1979 | Porsche 911 SC 3.0

Porsche 911 SC Gruppe 3 "Rothmans Tribute" – Der weiße Wolf im Rallyepelz

Es gibt Klassiker. Es gibt Rennlegenden. Und es gibt diesen Porsche 911 SC von 1979, der beides sein will – und es auch ist. Ein Fahrzeug, das nicht einfach restauriert wurde, sondern in Handarbeit zur Hommage an die großen Rothmans-Rennwagen transformiert wurde. Historie mit Haltung Dieser 911 wurde 1979 im italienischen Varese erstzugelassen – zu einer Zeit, als Porsche-Rallyesiege noch Tagesgespräch waren und Gruppe-4-Autos nachts durch die Alpen schrien. 1993 zog der Wagen nach Mailand um, blieb aber auf Italiens Straßen zu Hause. 2005 kam ein neuer Besitzer, der sich die ASI-Zertifizierung mit Targa Oro sicherte. Ein Jahr später erfolgte die ACI/CSAI-Fiche für historische Gleichmäßigkeitsrennen. Doch 2016 begann das echte Kapitel: Ein motorsportaffiner Besitzer wollte einen Rallye-911 aufbauen, startklar für die Monte Carlo Historique. Die Basis: Perfekt erhalten, dokumentiert, ASI-geadelt. Die Werkstatt der Wahl: Officine Balletti in Nizza Monferrato – wenn es um rennfähige Porsche geht, ist das die Adresse. Umbau? Nein. Reinkarnation! Balletti verpasste dem Wagen alles, was dazugehört: Verkürzte Getriebeübersetzungen Sperrdifferenzial Wettbewerbsfahrwerk & Dämpfer Rennpedalerie & Kupferkupplung 6-in-2-Sportauspuffanlage FIA-konforme Sicherheitsausstattung mit Sassa-Überrollbügel, Feuerlöschsystem, 6-Punkt-Gurten und Intercom 16" Fuchs-Räder mit neuen Yokohama-Semis Fronthaube in GFK mit 4 Rallye-Zusatzscheinwerfern Ein Auto, das bereit war. Aber nie starten durfte. Familiäre Umstände hielten es zurück. 2021 übernahm ein Sammler aus Rijeka den Wagen. Er wollte noch weitergehen: Ein Tribute an die Rothmans-Zeit, handgemalt, mit zwei passenden Helmen, handverzierten Skiern und einem dekorierten Wagenheber. Die Karosserie wurde blankgezogen, professionell restauriert, dokumentiert in hunderten Bildern. 2022 dann das i-Tüpfelchen: FIVA-Zertifizierung. Cockpit mit Charakter Innen wartet ein schwarzes, reduziertes Cockpit auf den Piloten. Kein Lederluxus, keine Chromspielereien. Stattdessen: Konzentration auf das Wesentliche. Neue FIA-Sitze, neue Gurte, neues Intercom. Der Platz, an dem Geschichten geschrieben werden. Technik, die atmet Der luftgekühlte 3,0-Liter-Boxer (Typ 930/03) klingt auch ohne Turbolader wie ein Versprechen: mechanisch, ehrlich, unkompromittiert. Bei 7000 U/min lässt er 165 km/h anliegen – nicht viel, aber das ist nicht der Punkt. Es geht um das Erlebnis. Um das, was zwischen Startknopf und Ziellicht passiert. Fazit: Wer dieses Auto nicht fährt, hat das Leben nicht verstanden Dieser Porsche ist kein Showpiece für die Vitrine. Er ist ein Werkzeug für Helden. Ob auf der Bergwertung, im Gleichmäßigkeitsschnitt oder einfach als rollendes Kunstwerk für Kenner: Hier kauft man keine Legende. Man fährt sie. Bereit für das nächste Kapitel? Der weiße Wolf wartet.