Steyr-Puch Haflinger Oldtimer kaufen

Geschichte des Steyr-Puch Haflinger

Der Steyr-Puch Haflinger wurde zwischen 1959 und 1974 von der österreichischen Steyr-Daimler-Puch AG gebaut und sollte die Bedürfnisse nach einem allradgetriebenen, hochgeländegängigen Kleintransporter erfüllen – vor allem für das Bundesheer und die Schweizer Armee im alpinen Gelände. Der Haflinger wurde von Anfang an als echter Alleskönner ausgelegt: Mit extrem kompakten Abmessungen, niedrigem Eigengewicht und hoher Nutzlast blieb er stets mobil, selbst in schwierigstem Gelände. Die zivile Variante war beliebt bei Jägern, Bergbauern und Expeditionen, die kompromisslose Technik und Robustheit schätzten.

Modellgeschichte und Varianten

Die Modellhistorie des Haflinger ist von Anpassungen an unterschiedlichste Nutzungsprofile geprägt: Neben der militärischen Standardausführung entstanden Versionen mit kurzem und langem Radstand (z.B. 703AP für LWB), Transporter mit Planenverdeck oder geschlossener Kabine sowie diverse Ausstattungen für spezielle Einsatzzwecke. Das Baukastensystem ermöglichte zahlreiche Ausstattungsoptionen, von Basismodellen mit einfacher Technik bis zu leistungsstärkeren Motorvarianten, auch mit aufgerüsteten 35 PS. Ein echter Nachfolger folgte dem Haflinger erst mit dem Steyr-Puch Pinzgauer, der jedoch in einer höheren Gewichtsklasse angesiedelt ist.

Besonderheiten des Steyr-Puch Haflinger

Der Haflinger hebt sich im Segment der Geländewagen mit einzigartigen Eigenschaften ab: Gerade einmal rund 635 kg Leergewicht, jedoch mit bis zu 515 kg Nutzlast. Dank zuschaltbarem Allradantrieb, Differenzialsperren an beiden Achsen und einem zentral angeordneten Rahmenkonzept sind extreme Steigungen bis 60 % und Wasserdurchfahrten bis 50 cm kein Problem. Das luftgekühlte Boxertriebwerk im Heck sorgt für tiefe Schwerpunktlage und hohe Zuverlässigkeit. Das Fahrzeug kann, falls erforderlich, im Gelände von nur vier Personen angehoben bzw. versetzt werden. Im Classic Trader-Angebot entfallen 100 % der angebotenen Steyr-Puch Oldtimer auf den Haflinger, ebenso 100 % der Aufrufzahlen – das Interesse konzentriert sich also voll auf dieses Modell.

Technische Daten Steyr-Puch Haflinger

Sondermodelle und Sammlervarianten

Neben der Standardausführung entstanden Spezialvarianten wie der Haflinger 703AP mit langem Radstand (LWB) oder Ausführungen für den Rettungs- und Feuerwehrdienst. Die Exportversionen für die Schweizer Armee sowie seltene Kleinserien mit speziellem Zubehör (z.B. Original-Maloya-Reifen, Planenverdecke) sind ebenfalls begehrt. Einzelne Modelle wurden auf stärkere Motoren umgerüstet, was sie technisch besonders macht.

Schwachstellen und typische Probleme

Typische Schwachstellen betreffen bei alten Haflingern korrosionsgefährdete Rahmenteile sowie die Bewegliche Teile des Allradantriebs (Achsschenkel, Gelenke, Differenziale). Die Pflege des luftgekühlten Boxermotors sowie der regelmäßige Austausch von Gummiteilen (z.B. Manschetten und Dichtungen) sind essenziell, um die Technik einsatzbereit zu halten. Originale Verdeckstoffe und spezielle Militärteile sind heute teilweise schwer zu beschaffen.

Motorisierung, Fahrverhalten und Handling

Der Haflinger überzeugt trotz kompakter Leistung mit extremer Geländetauglichkeit: Der Heckmotor und das geringe Gewicht ermöglichen enorme Wendigkeit, auch auf schmalen Gebirgspfaden. Durch die Untersetzung und den Kriechgang klettert das Fahrzeug auch über Hindernisse, bei normalen Straßenverhältnissen reicht die Geschwindigkeit für Kurzstrecken und Überlandfahrten vollständig aus. Der zuschaltbare Allrad und die Differenzialsperren machen den Haflinger sogar bei tiefem Schnee oder lockeren Untergründen beherrschbar. - Haflinger Standard (kurzer Radstand, ca. 24–27 PS, Viersitzer)

• Haflinger 703AP (langer Radstand)
• Militärversion mit Sonderausstattung (z.B. Funktechnik, Tarnbeleuchtung)
• Zivile Variante mit Cabrioverdeck und Komfortausstattung

Innenraum, Komfort und Design

Das Interieur folgt dem „Form-follows-Function“-Prinzip: Klare Blechteile, strapazierfähige Sitzpolster und robuste Böden prägen das Bild. Staub- und wasserabweisende Materialien sind Standard. Instrumentierung und Bedienelemente sind übersichtlich und für die Bedienung im Gelände optimiert. Zubehör wie Plane, Winterausstattung, Werkzeugsatz und abnehmbare Sitzbänke waren wählbar. Typisch für den Haflinger ist das kantige Äußere, große Böschungswinkel und kompakte Bauweise ohne unnötigen Zierrat – alles auf maximale Funktion ausgerichtet. Das Verdeck (Cabrio-Plane) und spezielle Farboptionen, etwa olivgrün oder sandfarben, spiegeln den militärischen Ursprung wider.

Weitere Besonderheiten

Aufgrund der schmalen Spurweite passt der Haflinger auch auf schmale Gebirgspfade und konnte mit einfachen Mitteln transportiert werden. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist die Eignung als Plattform für Auf- und Umbauten, etwa für den Rettungsdienst, Forsteinsatz oder landwirtschaftliche Arbeiten.

Zusammenfassung

Der Steyr-Puch Haflinger verkörpert österreichische Ingenieurskunst und kompromisslose Geländetauglichkeit in minimalistischer, aber robuster Bauweise. Ob im militärischen Alltag, bei Expeditionen oder im zivilen Gebrauch – dieses Fahrzeug definiert, was ein echtes Spezialfahrzeug für schwer zugängliche Regionen leisten muss, und bleibt damit einzigartig auf dem Markt für historische Allradfahrzeuge.