Renault R 19 Oldtimer kaufen

Geschichte des Renault R 19

Ende der 1980er Jahre brachte Renault mit dem R 19 eine moderne Kompaktklasse-Option auf den Markt. Nach heftigen Verlusten in den USA und einer alternden Modellpalette sollte der neue R 19 frischen Wind in die Produktfamilie bringen. Entwickelt im sogenannten Projekt X53 wurde am Computer entworfen und teilweise robotergestützt gefertigt. Vorgestellt 1988, überraschte das Modell mit aerodynamischer Linie – gestaltet von Giorgetto Giugiaro. Im Inneren vertraute Renault auf bewährte Technik, ergänzte aber erstmals den neuen Energy-Motor. Unter schwierigem Wirtschaftsumfeld avancierte der R 19 in Europa zu einem der verkaufsstärksten Renaults seiner Generation und sicherte der Marke den Übergang in die 1990er Jahre.

Modellgeschichte

Der Renault R 19 markierte das Ende einer Ära: Er ist der direkte Vorgänger des Mégane und beerbte die Renault 9/11-Baureihe. Erhältlich war er von 1988 bis 1996 in Europa, die Fertigung endete erst 2000 in Argentinien und der Türkei. Aufgrund der Vielzahl an Modellvarianten – Schrägheck, Stufenheck (Chamade), Cabriolet, Coupé – sowie dem 1992 eingeführten Facelift (Phase II) zählt der R 19 zu den variabelsten Kompakten seiner Zeit. Die sportliche Topversion 16V („16S“ in Frankreich), die Chamade-Stufenheckversion und das von Karmann gefertigte Cabriolet ergänzten die Baureihe.

Besonderheiten des Renault R 19

Auffällig ist das Giugiaro-Design: flache Front, reduzierte Kühlergrillfläche für optimale Aerodynamik. Der 1988 eingeführte Energy-Benziner (1,4 Liter) war neu für Renault und kombinierte geringes Gewicht mit Effizienz. Umfangreiche Komfortausstattung wie elektrisch verstellbare und beheizbare Spiegel oder Veloursinterieur war bereits in vielen Varianten Standard. Die Sicherheitsausstattung reichte von Alarmanlage bis beheizbarer Heckscheibe. Beim Facelift 1992 modernisierte Renault Exterieur und Innenraum.

Technische Daten

Sondermodelle und Sammlerstücke

Der Renault R 19 16V (bzw. 16S) hebt sich durch leistungsstarken 1,8-Liter-16V-Motor und sportliche Optik ab – erkennbar an veränderter Frontpartie, Lufteinlass auf der Haube und angepasstem Spoilerpaket. Das seltene Cabriolet wurde bei Karmann gefertigt und gilt im Vergleich zu anderen 1990er-Cabrios als besonders alltagstauglich und geräumig. Die Chamade-Variante feierte als Stufenheck eigenständig Erfolge, vor allem in südeuropäischen Märkten.

Schwachstellen und bekannte Probleme

Der R 19 ist dank wirksamem Rostschutz langlebig. Dennoch sollte auf Schwachstellen wie an Türunterkanten, Schwellerenden und Radläufen geachtet werden. Der Ventildeckeldichtung ist beim Energy-Motor eine prüfenswerte Stelle. Elektrikprobleme (Zentralverriegelung, Fensterheber) treten vereinzelt auf, gerade bei frühen Baujahren. Bei Modellen mit Automatikgetriebe empfiehlt sich ein Check der Getriebefunktion vor Kauf. Die Teileversorgung ist für Standardmodelle meist gegeben, bei 16V und Cabriolet können aber spezielle Komponenten rar werden.

Motorisierung, Getriebe, Fahrverhalten

Der R 19 überzeugt klassentypisch mit komfortabler Federung und französischer Abstimmung. Er ist dafür ausgelegt, lange Strecken entspannt zu absolvieren; raffinierte Geräuschdämmung trägt zum Wohlbefinden bei. Die Topmodelle (z. B. R 19 16V) bieten sportliches Fahrverhalten und ausreichend Leistung auch für ambitionierte Fahrer. Der frontgetriebene Aufbau garantiert berechenbares Handling in Kurven, während die einfache Mechanik den Alltagseinsatz erleichtert. - Renault R 19 16V: 135 PS, sportliche Abstimmung, vordere und hintere Spoiler, verstärkte Bremsanlage und markante Optik.

• R 19 Chamade: Geräumige Stufenheckausführung, häufig höherwertig ausgestattet.
• Cabriolet von Karmann: 4-Sitzer, solide verarbeitet, Komfortausstattungen häufig vorhanden.

Interieur, Komfort und Exterieur-Design

Federführend entworfen wurde der R 19 von Giorgetto Giugiaro; das Cabriolet stammt von Karmann. Die Linienführung ist windschlüpfig, der cw-Wert günstig. Im Innenraum finden sich je nach Ausführung Veloursitze in verschiedenen Farbcodes, ergonomisch gestaltetes Cockpit, beleuchtete Bedienelemente und eine hohe Geräuschdämmung. Exterieur-Details wie farblich angepasste Stoßfänger, Seitenschweller, Halogen- und Nebelscheinwerfer sowie Aerodynamik-Elemente unterstreichen den klaren Auftritt. Sonderausstattungen, die in der Kompaktklasse selten waren: elektrische Fensterheber, Schiebedach (Glas), Radio-Kasettenkombination, Sitzheizung, höhenverstellbares Lenkrad, herausnehmbarer Dachgepäckträger.

Sonstiges Wissenswertes zum R 19

Viele Fahrzeuge werden noch mit originaler Werksdokumentation angeboten, darunter Broschüren und Bedienungsanleitungen. Manche Modelle verfügen über nachgerüstete Diebstahlsicherungen oder spezielle Innenraumfeatures wie Vorhänge oder Sonnenrollos für das Heck. Für Sammler sind gut erhaltene 16V-Modelle und Cabrios besonders relevant, da diese im Bestand deutlich seltener auftreten. Die hohe Alltagstauglichkeit sowie die niedrigen Unterhaltskosten machen den R 19 sowohl für Einsteiger wie für Kenner interessant.

Zusammenfassung

Der Renault R 19 zeigt sich als vielseitiger, komfortorientierter Kompakter, der heute als Oldtimer vor allem durch seine solide Verarbeitung, originelles Design und reichhaltige Ausstattung punktet. Dank großer Auswahl verschiedener Modelle und guter Ersatzteillage bleibt der R 19 ein attraktives Angebot – sowohl als Alltagsklassiker wie als gepflegtes Sammlerstück.