Renault Floride Oldtimer kaufen

Einleitung und Geschichte des Renault Floride

Der Renault Floride wurde Ende der 1950er-Jahre im Umfeld wachsender Nachfrage nach eleganten Freizeitfahrzeugen konzipiert. Mit Produktionsstart 1958 setzte Renault auf eine extravagante Karosserie vom italienischen Stardesigner Pietro Frua (Carrozzeria Ghia), kombiniert mit solider Technik aus dem Renault Dauphine. Als 2+2-Sitzer, Cabriolet oder Coupé, adressierte der Floride ein internationales Publikum. Insbesondere in den USA, wo er als Caravelle vermarktet wurde, sollte er dem Siegeszug der offenen Roadster begegnen. Die flexible Architektur mit langem Radstand ermöglichte ausgewogene Proportionen und komfortable Platzverhältnisse. Zehn Jahre lang blieb der Floride bzw. die Caravelle eine attraktive Option im Renault-Portfolio.

Modellgeschichte

Der Renault Floride feierte seine Premiere 1958, basierte auf der Dauphine und wurde zunächst mit einem 845-cm³-Vierzylindermotor ausgerüstet. Im Lauf seiner Produktion erhielt das Modell mehrere technische Updates: 1962 wurde der 956-cm³-Motor eingeführt, 1964 folgte der 1108-cm³-Motor aus dem Renault 8 mit jetzt 55 PS. Die Variantenvielfalt umfasste Cabriolet, Coupé und ein Cabriolet mit abnehmbarem Hardtop. Nachfolger im Geiste des offenen Fahrens wurde später der Renault 17. Das Produktionsende erfolgte 1968.

Besonderheiten des Renault Floride

Das auffällige Design mit langer Motorhaube, durchziehender Seitenlinie und breitem Heck machte den Floride zu einem echten Blickfang. Der großzügige Kofferraum und die bequemen Sitze für vier Passagiere sind in dieser Klasse selten. Dank der von Ghia entworfenen Linienführung gilt der Floride heute als Vertreter des klassischen europäischen Roadster-Stils der frühen 1960er. Technisch punktet das Modell mit leichter Karosserie und Hinterradantrieb sowie Motoren-Updates über den Produktionszeitraum. Anders als viele Konkurrenten bot der Floride serienmäßig ein Hardtop für ganzjährigen Fahrspaß.

Technische Daten

Sondermodelle und besondere Varianten

Als Besonderheit gilt das Cabriolet mit abnehmbarem Hardtop. In den USA wurde der Floride unter der Modellbezeichnung Renault Caravelle angeboten – technisch identisch, mit Markennamen an den Zielmarkt angepasst. Limitierte Sondermodelle sind nicht überliefert, jedoch sind frühe Floride-Serien und spätere Caravelle-Modelle mit 1108-cm³-Motor besonders gesucht.

Schwachstellen und typische Probleme

Beim Renault Floride sollten Käufer auf typische Alterungserscheinungen achten. Korrosion an Schweller, Bodenblechen und Radläufen tritt häufig auf. Wegen des Heckmotorkonzepts kann die Kühlung bei mangelnder Wartung problematisch sein. Ersatzteile für Motor und Vergaser des 845er- und 956er-Triebs sind heute schwieriger zu finden als Teile für den 1108-cm³-Motor aus dem Renault 8. Elektrik und Wasserabdichtung von Dach und Hardtop verlangen Aufmerksamkeit – insbesondere bei Cabriolets.

Motor, Fahrverhalten, Getriebe und Handling

Das Fahrverhalten des Renault Floride ist geprägt von der ausgewogenen Gewichtsverteilung durch das Heckmotorkonzept. Die geringe Masse von 810 kg sorgt in Verbindung mit den leichten Vierzylindern für agiles Handling, wobei die fortlaufende Verbesserung der Motoren bemerkbar ist: Der Sprung auf 1108 cm³ und 55 PS brachte spürbar mehr Durchzug. Die Viergang-Schaltung verlangt präzises Schalten. Im Vergleich zu zeitgenössischen Modellen wie Triumph Spitfire oder MG Midget bot der Floride ähnliche Fahrleistungen, blieb aber weniger sportlich ambitioniert abgestimmt. - Renault Floride 845 cm³ – der klassische Einstieg, oft mit zeitgenössisch originaler Ausstattung

• Renault Floride/Caravelle 1108 cm³ – begehrt wegen besserer Fahrleistungen und Alltagstauglichkeit

Interieur, Komfort, Exterieur und Design

Das stilprägende Design des Renault Floride stammt von Pietro Frua und steht deutlich für die Ästhetik italienischer Schule der 1960er. Chromleisten, zweiteilige Stoßstangen und breite Seitenflanken verbinden Eleganz mit Funktionalität. Das Interieur zeigt großflächige Sitzpolsterungen, Lenkrad im Retro-Stil und schlichte Instrumentierung. Farbvarianten reichten von klassischem Weiß und Rot bis zu seltenen Türkis- und Goldtönen. Komfortmerkmale wie das optionale Hardtop, große Seitenfenster und ein Kofferraum erlaubten einen alltagstauglichen Einsatz. Spezielle Zierteile, original Zubehör wie zeitgenössische Radios und spezielle Verdeckfarben machen die Fahrzeugezeile für Puristen wie Individualisten gleichermaßen reizvoll.

Weitere Besonderheiten

Im Kontext seiner Zeit bot der Floride ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis und richtete sich vor allem an eine jüngere, urbane Käuferschaft. Das Modell markierte für Renault den Übergang in das Segment der eleganten Freizeit- und Wochenendfahrzeuge, in dem das Unternehmen bis dahin kaum vertreten war.

Zusammenfassung

Der Renault Floride vereint markantes Frua-Design, solide französische Technik und flexible Variantenvielfalt. Seine geringe Stückzahl und das einmalige Zusammenspiel aus Stil, Fahrspaß und Alltagstauglichkeit prägen sein Bild im heutigen Oldtimer-Markt. Wer einen französischen Roadster mit eigenständigem Charakter sucht, entdeckt im Floride einen Geheimtipp abseits des Mainstreams.