1980 | BMW M1

Kennzeichen: BM-10-06

Der BMW M1 gehört zweifellos zu den außergewöhnlichsten Modellen in der Geschichte der Marke. Es ist der erste und bis heute einzige echte Supersportwagen von BMW mit Mittelmotor, entwickelt in den 1970er-Jahren mit nur einem Ziel: die sportliche Ehre Münchens im FIA-Group-5-Championship zu sichern. In einer Ära, in der Marken wie Porsche und Ferrari dominierten, wollte BMW auf Augenhöhe mitspielen – und so entstand der M1. Radikal im Design, technisch seiner Zeit voraus und heute eine wahre Ikone.

Was dieses Exemplar so besonders macht: Es ist das dritte jemals gebaute Fahrzeug und laut Werksunterlagen der erste straßenzugelassene M1, der für Trainings und Präsentationen genutzt wurde, bevor er an seinen ersten privaten Besitzer überging.

Ab Werk wurde dieser M1 in der auffälligen Farbe Inka Orange ausgeliefert, eine Nuance, die perfekt zum kantigen und mutigen Design von Giorgetto Giugiaro passt. Ursprünglich diente das Fahrzeug BMW als Trainingsfahrzeug in Servicezentren, ehe es an Alf Gebhardt verkauft wurde – ehemaliger BMW-Werksfahrer und Teilnehmer der Procar-Serie. Seine Verbindung zu BMW Motorsport verleiht diesem Fahrzeug besondere historische Bedeutung. Er bewegte den Wagen nur rund 1.000 Kilometer pro Jahr.

Anschließend verblieb der M1 über drei Jahrzehnte im Besitz eines leidenschaftlichen Sammlers seltener BMW-Modelle. Insgesamt wurden mit diesem Exemplar lediglich 22.000 Kilometer zurückgelegt. Der Erhaltungszustand ist außergewöhnlich: Der Lack ist original und in hervorragendem Zustand, der Innenraum nahezu makellos, und sogar originale Zubehörteile wie das Bordwerkzeug und das Erste-Hilfe-Set sind noch vorhanden.

Auch technisch kann sich dieses Exemplar sehen lassen. Der 3,5-Liter-Sechszylinder mit zwei obenliegenden Nockenwellen und mechanischer Bosch-Kugelfischer-Einspritzung leistet rund 277 PS, gekoppelt an ein manuelles ZF-Getriebe. Von 0 auf 100 in 5,6 Sekunden, mit einer Höchstgeschwindigkeit von über 260 km/h. Für die späten 1970er eine absolute Spitzenleistung – und auch heute noch beeindruckend.

Die Produktion des M1 war eine logistische Herausforderung. Ursprünglich sollte Lamborghini den Bau übernehmen, doch nach finanziellen Schwierigkeiten sprang Baur in Stuttgart ein. Die Karosserien wurden in Italien gefertigt, die Endmontage erfolgte in Deutschland, ausgeliefert wurde schließlich bei BMW in München. Lediglich 399 straßenzugelassene Fahrzeuge wurden gebaut.

Ein BMW M1 ist an sich schon eine Seltenheit. Doch ein originales, unrestauriertes Exemplar mit niedriger Laufleistung, lückenloser Historie und einer so frühen Fahrgestellnummer? Das ist in der Tat einzigartig. Eine Spitzenklassiker mit musealem Wert – und zugleich ein Fahrvergnügen, das seinesgleichen sucht.

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