Cadillac Serie 63 Oldtimer kaufen

Geschichte der Cadillac Serie 63

Die Cadillac Serie 63 entstand 1941 in einer Umbruchphase bei General Motors: Nach dem Wegfall der Marke LaSalle sollte die Modellpalette neu ausgerichtet werden. Die Serie 63 wurde ausschließlich als fünfsitzige Touring Sedan gebaut, deren Karosserie maßgeblich auf Designstudien aus den Prototypen der eingestellten LaSalle-Modelle basierte. Mit einer aufwendigen Fertigung besann sich Cadillac auf technische Finesse und führte Details ein, die über Jahre den Stil der Marke bestimmten. Rund 5.030 Exemplare wurden vor dem Produktionsstopp durch den Zweiten Weltkrieg gebaut. Mit einem Neupreis von etwa 1.400 Dollar lag die Serie 63 damals über vergleichbaren Buick- oder Chevrolet-Modellen.

Modellgeschichte

Die Serie 63 steht in direkter Nachfolge der LaSalle-Reihe, ersetzt konkret die LaSalle Series 50 und basiert auf einer Mischplattform aus GM B-Fastback- und A-Plattform. Vorgänger war die vielseitige Cadillac Serie 61, die zwischen 1938 und 1951 angeboten wurde. Aufgrund des damaligen Trends zu aerodynamischen Limousinen mit ausdrucksstarken Linien führte die Serie 63 eine Weiterentwicklung im Design ein, die sich auch auf nachfolgende Cadillac Modelle auswirkte. Nach dem kurzen Produktionszeitraum wurde sie von späteren Serien nach dem Krieg technisch und stilistisch abgelöst.

Besonderheiten und Highlights

Ein markantes Merkmal ist der 90°-V8-Motor mit 5,4 Litern Hubraum (346 CI) und 150 PS bei 3.400 U/min. Eine innovative, einteilige Motorhaube mit seitlichen Lüftungsleisten erleichtert den Zugang zum Motorraum. Die Frontpartie prägt ein breiter, leicht gewölbter Kühlergrill mit integrierten, rechteckigen Parkleuchten. Zudem wurden serienmäßig Kotflügelverkleidungen (Fender Skirts) und drei Chromleisten an jedem Kotflügelheck verwendet, die das aerodynamische Gesamtkonzept betonten. Mit einer maximalen Geschwindigkeit von ca. 160 km/h war die Serie 63 eine der leistungsstärkeren Limousinen ihrer Zeit.

Technische Daten

Sondermodelle und Sammlervarianten

Von der Cadillac Serie 63 wurden keine offiziell limitierten Sondermodelle aufgelegt. Besondere Ausstattungsumfänge ergeben sich bei gut erhaltenen Modellen mit Werksoptionen wie Klimaanlage, Tempomat, seltener Lackierung oder elektrischen Sitzverstellungen.

Schwachstellen und typische Probleme

In Bezug auf die bekannten technischen Schwächen gibt es keine spezifischen Problemzonen, die prominent dokumentiert sind. Aufgrund der aufwendigen Karosseriearbeiten und des hohen Chromanteils sollte dem Rostschutz besonderes Augenmerk gelten. Die Vernetzung elektrischer Verbraucher (wie Fensterheber, Sitzverstellung) erfordert beim Oldtimerkauf eine genaue Kontrolle.

Motorisierung, Fahrverhalten, Getriebe und Handling

Mit dem 5,4-Liter-V8 und 150 PS erreicht die Serie 63 eine Höchstgeschwindigkeit um 160 km/h. Das manuelle Dreigang-Getriebe sorgt für robuste Kraftübertragung und authentisches Fahrgefühl. Die Fahrwerksabstimmung wurde für maximalen Komfort ausgelegt, die damals serienmäßige Servobremsanlage bringt die Limousine trotz ihres Gewichts zuverlässig zum Stehen. Modelle mit Automatikgetriebe, Servolenkung und Klimaanlage bieten zusätzlichen Langstreckenkomfort. Herausragend sind Fahrzeuge in Originalkonfiguration und mit Vollausstattung, insbesondere solche mit Klimatisierung und Servolenkung.

Interieur, Komfort, Exterieur und Design

Die Gestaltung orientiert sich am aeronautischen Zeitgeist der 1940er Jahre: Fließende Linien, chromakzentuierte Stoßfänger und ein ausgeprägt geformter Kühlergrill unterstreichen Exklusivität. Im Innenraum finden sich sechs Sitzplätze mit Stoffbezügen, farblich abgestimmte Armlehnen vorne und hinten sowie zahlreiche Komfortausstattungen – von elektrischen Fensterhebern über getönte Scheiben bis hin zu elektrisch verstellbaren Sitzen. Farbliche Sonderausstattungen wie Metallic-Lackierungen und umfangreiche Accessoires waren für US-Limousinen dieser Zeit typisch.

Weitere relevante Besonderheiten

Viele Modelle wurden mit niederländischem Fahrzeugbrief angeboten, die Steuerbefreiung und zeitgenössische Gutachten (APK/TÜV) sind im Oldtimersegment zusätzliche Pluspunkte.

Zusammenfassung

Die Cadillac Serie 63 markiert einen technologischen und stilistischen Neubeginn für das Vorkriegsjahr 1941. Ihre limitierte Produktionszeit, fortschrittliche Motorisierung und das markante Design machen sie heute zu einem außergewöhnlichen, wertbeständigen Oldtimer – besonders in gut gepflegtem Originalzustand und mit seltener Ausstattung.