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Packard 110 Oldtimer kaufen

Der Packard 110, produziert zwischen 1939 und 1941, steht für Packards strategischen Einstieg in die Mittelklasse: Sechszylinder-Technik, kompakte Abmessungen und überraschend umfangreiche Ausstattung. Durch attraktive Preisgestaltung und zahlreiche Karosserievarianten wurde der 110 in kurzer Zeit zum meistverkauften Modell der Marke.

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Bild 1/50 von Packard 110 (1941)
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1941 | Packard 110

Packard-120 Convertible no. 2121

CHF 48’348
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Geschichte des Packard 110

Ende der 1930er-Jahre stand Packard, bis dahin renommiert als Hersteller prestigeträchtiger Luxusfahrzeuge, vor gravierenden wirtschaftlichen Herausforderungen. Die Folgen der Weltwirtschaftskrise und sinkende Kaufkraft zwangen den unabhängigen Hersteller, mit dem Packard Six wieder eine günstige Sechszylinder-Baureihe einzuführen. Nach verhaltenem Erfolg folgte 1939 die Umbenennung in Packard 110, die weitere technische und konzeptionelle Verbesserungen mit sich brachte. Kundenwünsche nach günstigeren, kompakteren und dennoch ordentlich ausgestatteten Fahrzeugen standen im Fokus. Die Entscheidung, sich in Richtung Mittelklasse zu öffnen, rettete die Marke wirtschaftlich, auch wenn dies von manchen Kritikern als Bruch mit dem luxuriösen Markenimage empfunden wurde. Infolge anhaltender Absatzschwierigkeiten bei den großen Achtzylinder-Modellen entwickelte sich der Packard 110 zur tragenden Säule der Modellpalette.

Modellgeschichte

Der Packard 110 löste den Packard Six ab und wurde seinerseits nach Produktionsende im Jahr 1941 wieder in Packard Six umbenannt. Innerhalb der kurzen Bauzeit erschienen verschiedene Karosserieversionen: Limousine (zwei- und viertürig), Cabriolet, Kombi (als Deluxe Woody mit markanten Holzverkleidungen) und sogar ein Taxi. Während des Modelljahrs 1940 erreichte der 110 die beeindruckende Verkaufszahl von über 62.000 Einheiten – mit Abstand die meistverkaufte Packard-Variante dieser Zeit.

Besonderheiten des Packard 110

Der Packard 110 bestach durch Vielseitigkeit: Kunden konnten zwischen mehreren Karosserieformen, unterschiedlichen Ausstattungsvarianten und zahlreichen Sonderausstattungen wählen – darunter Klimaanlage, Radio, Suchscheinwerfer und Heizung. Besonders beachtenswert ist, wie Packard auf Marktanalysen reagierte: Die verkürzte Plattform des 110, im Vergleich zum Vorgänger, machte das Modell handlicher und besser auf Kundenwünsche abgestimmt. Die DeLuxe-Variante bot zusätzlichen Komfort und ästhetische Aufwertung. Eine der auffälligsten Sonderausführungen war der Deluxe Woody mit Echtholzverkleidung am Aufbau.

Technische Daten

Sondermodelle

Zu den bemerkenswertesten Sondermodellen zählt der Deluxe Woody – ausgestattet mit Echtholzverkleidung, exklusiver als die Standardmodelle und als ästhetisch wie handwerklich hochwertiges Liebhaberstück begehrt. Die DeLuxe variante bot gegenüber Basismodellen zusätzliche Annehmlichkeiten und eine aufgewertete Innenausstattung. Auch spezielle Taxi-Modelle mit auf Nutzbarkeit optimierter Ausstattung wurden angeboten.

Schwachstellen und typische Probleme

Für den Packard 110 sind spezifische Schwachstellen nicht überliefert. Grundsätzlich sind Fahrzeuge dieser Zeit auf regelmäßige Wartung angewiesen – Verschleißteile an Lenkung, Fahrwerk und Achsen erfordern Kontrolle, ebenso wie Karosserie und Holzapplikationen bei Deluxe Woody-Versionen. Die Mechanik gilt als robust, die Ersatzteillage für spezifische Ausstattungsdetails sollte im Einzelfall geprüft werden.

Motorisierung, Fahrverhalten und Technik

Der 110er-Sechszylindermotor liefert solide Fahrleistungen, die besonders im Stadt- und Überlandbetrieb der 1940er-Jahre Maßstäbe setzten. Das Fahrwerk, vergleichsweise kompakt und praxisgerecht konstruiert, sorgt für ein ausgewogenes Handling, während das Getriebe auf Langlebigkeit ausgelegt ist. Besonders in puncto Komfort und Geräuschkomfort konnte der Packard 110 mit teureren Brüdern aus eigenem Hause mithalten. Populär waren die Limousinen (vor allem viertürig) und der Deluxe Woody, die beide die technische Ausgewogenheit und die qualitative Verarbeitung optimal mit dem Packard-typischen Charakter verbanden.

Design, Innenraum, Komfort und Ausstattung

Der Packard 110 überzeugt im klassischen amerikanischen Stil: geschwungene Kotflügel, aufwendig designte Chromgrills und eine stimmige Linienführung prägen das Exterieur. Das Interieur, je nach Ausstattungsvariante, reicht von zweckmäßig schlicht bis hin zu wertig ausgekleidet – besonders bei DeLuxe-Modellen mit erweiterten Komfortfunktionen. Begehrt sind seltene Farben, besondere Dekorleisten und die charakteristische Holzverkleidung an Deluxe Woody-Ausführungen. Klimaanlage, Radio, Zusatzleuchten oder periodentypische Suchscheinwerfer waren gegen Aufpreis möglich und erhöhen heute den Seltenheitswert.

Weitere Besonderheiten

Der Packard 110 wurde auch als Taxi angeboten – ein Beleg für seine Robustheit und Alltagstauglichkeit. Der bewusste Bruch mit Packards Tradition, nur Luxusfahrzeuge zu bauen, markiert zudem einen Sonderfall in der US-Autogeschichte: Qualität, Marke und Erreichbarkeit durch das Mittelklassekonzept prägten einen neuen Abschnitt der Packard-Firmengeschichte.

Zusammenfassung

Der Packard 110 steht wie kaum ein anderes Modell für den Wandel in der amerikanischen Automobilgeschichte: Er verband wirtschaftliche Vernunft mit Packards Qualitätsanspruch, überzeugte durch breite Modellvielfalt und zahlreiche Ausstattungsoptionen. Die durchdachte Konzeption als Mittelklassewagen mit Luxusflair und die im Vergleich zum Vorgänger verbesserte Alltagstauglichkeit machen ihn zu einem bemerkenswerten Klassiker, der die Ausrichtung einer ganzen Marke prägte.