Delahaye 134 Oldtimer kaufen

Geschichte des Delahaye 134

Der Delahaye 134 entstand 1933 als viertüriger Luxuswagen auf Basis des Chassis vom Delahaye 135. Entwickelt unter der Leitung von Jean François, richtete sich der 134 gezielt an eine anspruchsvolle Käuferschicht, die französischen Luxus und technische Raffinesse schätzte. Während des Zweiten Weltkriegs ruhte die Produktion, doch nach 1945 erfolgte eine kurze Neuauflage durch Werksleiter Charles Weiffenbach. Unterstützt vom 'Plan Pons', einem industriepolitischen Programm zur Belebung der französischen Autoindustrie, sollte Delahaye eigentlich den Fokus stärker auf größere Modelle und Export legen. Der 134 wurde deshalb 1946 zurückgestellt, während die profitablen Reihen 135, 148 und 175 weitergeführt wurden. Die meisten Fahrzeuge erhielten elegante Limousinenkarosserien von Autobineau (Letourneur et Marchand).

Modellgeschichte

Der Delahaye 134 ist als Ableger des Delahaye 135 konzipiert. Der technische Unterbau und zahlreiche Komponenten wurden gemeinsam genutzt. Neben der Standardversion wurde ab 1945 kurzzeitig die stärkere Variante 134G gebaut, die sich hauptsächlich in Motordetails unterschied. Vorgänger in dieser Klasse waren die frühen Delahaye-Vierzylinder, Nachfolger wurden nicht mehr direkt platziert – stattdessen konzentrierte sich Delahaye in den Folgejahren auf Fahrzeuge mit größeren Sechszylindermotoren.

Besonderheiten des Delahaye 134

Besondere Kennzeichen des 134 sind der hochwertige Aufbau als Viertürer im Stil der 1930er Jahre, herausragende Verarbeitung und klassische Proportionen. Die Zusammenarbeit mit Autobineau führte zu ästhetisch und technisch außergewöhnlichen Karosserien, die in Handarbeit entstanden. Technisch erhielt der 134 Details aus dem Motorsport und war für komfortbetontes Fahren konstruiert. Die kurze Nachkriegsproduktion als 134G unterstreicht das rare Sammlerinteresse.

Technische Daten

Sondermodelle und Sammlerversionen

Von besonderem Interesse sind die Fahrzeuge, die nach 1945 als 134G gebaut wurden: Sie besitzen den stärkeren Motor und sind in extrem kleinen Stückzahlen produziert. Einzelne Exemplare mit individuellen Aufbauten oder Interieurvarianten sind für Liebhaber besonders begehrt.

Schwachstellen und typische Probleme

Typische Herausforderungen bei der Restaurierung eines Delahaye 134 liegen in der Ersatzteilversorgung, insbesondere für die spezifischen Karosserieteile von Autobineau und den Motorantrieb. Die geringe Stückzahl erschwert den Zugang zu Originalteilen. Rost und altersbedingte Materialermüdung können auftreten, speziell bei den aufwendigen Holz-Metall-Konstruktionen der Karosserie. Regelmäßige Wartung des Vierzylinder-Motors und penible Pflege der Elektrik sowie Bremsanlage sind für einen zuverlässigen Betrieb essenziell.

Motor, Fahrleistungen, Getriebe und Fahrverhalten

Der Vierzylinder-Reihenmotor des Delahaye 134 bietet eine für die Zeit außergewöhnliche Laufruhe und ein ausgewogenes Leistungsbild. Das Fahrwerk basiert auf dem 135, was für stabile Straßenlage bei komfortabler Federung sorgt. Das manuelle Getriebe harmoniert mit dem Drehmomentverlauf des Motors. Die technische Konstruktion erlaubt entspanntes Reisen ebenso wie dynamischere Gangart auf Landstraßen. Als technisch spannend gelten insbesondere die nach dem Krieg gebauten 134G-Modelle mit stärkerem Motor sowie seltene Coupé- oder Cabriolet-Aufbauten von spezialisierten Karosseriebauern.

Design, Interieur und Sonderausstattung

Das Design des Delahaye 134 spiegelt französische Automobilkunst der 1930er Jahre wider. Die Karosserien von Autobineau überzeugen durch fließende Linien, ausladende Kotflügel und großzügige Fensterflächen. Der Innenraum ist luxuriös ausgestattet – Leder, kostbare Hölzer und verchromte Elemente prägen das Bild. Spezifische Ausstattungen wie Trennscheiben, Klapptische oder individuelles Zubehör wurden auf Wunsch verbaut. Manche Fahrzeuge besitzen Sonderlackierungen oder Einzelextras, die das Auto einzigartig machen.

Sonstige Besonderheiten

Insbesondere die enge Verbindung zur industriellen Geschichte Frankreichs – Stichwort Plan Pons – gibt dem Delahaye 134 eine kulturhistorische Bedeutung, die weit über die reine Technik hinausreicht. Die Modelle stehen exemplarisch für die Nachkriegsambitionen französischer Automobilhersteller.

Zusammenfassung

Der Delahaye 134 vereint seltene französische Ingenieurskunst der 1930er und 1940er Jahre mit besonderer historischer Relevanz. Die geringe Stückzahl, der prachtvolle Aufbau und die Verbindung zur Industriepolitik der Nachkriegszeit machen diesen Oldtimer zu einem Unikat für erfahrene Sammler und Automobilhistoriker.