Trabant 600 Oldtimer kaufen

Geschichte des Trabant 600

Der Trabant 600 bildet das Bindeglied zwischen dem frühen P50 und dem späteren 601. Hersteller war das VEB Sachsenring Automobilwerk Zwickau, gebaut wurde das Modell von 1962 bis 1964. Produziert wurden rund 106.000 Fahrzeuge, die meisten davon als Limousine, daneben auch als Kombi, Camping-Variante und Kastenwagen. Entwickelt in der DDR, sollte der Trabant 600 Mobilität für breite Bevölkerungsschichten bieten und brachte gegenüber dem Vorgängermodell einen stärkeren 23 PS-Motor mit 599 cm³ Hubraum mit. Im Volksmund wurde der 600er dank der charakteristischen Rundungen liebevoll "Kugelporsche" genannt. Die Produktion endete zugunsten des moderneren Trabant 601, der dem P60 viele Konstruktionsmerkmale verdankt.

Modellgeschichte

Vorgänger des Trabant 600 war der Trabant P50. Während der Trabant 600 technisch bereits viele Elemente des späteren 601 aufgriff, blieb er optisch dem Vorgängermodell treu. Die Karosserie aus Duroplast und das robuste Fahrgestell zeichneten das Modell aus. Beim Limousinenmodell bestand äußerlich fast kein Unterschied, nur das Heckvarianten unterschieden sich. Nachfolger wurde ab 1964 der Trabant 601, der noch bis 1990 produziert wurde und weite Verbreitung fand.

Besonderheiten und Highlights

Der Trabant 600 wurde mit verschiedensten Karosserieaufbauten (Limousine, Kombi, Camping, Kastenwagen) produziert. Die Duroplast-Karosserie auf Stahlrahmen galt als innovativ und wurde von DDR-Ingenieuren gezielt im Hinblick auf Rohstoffknappheit entwickelt. Zu den Besonderheiten zählten optionale Zierleisten, eine außen liegende Sonnenblende, Chromstoßstangen, Anhängevorrichtung (bis 200 kg) und ein Dachgepäckträger (bis 50 kg). Das Modell wurde häufig mit Teilen des Nachfolgers nachgerüstet, z. B. Stoßstangen des Trabant 601. Textil- oder Kunstledersitze und eine einfache 6-Volt-Elektrik prägten das Interieur. Im offiziellen Trabant-Angebot machen Fahrzeuge mit dem Herstellerkennzeichen "P 60" einen Anteil von 100 % unter den 600-Serie-Angeboten aus. Sie sind bei Suchanfragen und Angeboten im Bereich Trabant 600 immer mit Abstand die häufigste Modellvariante.

Technische Daten

Sondermodelle und Sammlerstücke

Der Trabant 600 Kombi Camping mit Liegesitzen und Faltschiebedach zählt zu den begehrteren Editionen. Fahrzeuge mit Originalverkleidung, Originallack und vollständiger Dokumentation sind ebenfalls besonders gesucht. Werksseitige Sondermodelle im heutigen Sinne gab es kaum, Umbauten erfolgten individuell oder im Rahmen von Modellpflege und Nachrüstungen.

Schwachstellen und typische Probleme

Die Duroplast-Karosserie ist zwar rostunempfindlich, jedoch tritt an tragenden Teilen und am Rahmen häufig Rost auf. Die einfache Bremsanlage kann bei älteren Exemplaren schwergängig oder funktionslos sein. Elektrik (6-Volt-System) gilt als störanfällig. Ersatzteile und Nachrüstungen – etwa Stand- oder Zusatzheizung – sind notwendig und werden häufig umgesetzt. Viele Fahrzeuge wurden mit Ersatzteilen des Trabant 601 modernisiert, was Originalität mindert. Eine komplette Durchrestaurierung ist selten, Lack und Interieur sind oft nachgearbeitet worden.

Motor, Fahrverhalten und Technik

Der luftgekühlte Zweitakter liefert 23 PS und einen unverkennbaren Motorsound. Die Handschaltung mit knackigen, kurzen Wegen prägt das Fahrgefühl. Das Fahrzeug ist leicht, agil und durch das einfach gehaltene Fahrwerk für den Stadtverkehr und kurze Strecken geeignet. Die Bremsleistung entspricht technisch dem Stand der frühen 60er-Jahre und ist bei unsachgemäßer Wartung ein Schwachpunkt. Mit Mopedkennzeichen fahrbar, bleiben Unterhaltskosten im Rahmen. Besonders der Trabant 600 Kombi Camping mit Faltschiebedach, Liegesitzen sowie originaler Beplankung und Lackierung ist gefragt. Fahrzeuge mit voller Originalsubstanz, dokumentierten Unterlagen und erhaltener Werksausstattung sind ein Highlight unter Sammlern.

Design, Innen- und Außenausstattung

Das ästhetisch runde Design des Trabant 600, genannt "Kugelporsche", prägte das Straßenbild im Osten der 1960er-Jahre. Innen dominieren Textil- oder Kunstledersitze, manchmal Samtbezug. Besonderheiten waren optionale chromfarbene Stoßstangen, Zierleisten, außenliegende Sonnenblende und praktische Anbauteile wie Dachträger und Anhängerkupplung. Der Kombi gewährte dank großer Heckklappe vielseitige Nutzungsmöglichkeiten. Sonderfarben oder spezielle Materialien sind selten, der Lack meist in Pastelltönen wie Elfenbein oder Grau.

Weiteres

Beim Kauf eines Trabant 600 ist der Zustand der Karosseriestruktur, der Originalität (Lack, Ausstattung), vorhandene Dokumente sowie Nachweise zu Wartung und Reparaturen wesentlich. Preisverhandlungen gehören beim Handel mit Trabant Oldtimern zum Alltag. Probefahrten und Besichtigungen sind explizit zu empfehlen.

Zusammenfassung

Der Trabant 600 begeistert mit eigenständiger Technik, dem Reiz ostdeutschen Automobilbaus und einer Modellgeschichte zwischen P50 und 601. Ob als Limousine, Kombi oder Campingvariante – das kompakte Duroplastmobil ist bei Enthusiasten für seinen historischen Stellenwert und den sympathischen, robusten Zweitaktantrieb beliebt. Wer ein gepflegtes, möglichst originales Exemplar findet, sichert sich ein echtes Stück Automobilkultur.