Lagonda 2,6 Liter Oldtimer kaufen

Geschichte des Lagonda 2,6 Liter

Lagonda wurde 1906 von Wilbur Gunn gegründet und entwickelte sich ab den 1920er Jahren zu einem direkten Konkurrenten von Bentley, Daimler und Rolls-Royce. Die Übernahme durch David Brown im Jahr 1947 und die Verbindung mit Aston Martin mündeten 1948 in den Neustart der Marke Lagonda, bei dem der Lagonda 2,6 Liter als technisches und stilistisches Aushängeschild diente.

Modellgeschichte

Der Lagonda 2,6 Liter war das erste neue Modell nach dem Zusammenschluss mit Aston Martin. Entwickelt auf einem Stahlchassis in X-Form, basierte der Antrieb auf dem von Bentley entworfenen Reihensechszylindermotor. Es gab zwei Serien: Die erste Serie (Mark I) wurde von 1948 bis 1952 produziert, davon die meisten als viertürige Limousine und einige als zweitüriges Cabriolet. Mit Mark II (ab Ende 1952) stieg die Motorleistung deutlich an. Insgesamt entstanden nur etwa 510 Exemplare, bevor 1953 der Lagonda 3 Litre folgte.

Besonderheiten und Highlights

Der 2,6 Liter hebt sich klar durch seinen anspruchsvollen technischen Ansatz ab: Einzelradaufhängung rundum, X-förmiges Stahlchassis, doppelobenliegende Nockenwellen im Motor und die außergewöhnliche Karosseriegestaltung von Frank Feeley. Die Fahrzeuge wurden zunächst in Handarbeit bei Lagonda gefertigt, später bei Tickford – ohne erkennbaren Unterschied im optischen Auftritt. Besonders selten und gesucht sind heute Cabrioversionen.

Technische Daten

Sondermodelle und gesuchte Varianten

Die seltenen Cabriolets (Drophead Coupé) zählen zu den begehrtesten Ausführungen, da sie nur in begrenzter Stückzahl gebaut wurden. Die meisten Fahrzeuge entstanden als Limousine, von der Mark II gab es ausschließlich die Limousinenversion. Weiterhin waren die ersten Karosserien handgefertigt von Lagonda, was die frühen Exemplare zusätzlich besonders macht.

Schwachstellen und typische Probleme

Spezifische technische Schwachstellen des Lagonda 2,6 Liter sind nicht dokumentiert. Wie bei vielen Fahrzeugen dieser Epoche können Wartungsstau, Korrosion am Chassis und typische Verschleißteile wie Vergaser, Zündung oder das elektrische System Probleme bereiten. Da viele Fahrzeuge als Ersatzteilträger für Aston Martin genutzt wurden, empfiehlt sich ein sorgfältiger Blick auf die Originalität und den Betriebszustand.

Motor, Fahrverhalten und Technik

Mit seinem hochentwickelten Sechszylindermotor, 107 bis 125 PS und Einzelradaufhängung bietet der Lagonda 2,6 Liter für die damalige Zeit beeindruckende Fahrleistungen und hohen Komfort. Das Handling profitiert vom soliden X-Rahmen und der präzisen Lenkung. Die SU-Vergaser sorgen für eine gleichmäßige Leistungsentfaltung. Aufgrund der überschaubaren Produktionszahl sind fast alle erhaltenen Fahrzeuge Unikate. Am häufigsten tauchen Limousinen der Serie Mark I auf, während das Drophead Coupé heute als besondere Rarität gilt.

Interieur, Komfort und Design

Das Design stammt von Frank Feeley und trägt typische britische Eleganz. Die Karosserie überzeugt durch straffe Linien und dezente Chromapplikationen. Im Innenraum herrschen edle Materialien wie Leder und Holz vor. Das Armaturenbrett ist übersichtlich gestaltet, die Sitze bieten großzügigen Komfort für vier Personen – egal ob als Limousine oder Cabriolet. Sonderausstattungen waren zum Zeitpunkt der Auslieferung selten, aber individuelle Anpassungen wie Farbkombinationen oder besondere Holzintarsien belegen die Exklusivität jedes einzelnen Exemplars.

Weitere Besonderheiten

Die Endmontage erfolgte in Feltham, wo auch Aston Martin produzierte. Zu beachten ist, dass aufgrund der Kompatibilität der Technik mit Aston-Martin-Modellen viele 2,6 Liter im Laufe der Jahre ausgeschlachtet wurden – original erhaltene Fahrzeuge sind daher besonders rar. Ersatzteile sind teilweise durch die Verwendung gemeinsamer Komponenten am Markt verfügbar.

Zusammenfassung

Der Lagonda 2,6 Liter steht für britische Ingenieurskunst der Nachkriegszeit. Fortschrittliche Technik, ein elegantes Design von Frank Feeley und die enge Verknüpfung mit Aston Martin machen diesen Wagen zu einem Stück Automobilgeschichte, das Kenner begeistert. Angeboten werden fast ausschließlich Limousinen, Cabriolets sind deutlich seltener zu finden.