Autobianchi Oldtimer kaufen

Geschichte von Autobianchi

Autobianchi wurde 1955 in Mailand als Gemeinschaftsprojekt von Bianchi, Pirelli und Fiat gegründet. Ziel war es, qualitativ hochwertige Kleinwagen mit technischer Innovation zu kombinieren. Im Werk in Desio entstanden zuerst Modelle wie die Bianchina – luxusorientiert und als 'Zweitwagen' für die wohlhabende italienische Mittelschicht konzipiert. Schon früh diente Autobianchi als Testlabor für moderne Konzepte wie Glasfaserkarosserien (Stellina), Frontantrieb oder den quer eingebauten Motor (Primula). 1968 wurde Autobianchi vollständig in den Fiat-Konzern integriert und über Lancia gesteuert. Bis 1995 entstanden unter dem Namen Autobianchi bahnbrechende Modelle, bevor die Marke schließlich zugunsten eigener Lancia-Kleinwagen eingestellt wurde.

Modellgeschichte

Das erste Serienmodell von Autobianchi war die Bianchina (ab 1957, mehrfach faceliflt), die als Berlina, Trasformabile, Cabriolet, Panoramica und Furgoncino angeboten wurde. Es folgten 1964 der Kombi Primula – der erste europäische Serienwagen mit Frontantrieb und Quermotor – und 1964/65 das innovativ gestaltete, nur 502 Mal gebaute Stellina Coupé mit Glasfaserkarosserie. Der A111 (1969–1972, knapp 50.000 Stück) war kurzfristig im Angebot. Ab 1969 prägte der A112 als Kleinwagen und der sportliche A112 Abarth (bis über 70 PS) das Image der Marke, gefolgt von der modernen Y10 (1985–1995), die als Autobianchi nur noch in Italien die Straßen prägte. Häufig orientierten sich die Modelle technisch an Fiat-Basisbaukästen, setzten aber gestalterisch und ausstattungstechnisch eigene Akzente.

Besonderheiten und Highlights

Autobianchi war Trendsetter bei technischen Innovationen: Die Primula definierte mit Frontantrieb, Quermotor und Einzelradaufhängung das Layout heutiger Kleinwagen. Die Stellina war der erste italienische Serienwagen mit Kunststoffkarosserie (1964). Bianchina-Modelle sind heute wegen der seltenen Cabriolet-Versionen und als Panoramica (der frühe Kombi) besonders gefragt. Die A112-Modellreihe, besonders als Abarth, begeistert mit leistungsstarken Motoren, sportlicher Fahrwerksabstimmung und 5-Gang-Getriebe. Im Innenraum überzeugten viele Modelle mit zweifarbiger Polsterung und italienischer Detailverliebtheit. In Statistik: Der Anteil der Bianchina am Gesamtangebot liegt bei 35%, bei den Aufrufen liegt der A112 mit 42,4% klar vorn. Echte Raritäten wie die Stellina (nur 502 Fahrzeuge) sorgen für Exklusivität.

Technische Daten

Sondermodelle und Raritäten

Einige Sonderversionen der Bianchina – etwa als 'Special', Cabrio Eden Roc oder Panoramica Lutèce – wurden in kleinen Stückzahlen produziert. Herausragend selten ist die Stellina mit nur 502 Exemplaren. Die sportliche A112 Abarth-Version mit bis zu 70 PS ist heute als Homologations- und Rallyefahrzeug besonders wertvoll. Auch der limitierte Y10 Turbo ist unter Kennern gefragt.

Schwachstellen & Wartung

Rost ist die häufigste Schwachstelle bei den meisten Autobianchi-Modellen – gerade an Schweller, Radläufen und Unterboden, weniger bei der Glasfaser-Stellina. Ersatzteilversorgung gilt für Bianchina, A112 und Y10 als gut, Spezialversionen können jedoch schwieriger sein. Bei A112 ist auf den Zahnriemenwechsel zu achten, bei älteren Modellen auf Elektrik und Bremsanlage. Innenausstattung, vor allem Kunstlederteile, sind alterungsanfällig, aber meist restaurierbar.

Motorisierung & Fahrverhalten

Die handlichen Maße und das geringe Fahrzeuggewicht sorgen für agiles Handling und einen spritzigen Auftritt im Stadtverkehr. Besonders der A112, insbesondere als Abarth mit 58–70 PS und sportlichem Fahrwerk, gilt als Fahrmaschine für die Kompaktklasse. Bianchina und Giardiniera bieten mit 15–21 PS zwar wenig Tempo, überzeugen aber mit charmanter Alltagstauglichkeit. Die Primula bringt mit 1,2-Liter-Motor und 60 PS mehr Langstreckentauglichkeit. - A112 Abarth: 1.050–1.050 cm³, 58–70 PS, 5-Gang-Getriebe.

• Bianchina Cabrio/Trasformabile: 479–499 cm³, 15–21 PS.
• Stellina: 767 cm³, 30 PS, Kunststoffkarosserie.
• Primula 65C: 1.221 cm³, 60 PS, Frontantrieb.
• Y10 Turbo: bis 85 PS, moderne Features wie elektr. Fensterheber.

Design, Innenraum & Sonderausstattung

Autobianchi-Modelle bestechen durch ihre klaren italienischen Linien: Die Bianchina überzeugt mit viel Chrom, Selbstmördertüren und zweifarbigen Polsterungen. Die Cabriolet- und Panoramica-Varianten setzen mit edlem Stoffverdeck, Holzlenkrad oder besonderen Lackierungen Akzente. Die Stellina glänzt mit avantgardistischer Glasfaser-Karosserie. Im A112 und Y10 setzen Serien wie Elite oder LX auf komfortable Ausstattung und moderne Extras – etwa elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung oder besonders gestaltete Armaturenbretter.

Sonstiges & Kurioses

Einige Autobianchi-Modelle, wie die Bianchina, sind durch Filmauftritte – etwa als Dienstwagen von Inspector Clouseau im 'Pink Panther' – berühmt. Besonderheiten wie gegenläufig öffnende Türen ('Selbstmördertüren') oder limitierte Furgoncino-Lieferwagen-Versionen (mit Tetto Apribile) begeistern Sammler. In Frankreich liefen einzelne Bianchina als Eden Roc oder Lutèce, in den USA teils mit Fiat-Logo. Oldtimerzulassung (H-Kennzeichen) und internationale Clubszene machen viele Autobianchi zu regelmäßigen Teilnehmern auf Oldtimertreffen.

Zusammenfassung

Autobianchi steht wie kaum ein anderer Hersteller für italienische Kleinwagen-Kultur – geprägt von technischer Innovation, besonderem Design und authentischem Fahrspaß. Vom klassischen Bianchina Cabrio über die seltene Stellina bis hin zum Rennzwerg A112 Abarth findet sich für jeden Geschmack ein passender Oldtimer. Gute Ersatzteillage bei den gängigen Modellen und lebendige Clubs machen den Einstieg in die Welt von Autobianchi besonders attraktiv.