Daimler Double Six Oldtimer kaufen

Geschichte des Daimler Double Six

Der Name 'Double Six' hat seinen Ursprung im Jahr 1926, als Lawrence Pomeroy bei Daimler den ersten V12-Motor für eine Serienlimousine entwickelte – als direkte Antwort auf Rolls-Royce. Bis 1938 entstanden vier verschiedene Versionen des Originals. Nach der Übernahme der Daimler Motor Limited durch Jaguar im Jahr 1960 wurde der prestigeträchtige Modellname ab 1972 wiederbelebt, nun basierend auf der Jaguar XJ-Plattform. Vorreiter war der Vorstandsvorsitzende Lofty England, der entschied, die britische Oberklasse erneut mit einem V12 auszustatten. Markantes Erkennungsmerkmal blieb der gerippte Kühlergrill. Bis 1997 wurde die Double Six-Reihe gebaut und setzte Maßstäbe in Leistung und Komfort britischer Luxuslimousinen.

Modellgeschichte: Entwicklung, Varianten und Baureihen

Die 'Double Six'-Bezeichnung verweist auf die exklusive V12-Motorisierung mit Jaguar-Technik. Zwischen 1972 und 1997 gab es mehrere Baureihen: Die erste Series entstand von 1972 bis 1973 (877 Exemplare), gefolgt von Series 2 (1974–1978; 4.733 Stück) und der vielfach produzierten Series III (1979–1992; 11.949 Stück). 1993 startete mit dem XJ81 die technisch modernisierte XJ40-basierte Baureihe mit 6,0-Liter-V12, die bis 1997 lief. Die Top-Version Vanden Plas mit verlängertem Radstand und exklusiver Ausstattung wurde bis 1984 unter diesem Namen angeboten, später als Jaguar Sovereign. Vorgänger der modernen Double Six waren die V12-Limousinen der 1920er, Nachfolger im engeren Sinn gibt es keinen mehr.

Besonderheiten und Highlights des Daimler Double Six

Das Charakteristikum aller Double Six ist der großvolumige Zwölfzylindermotor: als 5,3-Liter-Version (262–299 PS) oder im XJ81/X300 als 6,0-Liter-Triebwerk (bis 318 PS). Der Wagen verbindet zurückhaltendes britisches Understatement mit einem Interieur aus Connolly-Leder, Bruyère-Wurzelholz und dicken Wilton-Teppichen. Typisch sind serienmäßige Annehmlichkeiten wie Klimaautomatik, elektrische Fensterheber, hochwertige Soundsysteme und Picknicktische im Fond. Die Limousine bot zur Zeit ihrer Herstellung das schnellste Serienmodell Großbritanniens und ist einer der leisesten V12 ihrer Dekade. Markante Designelemente wie der gerippte Kühlergrill und das diskrete Badge geben der Baureihe ihre Individualität.

Technische Daten

Sondermodelle und Sammlerausführungen

Eine besonders luxuriöse Sonderausführung war der Daimler Double Six Vanden Plas, der über verlängerten Radstand, noch gediegenere Ausstattung und exklusives Interieur verfügte. Ab 1984 wurde das Modell als Jaguar Sovereign weitergeführt. Unerwähnt bleiben sollte nicht, dass speziell ausgestattete Modelle mit Standheizung, Highend-Audiosystemen, elektrischen Einzelsitzen hinten oder seltenen Lackierungen besonders gesucht sind. Nur wenige Fahrzeuge wurden mit Werksoptionen wie Telefon oder besonderen Rädern ausgeliefert.

Schwachstellen und bekannte Problemzonen

Wie bei vielen britischen Klassikern sind Rost an Karosserie und Unterboden ein Kernthema – insbesondere bei den älteren Jahrgängen der Serie III. Elektrik und die komplexe Bordelektronik erfordern Fachkenntnisse, insbesondere bei späteren XJ81/XJ40. Die V12-Motoren gelten als langlebig, verlangen aber regelmäßige, fachmännische Wartung: Ölwechsel, Kühlkreislauf und Zündsystem sind kritisch. Ersatzteile sind solide verfügbar, beim Interieur können Schäden an Leder und Holz auftreten. Prüfen auf Ölverlust, Funktion der Klimaanlage, Dichtigkeit der Fensterheber und des Schiebedachs ist ratsam.

Motorisierung, Getriebe und Fahrverhalten

Der Double Six steht für lautlose Souveränität: Die kraftvollen V12-Motoren bieten ein samtiges Laufbild und liefern souveräne Durchzugswerte – gerade auf langen Autobahnetappen oder bei höheren Geschwindigkeiten. Die Höchstgeschwindigkeit liegt, je nach Variante, zwischen 226 und 240 km/h, die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h bewegt sich zwischen rund 7,5 und 8,4 Sekunden. Die präzise Lenkung, das seidenweich schaltende Automatikgetriebe und das komfortbetonte Fahrwerk sorgen für entspannten Reisekomfort im Stil eines britischen Clubs. Die 6,0-Liter-Variante im XJ81 ist das technisch fortschrittlichste und leistungsstärkste Modell. - Daimler Double Six Serie III (1979–1992): Am häufigsten umgesetzt, hohes Angebot und Nachfrage, variabel ausgestattet, 5,3 Liter, Automatik, klassische Linien, höchste Marktpräsenz.

• Daimler Double Six XJ81 (1993–1997): Fortgeschrittene Technik, 6,0-Liter-Motor, 4-Gang-Automatik, ABS und modernisierte Elektronik, etwa 1.100 Exemplare produziert.

Exterieur, Interieur & Sonderausstattung

Das Karosseriedesign, maßgeblich von Pininfarina beeinflusst (Serie III), ist geprägt von schlichter Eleganz. Highlights: Gerippter Kühlergrill, dezentes Badging, verchromte Akzente. Das Interieur erinnert an einen britischen Gentlemen’s Club: Feinstes Connolly-Leder, Bruyère-Wurzelholz, dicke Wilton-Teppiche, beledertes Armaturenbrett. Sonderausstattungen waren Klimaanlage/Klimaautomatik, hochwertige Soundsysteme von Becker/Blaupunkt, elektrisch verstellbare Sitze (oft im Fond als Einzelsitze), Bordcomputer, Schiebedach, Automatikantenne, Picknicktische im Fond, Lederausstattungen in Magnolia, Black o. a.. Seltener: Telefone, Standheizung, Leichtmetallfelgen ('Pepperpot‘), verchromte Außenspiegel, Memory-Sitze, elektrische Heckscheibenrollo, Scheinwerferreinigungsanlage.

Weitere Besonderheiten

Viele Fahrzeuge wurden mit Links- und Rechtslenkung gebaut und verfügen über eine H-Zulassung, was sie als attraktive Oldtimer ausweist. Die Karosserieabmessungen unterstreichen die Präsenz im Straßenbild, trotzdem bleibt die Limousine dank präziser Servolenkung handlich. Der doppelte Tank ist speziell für Langstrecken konstruiert. Wertsteigerungspotenzial und Liebhaberstatus sorgen für stabile Marktwerte. Auch als Reisefahrzeug mit Familie bleibt genug Komfort und Platz.

Zusammenfassung

Der Daimler Double Six verbindet britisches Understatement mit großvolumigem V12, exklusiver Ausstattung und hervorragendem Reisekomfort. Die unterschiedlichen Baureihen bieten für jeden Enthusiasten etwas – von klassisch bis technisch modernisiert. Die gepflegten Exemplare, besonders aus Serie III und XJ81, sichern sich hohe Nachfrage auf dem Markt. Wer Wert auf Technik, Handwerkskunst und diskreten Luxus legt, findet hier das passende Sammlerstück.