Studebaker Wagonaire Oldtimer kaufen

Geschichte des Studebaker Wagonaire

Der Studebaker Wagonaire wurde zwischen 1963 und 1966 im Werk der Studebaker Corporation in South Bend (Indiana) gebaut. Die frühen 1960er-Jahre markierten eine Zeit des Umbruchs: Studebaker suchte nach Wegen, dem steigenden Marktdruck entgegenzutreten. In diesem Umfeld entstand der Wagonaire mit dem Ziel, neue Käufer mit einem innovativen Konzept zu gewinnen. Besonders in den USA wurden Kombis zunehmend beliebter für Familien und Gewerbetreibende, was den Markt für pfiffige Lösungen wie das Schiebedach des Wagonaire öffnete.

Modellgeschichte

Der Studebaker Wagonaire war der erste und einzige Kombi von Studebaker mit dem einzigartigen, nach hinten verschiebbaren Dachelement. Ein Vorgängermodell mit vergleichbaren Eigenschaften existierte bei Studebaker nicht – der Wagonaire war eine absolute Neuheit im Modellprogramm. Erfolgreiche Nachfolge-Modelle gab es nicht, da mit der Aufgabe der Automobilproduktion durch Studebaker in den späten 1960ern die gesamte Baureihe endete. Das innovative Konzept fand bei anderen Herstellern erst später Nachahmer.

Besonderheiten und Highlights

Das herausragende Merkmal des Studebaker Wagonaire ist das manuell verschiebbare Dach im hinteren Fahrzeugbereich. Damit konnten sperrige oder besonders hohe Gegenstände mühelos transportiert werden. In einer Zeit, in der Kombis meist konservativ konstruiert waren, setzte Studebaker hier ein technisches Ausrufezeichen. Die Heckklappe lässt sich bei geöffnetem Dach als Ladeplattform nutzen. Bei klassischen Automobilfans gilt die Idee bis heute als eines der mutigsten Konzepte der 60er-Jahre.

Technische Daten

Sondermodelle und Sammlervarianten

Vom Studebaker Wagonaire gab es keine offiziellen Sondermodelle im klassischen Sinne. Teilweise wurden Varianten mit besonders luxuriöser Innenausstattung, speziellen Zierleisten und Zweifarblackierungen angeboten, die heute unter Sammlern sehr gesucht sind und sich in Details wie speziellen Sitzbezügen oder Extra-Chrom abheben.

Schwachstellen und bekannte Probleme

Da originale Ersatzteile für Dachmechanik und Karosserieelemente des Wagonaire heute selten sind, gilt der Zustand des Schiebedachs als entscheidendes Bewertungskriterium. Der Mechanismus kann bei mangelnder Wartung schwergängig werden oder undicht sein. Rostbefall unter der Dichtung ist eine bekannte Schwachstelle. Die Ersatzteillage für Antrieb und Fahrwerk ist durch die Teilegleichheit mit anderen Studebaker-Modellen meist unproblematisch.

Motorisierung, Fahrverhalten und Antrieb

Der Studebaker Wagonaire überzeugte in seiner Zeit durch solide Fahrleistungen, die – abhängig vom gewählten Motor – für die Anforderungen eines amerikanischen Familienkombis ausgelegt waren. Die Automatik-Option brachte zusätzlichen Fahrkomfort, gerade im städtischen Verkehr. Das geschobene Dach beeinträchtigt die Verwindungssteifigkeit kaum und hat im Alltag einen erstaunlich geringen Einfluss auf das Handling. Typische Vertreter sind die V8-Varianten mit ihren ruhigen Laufeigenschaften. Bei den Sechszylindern steht Effizienz im Vordergrund. - Wagonaire V8 (Automatik und Schaltgetriebe): kraftvolles Fahren auf langen Strecken.

• Wagonaire Six: sparsamer im Verbrauch, ideal für klassische Alltagsfahrten.

Interieur, Komfort und Design

Das Interieur war sachlich und übersichtlich gestaltet, dominiert von robusten Materialien, die auf Langlebigkeit im Familienalltag ausgelegt waren. Die besonderen Ausstattungsvarianten verfügten über spezielles Polsterdesign, zusätzliche Chromapplikationen und eine exklusivere Lenkradgestaltung. Außen erkennt man die Wagonaire-Modelle an der längs verlaufenden Trennfuge im Heckdach. Zweifarblackierungen und individuelle Dachfarben waren auf Wunsch möglich. Das Cockpit entspricht dem damaligen US-Standard, ergänzt um praxisnahe Ablagen und großzügige Sichtverhältnisse.

Weitere relevante Informationen

Der Studebaker Wagonaire war schon zur Produktionszeit ein Exot. Heute besticht er durch seine Kombination aus praktischem Nutzen und Seltenheit im europäischen Straßenbild. Viele Fahrzeuge befinden sich in den USA; Importe nach Europa sind selten, steigern aber das Interesse unter Kennern.

Zusammenfassung

Wer bei klassischen Kombis nicht auf Eintönigkeit setzt, findet im Studebaker Wagonaire eine seltene und technisch bemerkenswerte Alternative. Das innovative Schiebedach und die vielfältige Nutzungsmöglichkeit machen das Modell gleichermaßen reizvoll für Sammler und Liebhaber ungewöhnlicher Konstruktionen amerikanischer Bauart.