Lincoln Premiere Oldtimer kaufen

Geschichte des Lincoln Premiere

Die Lincoln Premiere wurde 1956 als neues Luxusmodell zwischen dem exklusiven Continental Mark II und dem Capri eingeführt. Der Wagen positionierte sich eindeutig in der Full-Size-Klasse: großvolumige Karosserie, langer Radstand von 3,20 Metern und Innenraum für sechs Passagiere. Lincoln verfolgte mit der Premiere eine klare Luxusstrategie: Statt auffälliger Heckflossen, wie sie teilweise bei Cadillac üblich waren, setzte man auf Eleganz und technische Raffinesse. Bereits ab Werksausstattung verfügte der Premiere über elektrisch verstellbare Sitze, Servobremsen und großzügig dimensionierte Fenster. Die Produktion umfasste sowohl zweitürige Coupés als auch viertürige Limousinen und seltener ein Cabriolet. Der Einfluss von Concept Cars wie dem Lincoln Futura zeigt sich in der Linienführung und im hochwertigen Innenraum. Mit über 50.000 produzierten Einheiten allein 1956 setzte Lincoln neue Maßstäbe im Segment amerikanischer Luxusfahrzeuge.

Modellgeschichte und Entwicklung

Die Premiere-Serie war von 1956 bis 1960 Teil des Lincoln-Portfolios. Sie löste den Lincoln Capri als Spitzenmodell ab und stand unterhalb des Continental Mark II. Die erste Serie (1956–1957) basierte auf herkömmlicher Rahmenkonstruktion, die zweite Serie (1958–1960) führte das Monocoque ein. Motorseitig bot die Modellreihe einen 6,0-Liter-V8 mit 285 PS, ab 1958 einen 7,0-Liter-V8. Das Design wurde laufend an Konzeptstudien angelehnt und bewahrte stets einen exklusiven Charakter.

Highlights und Besonderheiten der Lincoln Premiere

Der Lincoln Premiere verkörpert exklusive Ausstattung in Serie: elektrisch verstellbare Sitze und Fenster, Servobremsen sowie eine optionale Klimaanlage mit eigenständig platzierten Lüftungsdüsen oberhalb der Türen. Die FM-Radio-Option war für die Zeit eine Seltenheit. Das Design orientierte sich an Konzeptfahrzeugen und sticht durch harmonische Proportionen, klare Linien und hochwertige Materialien hervor. Ein weiteres Highlight: Der verlängerte Radstand kam insbesondere dem Komfort auf der Rückbank zugute. Die Kombination aus Leistung, Ausstattung und Komfort machen den Premiere zu einem echten Technologieträger der 1950er Jahre.

Technische Daten

Sondermodelle und Raritäten

Neben den Standardausführungen bietet die Premiere-Baureihe auch Cabriolet-Varianten und besonders seltene Fahrzeuge mit Sonderausstattung oder individuellen Farbkombinationen. Die limitierten Cabriolets (nur zwei Jahrgänge) und wenige Exemplare mit sämtlichen Extras (Klimaanlage, FM-Radio, elektrische Details) sind heute bei Sammlern besonders gesucht.

Schwachstellen und typische Probleme

Wie viele Fahrzeuge der 1950er Jahre können bei schlecht gewarteten Exemplaren der Premiere Modelle Rost an Karosserie und Rahmen auftreten. Die Elektrik – insbesondere bei Fahrzeugen mit umfangreicher Sonderausstattung – sollte auf korrekte Funktion geprüft werden. Die komplexen hydraulischen Antriebe für Fensterheber, Sitze und Verdeck (Cabriolet) verdienen ein besonderes Augenmerk. Ersatzteile sind nicht immer sofort verfügbar, weswegen eine gute Dokumentation und nachhaltige Pflege essenziell sind.

Motor und Fahrverhalten, Getriebe und Handling

Die großvolumigen V8-Motoren sorgen für souveräne Leistungsentfaltung und sanftes Fahrverhalten. Der 6,0-Liter-V8 überzeugt mit kräftigem Drehmoment, das Dreigang-Automatikgetriebe ist auf maximalen Komfort ausgelegt. Das Fahrwerk mit Einzelradaufhängung vorne liefert ein gleitendes Fahrgefühl, bleibt dabei aber immer auf Komfort getrimmt. Auf Landstraßen vermittelt der Lincoln ein typisches amerikanisches Cruiser-Gefühl der 1950er Jahre. Der 1956er Lincoln Premiere (60B) zählt zu den beliebtesten Varianten aufgrund seines klassischen Stylings und der hohen Ausstattungsdichte. Besonders die Modelle mit Cabrio-Ausstattung und seltenen Sonderfarben sind hervorzuheben.

Interieur, Komfort, Exterieur und Design

Die Innenraumgestaltung des Lincoln Premiere zeugt von einem kundenorientierten Luxusverständnis: elektrisch verstellbare Sitze, üppige Platzverhältnisse, hochwertige Materialien wie Echtleder und Chrom. Die Lüftungsdüsen oberhalb der Türen und die seltene FM-Radio-Option stechen aus der Ausstattungsliste heraus. Das Exterieur greift die Formen moderner Konzeptfahrzeuge der 1950er Jahre auf, große Panoramascheiben, elegant geschwungene Karosserielinien und markante Chromdetails bestimmen den Auftritt. Farblich war nahezu jede Kombination möglich, von klassischen Pastelltönen bis zu mutigen Zweifarblackierungen.

Weitere Besonderheiten

Die Fahrzeuge waren ab Werk bereits reichhaltig ausgestattet: Neben Servobremsen und elektrischem Zubehör bot Lincoln optional extravaganter Komfort wie Klimaanlage und spezielle Innenausstattungen. Die Technik umfasste Ölwechsel auf Knopfdruck und zahlreiche Komfortinnovationen, die noch heute beeindrucken.

Zusammenfassung

Der Lincoln Premiere vereint technischen Fortschritt, Komfort und amerikanischen Luxus der späten 1950er Jahre. Durch seine hohe Fertigungsqualität, das eigenständige Design und die umfangreiche Serien- sowie Sonderausstattung bleibt dieses Modell als Statement für typisch US-amerikanischen Fahrkomfort und Technik-Faszination relevant.