1985 | Land Rover Range Rover Classic Rometsch
++1 von 3 Rometsch Wagen ++ MWSt. ausweisbar
- Status:
- Vorschau
- Schätzwert:
- 230.000 € - 255.000 €
- Endet um:
- 17.11.2024, 18:45:00 UTC
Beschreibung
Highlights:
- Rometsch Karosserie
- Einer von vier Jagdwagen, einer von drei Rometsch umbauten
- Nahezu neuwertiger Originalzustand
- MWSt. ausweisbar
Marken- & Modellgeschichte:
Der Range Rover wurde für das Gelände gebaut. Mit britischer Noblesse in der Ausstattung, sollte er auch abseits befestigter Straßen gut vorankommen. Einige wenige Exemplare ließen sich jedoch von kaum einem Hindernis aufhalten und überwanden sogar die Berliner Mauer.
Eines dieser ganz besonderen Beispiele ist dieser Range Rover Jagdwagen von der Firma Rometsch.
Jahrzehnte trennte die Berliner Mauer Ost und West. Ein Durchkommen war nicht leicht. Harte Devisen und die Unterstützung staatlicher Organe konnten das aber durchaus vereinfachen. So kam es, dass die West-Berliner Karosseriebau-Firma Rometsch einen für die Zeit ungewöhnlichen Auftrag aus der Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik erhielt: Den Bau eines Land Rover Range Rover Jagdwagens
Der Karosseriebauer Rometsch
Friedrich Rometsch war zunächst bei der berühmten Karosserieschmiede Erdmann & Rossi tätig.
Im Jahr 1924 gründete er seine eigene Karosseriebaufirma, die bis etwa zur Jahrtausendwende aktiv war. Karosseriereparaturen und Sonderaufbauten, wie z.B. verlängerte VW Käfer zum Einsatz als Taxi, waren der eine Geschäftszweig. Berühmt wurde Rometsch aber vielmehr in den 1950er Jahren als Hersteller sportlich-eleganter Coupés und Cabriolets. In Zeiten, als das deutsche Straßenbild noch sehr "Käfer-lastig" war, zeigte Rometsch, was auf Basis des Volkswagens alles möglich war und gewann damit nicht nur Käufer in Deutschland sondern wurde auch bei Käufern in den USA bekannt.
Zunächst bezog Rometsch seine VW-Chassis direkt von Volkswagen. Spätestens mit dem Erscheinen des Karmann-Ghia war Volkswagen jedoch nicht mehr daran interessiert, einen Konkurrenten zu stärken.
Über Dritte gelangen zwar noch einige wenige Fahrgestelle in die Werkshallen nach Berlin-Halensee, jedoch brach der Absatz von Rometsch Fahrzeugen ein. Gegen die VW-eigenen Coupés und Cabriolets stand Rometsch auf verlorenem Posten. Außerdem hatte man ab 1961 in West-Berlin ein anderes, politisches Problem: Die Mitarbeiter aus dem Ostteil der Stadt standen wegen dem Bau der Mauer abrupt nicht mehr zur Verfügung.
So ging der Bau von eigenen Modellen in Kleinserie zu Ende und man widmete sich mehr den Karosseriearbeiten und Einzelanfertigungen, wie eben auch diesem britischen Range Rover, der auf die andere Seite der Mauer sollte.
Hintergrund der Bestellung:
Zu den wenigen Hobbys des Partei- und Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker zählte die Jagd. Die Schorfheide, eine Stunde nördlich von Berlin, wo schon die preußischen Könige Wild schossen, wurde zu DDR-Zeiten zum Staatsjagdgebiet. Ein weitläufiges Areal mit Wild-Bestand, der regelmäßig mit neuen Tieren aus den Bruderstaaten aufgefüllt wurde.
Und – wie sollte es anders sein – mit einem Zaun drumherum, damit die Tiere nicht entkommen konnten. So waren die Jagderfolge für die Staatsrat-Mitglieder und deren Gäste vorprogrammiert.
Für ein der Art großes Areal brauchte es auch ein entsprechendes Fahrzeug, gerne basierend auf der Technik und ausgestattete mit allen Annehmlichkeiten der Fahrzeuge des Westens.
Vier Range Rover-Jagdwagen wurden im Lauf der Jahre geordert. Der erste Land Rover-Jagdwagen wurde 1982 noch in England gebaut und innerhalb von nur 12 Wochen fertiggestellt, damit das Auto pünktlich zu Honeckers 70. Geburtstag übergeben werden konnte. Offensichtlich kam das Fahrzeug gut an, da schon drei Jahre später ein weiteres Exemplar in Auftrag gegeben wurde. Diesmal allerdings bei der Firma Rometsch in West-Berlin.
Im Vergleich zum ersten Jagdwagen wurde der Rometsch mit einem Preis von über 300.000,- DM deutlich teuer als sein Prototyp „Vorgänger“. Handwerklich war der Umbau allerdings auch deutlich aufwendiger und besser ausgeführt.
Der dritte – ebenfalls von Rometsch – wurde nahezu als Zwilling des zweiten Wagens im Jahr 1987 gefertigt. Er steht heute im Fundus des Deutschen Technikmuseums in Berlin.
Während die DDR schon schwer taumelte, wurde der vierte Land Rover 1989 von Rometsch fertiggestellt. Das Auto blieb lange verschollen, tauchte später in Portugal auf und soll heute wieder in Deutschland stehen.
Rometschs Fokus bei der Entwicklung des Jagdwagens lag auf Funktion und Komfort.
Der verlängerte Radstand schaffte Platz für eine ganze Jagdgesellschaft, die es sich auf der weichen Lammwolle bequem machen und die Beine ausstrecken konnten. Die Polsterung aus echtem Lammfell wärmt nicht nur die Passagiere, sie sorgte vor allem auf der Jagd für Schutz vor Bewegungsgeräuschen, die das scheue Wild vertreiben könnten.
Das elektrische Verdeck erlaubte den Einsatz des Wagens auch bei nicht optimalen und kühleren Witterungsbedingungen. Eine Standheizung wurde zusätzlich für ein angenehmes Klima an kalten Tagen verbaut.
Der Rammschutz und die Zusatzscheinwerfen helfen bei jeder Fahrt ins Gelände.
Historie & Zustand:
Bei dem hier zum Verkauf stehenden Fahrzeug handelt es sich um den zweiten der vier Jagdwagen, nachweislich also dem ersten der Edel Karosserie Manufaktur Rometsch.
Der Wagen befindet sich seit mehr als 30 Jahren in erweiterten Familienbesitz ist aktuell nicht zugelassen, hat aber bereits deutsche Dokumente.
Die Sorgfalt, die dem Wagen zuteilgeworden ist, lässt sich auf den ersten Blick sehen. Der Wagen präsentiert sich von innen wie außen in einem sehr guten originalen Gesamtzustand, so dass der Wagen für seinen ursprünglichen Nutzungszweck inzwischen fast schon zu schade ist.
Markteinordnung und Preise :
Streng genommen ist dieser Range Rover Rometsch Jagdwagen eher für Enthusiasten, die ihn mit derselben Sorgfalt weiter pflegen oder als Krönung für Ihre Land Rover Sammlung ergänzen möchten.
Die weniger seltenen Range Rover umbauten von Wood & Picket oder die veredelten Fahrzeuge von Overfinch sind heute bei Sammlern besonders begehrt. Seltene Originalfahrzeuge mit nachvollziehbarer Historie wie dieser Range Rover Rometsch Jagdwagen, erzielen bei Auktionen weltweit regelmäßig Rekordergebnisse.
Zusammenfassung:
Bei diesem von Rometsch gebauten Jagdwagen handelt es sich nicht nur um ein ultraseltenes Exemplar, eines von nur vier, streng genommen sogar nur drei gebauten, sondern vor allem auch um einen Teil Deutsch-Deutscher Automobilgeschichte. Zeitkapseln wie dieser Range Rover Rometsch Jagdwagen, mit einer nachvollziehbaren Historie, in einem makellosen Gesamtzustand sind wahre Raritäten und heute eigentlich nicht mehr zu finden.
Fahrzeugdetails
Fahrzeugdaten
- Marke
- Land Rover
- Modellreihe
- Range Rover
- Modell
- Range Rover Classic Rometsch
- Baureihe
- "Classic"
- Erstzulassung
- 03.1985
- Baujahr
- 1985
- Tachostand (abgelesen)
- 11.300 km
- Fahrgestellnummer
- *SALLHAMV8BA 154946*
- Motornummer
- Nicht angegeben
- Getriebenummer
- Nicht angegeben
- Matching numbers
- Ja
- Anzahl Besitzer
- 2
Technische Details
- Karosserieform
- Geländewagen (Cabriolet)
- Leistung (kW/PS)
- 97/132
- Hubraum (cm³)
- 3532
- Zylinder
- 8
- Anzahl Türen
- Nicht angegeben
- Lenkung
- Links
- Getriebe
- Manuell
- Gänge
- Nicht angegeben
- Antrieb
- Allrad
- Bremse Front
- Scheibe
- Bremse Heck
- Scheibe
- Kraftstoff
- Benzin
Individuelle Konfiguration
- Außenfarbe
- Grün
- Zentralverriegelung
- Ja
- Elektrische Fensterheber
- Ja
- Innenfarbe
- Beige
- Innenmaterial
- Andere
Zustand & Zulassung
- Zustandskategorie
- Original
- Gutachten vorhanden
- Gutachten Anbieter
- KÜS
- Zustandsnote
- 2
- Zustand
- Zugelassen
- Fahrbereit