SEAT 124 Oldtimer kaufen

Geschichte des SEAT 124

Der SEAT 124 wurde zwischen Anfang 1968 und Herbst 1980 in Spanien gefertigt – zunächst in Barcelona, später auch in Pamplona. Die technische Basis stammt vom Fiat 124, doch der SEAT wurde gezielt für die spanischen Marktbedürfnisse adaptiert. Neben der engen Kooperation mit Fiat setzte SEAT immer wieder eigene Akzente, etwa bei Ausstattung oder Modellangebot. Stärker als viele Vorgänger prägte der SEAT 124 als erschwingliche Familienlimousine die spanische Nachkriegszeit: 896.136 Exemplare liefen vom Band. Das Fahrzeug wurde bald in verschiedenen Karosserievarianten angeboten und blieb bis zum Produktionsende ein Eckpfeiler des spanischen Automobilbaus.

Modellgeschichte des SEAT 124

Direkter Vorgänger des SEAT 124 war das Modell 850, das ebenfalls auf Fiat-Technik basierte, jedoch kompakter ausfiel. Nachfolger in der unteren Mittelklasse wurde der SEAT 131. Neben der klassischen viertürigen Limousine entwickelte SEAT den 124 Familiar (Kombi) und den 124 Sport (Coupé). 1969 kam eine fünftürige Version hinzu, bei der die praktischen Aspekte, wie das größere Ladevolumen, im Vordergrund standen. Ein wichtiger Schritt war 1976 die Einführung der überarbeiteten 124 Pamplona-Modelle mit neuen Motorisierungen und überarbeitetem Design.

Besonderheiten des SEAT 124

Der SEAT 124 steht für erschwingliche Mobilität in Spanien der 60er- und 70er-Jahre. Besonders sein monocoque Aufbau, die oft als fortschrittlich geltenden Details wie beheizbare Heckscheibe oder Beifahrerspiegel sowie der geräumige Kofferraum unterstreichen seine Alltagstauglichkeit. Designtechnisch markieren seine klaren Linien eine Abkehr vom Runden, wie es in der vorherigen Seat-Generation üblich war, und nehmen die eckige Formsprache der 80er Jahre vorweg.

Technische Daten

Sondermodelle und begehrte Varianten

Der SEAT 124 Sport (Coupé) sowie der 124 Pamplona 1600/1800/2000, eingeführt ab 1976 und benannt nach dem Produktionsort, gelten als technisch wie optisch eigenständige Ausprägungen. Beim 124 Pamplona traten etwa neue Motorvarianten, eckige Doppelscheinwerfer und spezifische Details wie breitere Blinker und Rückfahrscheinwerfer hervor.

Motor, Fahrverhalten, Getriebe und Handling

Der SEAT 124 überzeugt mit unkompliziertem Hinterradantrieb, guter Gewichtsverteilung und angenehmen Federungseigenschaften für das Baujahr. Der längs eingebaute Reihenvierzylinder sorgt für ausreichend Dynamik im Alltag. Das Fahrwerk, noch typisch für die Ära, setzt auf Blattfedern und Teleskopstoßdämpfer sowie Scheibenbremsen vorne – ein seltener Standard in dieser Klasse Ende der 1960er. Besonders gefragt sind die seltenen SEAT 124 Sport (Coupé) und die späten 124 Pamplona-Modelle mit 1600, 1800 oder 2000 cm³, da sie mehr Leistung und ein nochmals überarbeitetes Design aufweisen.

Innenraum, Komfort, Außendesign und Ausstattung

Gestalterisch setzte der SEAT 124 auf klare Konturen und moderne Proportionen mit markanter Front. Frühe Modelle verfügten über runde Frontscheinwerfer, ab 1976 über eckige Einheiten. Den Innenraum prägen breite Sitze, robuste Materialien und zahlreiche Komfortdetails, darunter ein innovatives Heiz- und Lüftungssystem, ein Klappspiegel und aschbecherintegrierte Türlehnen. Als Zubehör standen u.a. beheizbare Heckscheibe, zusätzliche Spiegel oder Sonderlackierungen zur Wahl.

Weitere Besonderheiten und interessante Fakten

Als Lizenzbau wurde der SEAT 124 in Kooperation mit Fiat entwickelt und beeinflusste viele weitere Modelle, darunter den russischen Lada 2101. Viele SEAT 124 wurden wegen ihrer robusten Technik und leichten Wartung im Alltag lange genutzt, teils auch als Taxi, Behördenfahrzeug oder Sport-Umbau.

Zusammenfassung

Der SEAT 124 steht beispielhaft für den automobilen Fortschritt Spaniens in den 60er- und 70er-Jahren. In seiner Bauzeit entwickelte sich um den 124 eine Vielzahl von Varianten, die heute als begehrte Klassiker gelten. Robuste Mechanik, eigenständige Optik und der Alltagsnutzen machen ihn zu einem authentischen Vertreter seiner Epoche.