NSU Ro 80 Oldtimer kaufen
Der NSU Ro 80, gebaut von 1967 bis 1977, steht für technischen Pioniergeist und ein aerodynamisches Design, das andere Hersteller nachhaltig beeinflusste. Die viertürige Limousine überzeugt mit dem einzigartigen NSU-Wankelmotor, großzügigem Raumangebot und hochwertigen Ausstattungsoptionen.
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1976 | NSU Ro 80
NSU RO 80 im aussergewöhnlichem Zustand.

1975 | NSU Ro 80
ungeschweißt, mit Klima

1973 | NSU Ro 80
NSU RO80 M0904
Geschichte des NSU Ro 80
Der NSU Ro 80 markiert den Höhepunkt des Innovationswillens der NSU Motorenwerke AG und wurde erstmals 1967 auf der IAA in Frankfurt vorgestellt. Die Abkürzung „Ro“ steht für „Rotationskolben“, da das Herzstück des Fahrzeugs der experimentelle Wankelmotor mit zwei Scheiben ist. Schon kurz nach Produktionsbeginn wurde der Ro 80 mit der Auszeichnung "Auto des Jahres 1967" geehrt. NSU setzte auf eine keilförmige, aerodynamische Karosserie, die Maßstäbe setzte und spätere Designs anderer Marken inspirierte. Die Produktion endete 1977 nach etwa 37.400 gefertigten Einheiten. Das letzte Exemplar wurde dem Deutschen Museum übergeben. NSU, traditionsreich und ursprünglich 1873 gegründet, wurde 1969 von Volkswagen übernommen und mit der Auto Union zur Audi NSU Auto Union AG fusioniert.
Modellgeschichte
Der NSU Ro 80 war das Nachfolgemodell klassischerer Stufenhecklimousinen aus dem Hause NSU und wurde unter dem internen Projektnamen "Typ 80" entwickelt. Über die Bauzeit hinweg wurden zahlreiche technische Modifikationen vorgenommen, darunter Verbesserungen am Zündsystem, Fahrwerk, Vergaser und Choke. Nach Produktionsende 1977 gab es keinen direkten Nachfolger, da die Marke NSU 1970 praktisch in Audi aufging. Die innovative Technik und Formen des Ro 80 beeinflussten jedoch nachhaltig die Modellentwicklung der späten 1970er und 1980er Jahre im gesamten Volkswagen-Konzern.
Besonderheiten und Highlights
Der Ro 80 war das erste und bis heute einzige deutsche Serienfahrzeug mit Zweischeiben-Kreiskolben-Wankelmotor (NSU KKM612). Der Motor liefert 115 PS und ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von 181 km/h. Das Design stammt von Claus Luthe und wurde durch die klare Keilform und großen Glasflächen geprägt. Das technisch anspruchsvolle Fahrwerk umfasst Einzelradaufhängung, 4-Scheibenbremsen und ein selektiv automatisiertes 3-Gang-Getriebe, das in weiten Teilen auf Schaltkomfort optimiert wurde.
Technische Daten
Sondermodelle und Sammlerstücke
Originale Werksumbauten wie Klimaanlage, Alufelgen, Cabriolet-Umbauten oder spezielle Metalliclackierungen sind selten, steigern aber die Attraktivität und den Sammlerwert. Lederinterieur war bis ca. 1973 bestellbar und ebenfalls selten.
Schwachstellen und Wartung
Kritisch für den Ro 80 ist der Verschleiß der Dichtleisten am Wankelmotor. Defekte Dichtleisten führen zu Leistungsverlust und erhöhtem Ölverbrauch. Ersatzteilversorgung und Restaurationsmöglichkeiten sind vorhanden, es empfiehlt sich der Einsatz moderner keramischer Dichtleisten bei Überholungen. Regelmäßig kontrolliert werden sollten auch das Zündsystem und der Vergaser. Da Ketten oder Zahnriemen fehlen, entfällt ein üblicher Wartungsposten. Rostschutz und Überprüfung der Bremsanlage sind empfehlenswert.
Motor, Fahrverhalten und Getriebe
Der Kreiskolbenmotor des Ro 80 läuft nahezu vibrationsfrei, entwickelt 115 PS und bietet eine sehr gleichmäßige Kraftentfaltung, ganz ohne typische Vibrationen eines Hubkolbenmotors. Das selektive 3-Gang-Getriebe bietet automatisierten Fahrkomfort, kombiniert mit effizienter Kraftübertragung. Das Fahrwerk mit Einzelradaufhängung sorgt für hohen Komfort und stabiles Kurvenverhalten. Die Scheibenbremsen an allen vier Rädern ermöglichen eine zuverlässige Verzögerung. Wegen seiner spezifischen Charakteristik ist das Fahrerlebnis einzigartig und erfordert etwas Gewöhnung. Besonders frühe Modelle mit verwindungssteifen Karosserien und Lederausstattung sind bei Enthusiasten beliebt. Auch spätere Fahrzeuge ab Baujahr 1976 mit breiten Rückleuchten und verbesserten Bremsen gelten als Favoriten.
Design, Innenraum und Ausstattung
Gestaltet wurde der Ro 80 vom Designer Claus Luthe (Karosserie) und Josef Erlewein (Interieur). Auffällig sind die große Fensterflächen, die keilförmige Silhouette mit erhöhtem Heck und weiche Rundungen. Das Cockpit ist ergonomisch, die Sitze sehr komfortabel, anfangs sogar mit optionalem Leder, später oft mit Cord oder Kunstleder. Typische Ausstattungsoptionen waren Colorverglasung, Schiebedach (meist manuell), Kopfstützen, Sicherheitsgurte und selten Metalliclacke oder Windabweiser. Zubehör wie Fuchsfelgen, Nebelscheinwerfer oder ein elektrisches Schiebedach wurden vereinzelt bestellt.
Weitere Besonderheiten
Viele Fahrzeuge sind heute mit H-Kennzeichen unterwegs und regelmäßig auf Oldtimerveranstaltungen zu sehen. Durch die robuste Konstruktion und gute Ersatzteillage sind auch aufwendige Restaurierungen noch möglich. Exporteure lieferten den Ro 80 oft nach Benelux, Österreich, Italien und Spanien.
Fazit
Mit seiner innovativen Technik, dem außergewöhnlichen Design und den markanten Fahrleistungen nimmt der NSU Ro 80 einen besonderen Platz in der Automobilgeschichte ein. Wer einen Klassiker sucht, der Wagemut und Fortschritt ausstrahlt, findet im Ro 80 ein echtes Einzelstück mit Charakter und hoher technischer Substanz.


