführungen zählen insbesondere die Cabriolets A (ca. 800 gebaute Stück) und B (ca. 1.600 Einheiten) der Baureihen 170 S und V, die heute international hochgehandelt werden. Ebenso selten sind die speziellen Dienst- und Polizei-Tourer (OTP), sowie Kübelwagen und Krankenwagenaufbauten. Der 170 D ist als erster Diesel-PKW der Nachkriegszeit technisch und historisch von besonderer Bedeutung.

Schwachstellen & typische Wartungsaufgaben

Beim Mercedes-Benz 170 gilt die Karosserie als sensibler Bereich, insbesondere hinsichtlich Korrosion (Blech und Schweller) sowie bei Modellen mit Holzrahmen, deren Zustand für Wert und Fahrbereitschaft entscheidend ist. Die Elektrik wurde bei vielen Fahrzeugen im Lauf der Jahrzehnte modernisiert (Original: meist 6V), Kontrollpunkte für Sammler sind zudem das originale Interieur, das Bremssystem und Matching Numbers. Ersatzteile für die Technik sind meist gut verfügbar, Restaurationen erfordern jedoch Detailkenntnis und handwerkliche Sorgfalt.

Motorisierung, Fahrverhalten & Getriebe

Der 170 V bietet mit seinem 1,7-Liter-Vierzylinder und 38 PS eine maximale Geschwindigkeit von ca. 105–110 km/h; die Dieselausführungen erreichen bis zu 100 km/h. Der 170 S hebt sich mit 52 PS und einer Spitzengeschwindigkeit von bis zu 122 km/h ab. Der Fahrkomfort ist für das Baujahr dank Einzelradaufhängung vorn, Teleskopstoßdämpfern (spätere Modelle) und robuster Auslegung überdurchschnittlich. Das 4-Gang-Getriebe (teilweise Lenkradschaltung ab den 1950er Jahren) erlaubt präzise Gangwechsel. 1. Mercedes-Benz 170 V (W136, 1936–1952) – Das meistgebaute Modell: Als Limousine, Cabrio, Lieferwagen oder Taxi, beliebt wegen zuverlässiger Technik. 2. Mercedes-Benz 170 D (ab 1949) – Erster Nachkriegs-Diesel-PKW, 100 km/h Höchsttempo, 38–40 PS, wirtschaftlich. 3. Mercedes-Benz 170 S (ab 1949) – Größer und luxuriöser, 52 PS starker Motor, exklusive Cabrios und komfortables Interieur. 4. Mercedes-Benz 170 Sb (W191, ab 1952) – Technisch verfeinertes, moderneres Fahrgefühl, Eigenheiten wie Lenkradschaltung und Kettenantrieb.

Design, Interieur & Ausstattung

Das Design des Mercedes-Benz 170 variiert zwischen eleganten Rundungen bei den Vorkriegsmodellen und den modernisierten Linien nach 1949. Typisch: Zweifarbige Lacke, Weißwandreifen und große Mercedes-Sterne auf dem Kühler. Innen sind feine Holzarmaturen, Leder- oder Stoffbezüge, klassische Instrumente und – bei Limousinen – optional umklappbare Rückbänke Standard. Sonderzubehör wie Becker-Radio, Rollschiebedach oder Werkskoffer steigern bis heute den Wert. Besonders die Cabriolets verfügen über aufwendige Holzdetails und hochwertiges Dachmaterial.

Weitere interessante Fakten

Viele Exemplare der 170er Serie wurden in den ersten Nachkriegsjahren als Taxi genutzt, was zur robusten Alltagsreputation beitrug. Exportmodelle mit Rechtslenkung gingen nach Großbritannien und Südafrika, einzelne Fahrzeuge wurden auch in Südamerika und den USA verkauft. Im historischen Motorsport finden sich 170 S/Cabrios bis heute auf deutschen und internationalen Oldtimerrallyes.

Zusammenfassung

Der Mercedes-Benz 170 bietet ein breites Spektrum authentischer Oldtimer-Erfahrung – von zuverlässigen Limousinen über vielseitige Nutzfahrzeuge bis hin zu raren Sammelstücken und Cabrios. Seine Konstruktion spiegelt sowohl automobile Pionierleistungen der 1930er als auch den Wiederaufbaugeist der Nachkriegszeit. Wer sich für einen 170 entscheidet, profitiert von solider Technik, guter Ersatzteillage und – entsprechend gepflegtem Zustand – außergewöhnlicher Wertbeständigkeit.