Jaguar Mk V Oldtimer kaufen

Geschichte des Jaguar Mk V

Der Jaguar Mk V wurde von 1948 bis 1951 in Coventry gebaut und ist als Nachfolger des Mark IV positioniert. Seine Premiere feierte er am 30. September 1948, die Markteinführung folgte im Oktober auf der London Motor Show. Er entstand parallel zum sportlichen XK120 und war mit innovativer Technik wie vollhydraulischen Bremsen, doppelten Dreieckslenkern vorne und erstmals mit Links- und Rechtslenkung verfügbar. Der Mk V wurde zunächst als viertürige Limousine und später auch als zweitüriges Drophead Coupé (DHC) gebaut. Insgesamt entstanden 1.674 Exemplare der 2 ½ Litre Limousine, 7.828 der 3 ½ Litre Limousine und nur rund 1.000 DHCs, von denen der Großteil für Exportmärkte als Linkslenker produziert wurde. 1951 wurde der Mk V vom aerodynamischeren Mk VII abgelöst.

Modellgeschichte

Mit dem Mk V setzte Jaguar eine gezielte Weiterentwicklung der vorangegangenen SS-Jaguar-Baureihen fort. Die Motorvarianten mit 2,7 bzw. 3,5 Litern Hubraum stammen vom Mark IV. Optische Unterschiede: Von Kotflügeln zu integrierten Scheinwerfern, verkleidete hintere Radausschnitte ('Spats') und eine moderne Ganzstahlkarosserie. Der Mk V wurde hauptsächlich für anspruchsvolle Exportmärkte entwickelt und erstmals in bedeutendem Umfang in Linkslenkung geliefert. Die Baureihe wurde nach drei Produktjahren 1951 durch den moderneren Mark VII ersetzt. Bentley hatte zu gleichen Zeit den Namen "Mark VI" belegt, weshalb beim Jaguar auf die "Mark V"-Bezeichnung zurückgegriffen wurde.

Besonderheiten des Jaguar Mk V

Der Mk V ist ein Wendepunkt in der Jaguar-Entwicklung: Er war das erste Modell des Herstellers mit unabhängiger Vorderradaufhängung (Doppelquerlenker mit Torsionsstab) sowie mit hydraulisch betätigten Bremsen. Die ab Werk angebotene Umstellung auf Links- oder Rechtslenkung öffnete weltweite Exportmärkte. Weitere Meilensteine umfassen versenkte Scheinwerfer, spats (verkleidete hintere Radausschnitte) und technische Details wie die 16"-Ballonreifen mit Stahlrädern in Scheibenbauweise. Der Mk V bot erstmals ab Werk Blinker und Sealed Beam-Scheinwerfer für den US-Markt an.

Technische Daten des Jaguar Mk V

Sondermodelle und Sammlervarianten

Besonders selten und gefragt sind die nur 714 gefertigten Drophead Coupés (DHC), von denen 577 die Kombination 3,5-Liter-Motor und Linkslenkung aufweisen. Davon entstanden lediglich 108 Exemplare als Rechtslenker mit großem Motor – ein Exportschlager für kontinentale Märkte. Werksseitige Extras wie Farbkombinationen, Landau-Bars am DHC sowie luxuriöse Lederausstattungen in Kombination mit Mohair-Verdecken und individuell bestellbaren Holzelementen prägen die Sammlerwertigkeit.

Schwachstellen und typische Probleme

Speziell zu Schwachstellen finden sich keine typischen Problemzonen, die Mk V-typisch wären. Wie bei britischen Fahrzeugen aus den 1940er Jahren sind Korrosionsschäden an der Ganzstahlkarosserie möglich. Die Hydraulik der Bremsanlage und die Vorderradaufhängung sollten bei älteren und restaurierten Fahrzeugen überprüft werden. Zu beachten sind ferner der Zustand von Leder, Holzinterieur sowie elektrischer Komponenten, insbesondere bei konvertierten Linkslenkern oder modernisierten Exemplaren.

Motorisierung, Fahrverhalten und Technik

Der Reihen-Sechszylinder schöpft je nach Motorisierung 102 bis 125 PS, das maximale Drehmoment von 244 Nm sorgt für souveränen Durchzug. Die Beschleunigung auf 100 km/h gelingt dem 3,5-Liter-Modell in 20,4 Sekunden, ein damals respektabler Wert für ein Fahrzeug dieser Gewichtsklasse. Viergang-Schaltgetriebe, Hinterradantrieb und die innovative Einzelradaufhängung vorn sorgen für komfortables wie sicheres Fahrverhalten. Das breite Fahrgestell mit 305 cm Radstand und die modernen Ballonreifen unterstreichen gleichzeitig die Gutmütigkeit der Limousine auf langen Strecken.

• Mk V Limousine 3 ½ Litre: Häufigstes Modell, 7.828 produziert
• Mk V Drophead Coupé 3 ½ Litre LHD: Nur 577 Stück, sehr hoher Exportanteil
• Mk V Limousine 2 ½ Litre: 1.674 Exemplare, besonders im britischen Markt verbreitet

Karosserie, Interieur und Sonderausstattung

Das Design stammt von der Jaguar-Designabteilung, federführend unter William Lyons. Charakteristisch sind die langgezogene Motorhaube mit klassischem "Leaper"-Jaguar-Emblem, eine markante Chrom-Kühlerfigur und die elegant geführten Kotflügel mit den in die Karosserie eingelassenen Scheinwerfern. Besonderheiten wie die 'Spats' über den hinteren Radläufen und zweifarbige Lackierungen sind möglich. Im Interieur dominiert edles Leder in Rot oder Schwarz, ergänzt durch aufwendig gearbeitete Wurzelholzleisten und optionale Extras wie restaurierte Blaupunkt-Radios, Zigarettenanzünder, schwenkbare Armlehnen und Lederhaubenschoner. Zubehör wie Aluminiumkühler, Speichenräder, Sportbremsen-Kit, Koni- oder Spax-Stoßdämpfer wurden nachträglich nachgerüstet und machen restaurierte Exemplare alltagstauglich.

Weitere Besonderheiten

Renovierte Mk V-Modelle können zeitgenössische Upgrades wie 5-Gang-Getriebe, elektronische Zündung oder Hochleistungs-Bremsen tragen, sofern der Vorbesitzer dies wünscht. Die Ausführungen für den US-Markt bieten serienmäßig Sealed-Beam-Hauptscheinwerfer und Blinker ab Werk. Raritätenstatus genießen Fahrzeuge im Erstbesitz oder mit unrestaurierter Original-Substanz genauso wie seltene Farbkombinationen.

Zusammenfassung

Der Jaguar Mk V markiert den Übergang des Herstellers von der Zwischenkriegs- zur Nachkriegszeit. Er verbindet technische Neuerungen wie Einzelradaufhängung und hydraulische Bremsen mit einer klassischen Linienführung und hochwertiger Ausstattung. Mit seltenen DHC-Ausführungen, vielfältigen Farb- und Ausstattungsoptionen sowie einer geringen Gesamtstückzahl ist der Mk V besonders bei britischen Limousinen- und Cabrio-Enthusiasten geschätzt.