Ginetta Oldtimer kaufen

Geschichte von Ginetta

1957 gründeten die Brüder Walklett in Witham, Essex, die Marke Ginetta, zunächst als Landmaschinenbauer. Rasch rückte aber der Sportwagenbau in den Vordergrund. Besonders den Steuervorteilen für Bausatzfahrzeuge verdankt Ginetta seinen frühen Erfolg in Großbritannien. Bereits Anfang der 1960er Jahre entstanden Modelle wie G2 und G4: Leichte Fahrmaschinen mit Gitterrohrrahmen und Fiberglaskarosserie für den Renn- und Straßenbetrieb. Ab den 1970er Jahren führte die Einführung der Mehrwertsteuer zu einer Neuausrichtung weg vom Bausatz, hin zu komplett montierten Fahrzeugen wie dem G26. Nach dem Verkauf des Unternehmens 1989 verlagerte sich die Produktion, Ginetta besteht jedoch bis heute als Spezialhersteller. Namensgeberin ist die italienische Schauspielerin Gina Lollobrigida.

Modellgeschichte

Ginetta begann mit den Kitcars G2 und G3, doch das entscheidende Modell wurde die Ginetta G4 (ab 1961). Über 500 Stück wurden gebaut, viele davon im Wettbewerb eingesetzt. Erfolg und Bekanntheit verstärkte die G15: Ein kompaktes Coupé mit Heckmotor (Sunbeam Imp). Zwischen 1967 und 1974 verließen über 800 G15 das Werk. Es folgten die G21 (meist mit Sunbeam Rapier-Motor), G26, G27 und die G33 mit V8; Letztere ist das heute meistgelistete Modell. Jede Modellreihe verfolgte konsequent den Leichtbau und setzte auf Aluminiummaterialien sowie Antriebsoptionen verschiedenster britischer Hersteller.

Besonderheiten und Highlights

Ginetta-Modelle sind bekannt für ihren modularen Aufbau: Gitterrohrrahmen, Fiberglaskarosserien und Komponenten etwa von Ford sind typisch. Die Fahrzeuge sind in der Regel als reine Rennfahrzeuge konzipiert oder homologiert für den Straßeneinsatz. Das Logo (ein stilisiertes "G" in einer orangefarbenen Raute) ist einzigartig im britischen Motorenbau. Die Statistik spiegelt einen sehr vielfältigen Bestand wider: Besonders häufig angeboten wird die G33, die allein etwa 23 % des Ginetta-Angebots auf Classic Trader ausmacht, gefolgt von G4 (19 %) und G15 (15 %). Am gefragtesten in der Nachfrage ist jedoch die G27 mit fast einem Drittel aller Suchanfragen, dicht gefolgt von G4 und G15.

Technische Daten

Sondermodelle und Sammlervarianten

Einige Ginetta-Modelle sind aufgrund ihrer geringen Stückzahlen per se exklusiv. Die G15 "Super S" (nur acht Stück, US-Version mit VW-Motor) gilt als Rarität. Auch die G33 – mit nur rund 100 gefertigten Exemplaren – zählt zu den seltensten Modellen. Sondereditionen wie die Series IV der G4, produziert zwischen 1981 und 1984 in einer Auflage von 35 Fahrzeugen, sind auf dem Markt nahezu unvergleichlich.

Schwachstellen und Wartung

Zur Serie bekannte Schwachstellen sind bei Ginetta selten dokumentiert, weil die Fahrzeuge meist in Enthusiastenkreisen gepflegt und restauriert werden. Typische Wartungspunkte sind das Prüfen auf Korrosion am Gitterrohrrahmen – viele Fahrzeuge sind werkseitig mit Mike Sanders Korrosionsschutzfett behandelt. Die Ersatzteillage ist für Motor- und Chassisteile dank Standard-Komponenten (z. B. Ford, Rover) in der Regel unkompliziert. Besondere Aufmerksamkeit sollte bei Umbauten oder Eigenbauten auf korrekte Montage und Dokumentation gelegt werden.

Motor, Fahrverhalten und Fahrleistungen

Durch das geringe Fahrzeuggewicht und die sportliche Auslegung bieten Ginetta-Modelle extrem direkte Lenkung und hohe Kurvengeschwindigkeiten. Die G33 mit ihrem Rover-V8 punktet mit kräftigem Antritt, klassischem Hinterradantrieb und sportlich abgestimmtem Fahrwerk. Bremsanlagen und Achsen sind häufig auf den Motorsport abgestimmt. Auch als Straßenwagen bieten Ginetta-Modelle herausragende Fahrdynamik, vorausgesetzt, Fahrwerk und Komponenten sind sorgfältig eingestellt. - G33: 140 PS, V8, ca. 100 Stück, sehr leistungsstark, lieferbar mit 4- oder 5-Gang-Getriebe.

• G4: Leichtgewicht, Ford-Motoren, erfolgreiche Historie im Motorsport.
• G15: Kompaktes Coupé, Heckmotor (Sunbeam Imp), ca. 800 Stück.
• G27: Besonders gesucht im deutschen Markt, flexibel konfigurierbar.

Design, Ausstattung und Besonderheiten

Ginetta bleibt seiner Linie treu: Flache Karosserien, kurze Überhänge, große Haubenöffnungen und minimale Gewichtszugaben. Die Ausstattungen sind mehrheitlich sportorientiert, etwa komplette Lederausstattung in der G33, abnehmbares Lenkrad, spezielle Mohair-Verdecke und Leichtmetallräder. Das Interieur ist puristisch, jedoch mit Liebe zum Detail – typisch britischer Werkstattcharme trifft auf handfeste Fahrmaschine. Sonderfarben und Sportstreifen gehören zum Standardrepertoire, da zahlreiche Fahrzeuge individuell konfiguriert sind.

Weitere relevante Informationen

Ginetta hat eine starke Motorsporttradition und wird heute noch als eigenständige Marke wahrgenommen. Die verschiedenen Modellgenerationen können im Detail stark variieren – besonders bei Bausatzfahrzeugen ist auf einen dokumentierten Aufbau zu achten. Der Markt für gebrauchte Ginetta-Modelle ist, auch international, vergleichsweise klein, dadurch sind Vergleiche zu Wertentwicklung, Produktion und Erhaltungszustand individuell zu bewerten.

Zusammenfassung

Ginetta steht für britischen Spezialfahrzeugbau mit kompromisslosem Fokus auf Leichtbau, Sportlichkeit und technische Individualität. Die meisten Modelle entstanden in Kleinserie oder als Bausatz für den Motorsport-Enthusiasten. Historisch wichtige Baureihen wie G4, G15, G27 und G33 prägen bis heute Bild und Mythos der Marke – ausgezeichnet durch hohe Exklusivität, unverwechselbares Design und direkte Fahrdynamik.