1970 | Volvo 1800 E

Volvo P1800 E – Der Schwede mit der Lizenz zum Träumen

In einer Welt, in der Autos zunehmend aussehen wie aufgeschäumte Tablets mit vier Rädern, steht er da wie ein Mahnmal vergangener Eleganz: der Volvo P1800 E. Geboren 1970 – in einer Zeit, in der Schlaghosen mutiger waren als Politiker und Design noch etwas mit Charakter zu tun hatte – ist dieser Volvo nicht einfach ein Auto. Er ist eine verdammte Skulptur.

Aber halt! Bevor wir uns in Designpoesie verlieren, hier ein kurzer Exkurs in die Geschichte: Der P1800 war eigentlich Volvos Versuch, ein sportliches Coupé für den internationalen Markt zu bauen. Und obwohl „Volvo“ und „sportlich“ in den 60ern ungefähr so gut zusammenpassten wie Knäckebrot und Kaviar, geschah ein kleines Wunder. Der P1800 wurde ein Hit – spätestens als ein gewisser Simon Templar alias Roger Moore mit ihm durch die britische Krimiserie The Saint flanierte. Ein Gentleman-Wagen für Gentlemen mit Stil.

Technik – Understatement mit Power

Die E-Version kam 1970 auf den Markt und war das technische Upgrade, auf das alle gewartet hatten. Der 2.0-Liter-B20E-Motor mit Benzineinspritzung von Bosch (jawohl, deutsche Präzision trifft auf schwedische Robustheit!) leistet 130 PS – und das klingt erstmal nicht nach viel, aber in einem Auto, das keine unnötigen Pfunde mit sich herumschleppt, fühlt sich das verdammt lebendig an.

✅ Overdrive? Check. Damit wird jede Autobahnetappe zur Sänftenfahrt.

✅ Servolenkung und Bremskraftverstärker? Check. Man fährt nicht, man gleitet.

Zustand – Besser als neu? Fast schon unverschämt gut!

Die Lackierung glänzt, als hätte der Wagen gestern erst das Licht der Welt erblickt. Kein Rost, keine Dellen, kein "ja, müsste man mal machen"-Zustand. Nein, dieser P1800 E ist einfach fertig. Bereit zum Einsteigen, Losfahren, Verlieben.

Innen – Skandinavischer Chic trifft Jetset-Ambiente

Drinnen erwartet dich keine übertechnisierte Schaltzentrale, sondern ein klar gezeichnetes Cockpit mit Liebe zum Detail: Holzelemente, klassisches Armaturenbrett, große Rundinstrumente – und das alles in einem Zustand, der selbst IKEA-Musterwohnungen neidisch macht. Alles fühlt sich nach Handwerk an, nicht nach Software-Update.

Fahrerlebnis – Der Gentleman unter den Klassikern

Einsteigen, Schlüssel drehen, der Motor schnurrt – und dann geht es los. Keine wilden Drifts, keine provozierten Ausbrüche. Stattdessen ein souveränes, ruhiges Gleiten mit gelegentlichem Gasstoß, der den kernigen Sound des Reihenvierers freisetzt. Man fährt nicht einfach – man zelebriert das Unterwegssein.

Fazit – Für alle, die mehr wollen als Blech

Dieser Volvo P1800 E ist keine Anschaffung, er ist ein Statement. Für Stil. Für Substanz. Für eine Zeit, in der Autos noch wie handgefertigte Uhren waren und nicht wie überdimensionierte iPhones.

Und seien wir ehrlich: Wenn du schon einen Klassiker fährst, warum dann nicht einen, der selbst James Bond neidisch machen würde?