Frazer Nash Colmore Oldtimer kaufen

Geschichte des Frazer Nash Colmore

Der Frazer Nash Colmore wurde Anfang der 1930er-Jahre als Weiterentwicklung der sportlichen Roadster des britischen Herstellers Frazer Nash produziert. Namensgeber war der Händler und Rennfahrer Norman Colmore, der entscheidend zur Entwicklung beitrug. Die Colmore-Modelle zeichneten sich vor allem durch ihre sportliche Auslegung und das charakteristische Kettenantriebssystem aus, das sich im Motorsport als überaus zuverlässig und direkt erwies. Im Kontext der Zwischenkriegszeit war der Colmore damit eine Antwort auf den Wunsch nach puristischem, fahrdynamisch ausgelegtem Fahrspaß für den Straßen- und Renneinsatz.

Modellgeschichte

Der Frazer Nash Colmore entstand auf Basis früherer Frazer Nash Modelle mit Kettenantrieb, die ab 1924 gefertigt wurden. Die Colmore-Serie markierte einen der sportlichsten Höhepunkte in der Firmengeschichte vor dem Übergang zu stärkeren Bristol-Motoren nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Colmore wurde meist als Zweisitzer mit klassischen Karosserieformen angeboten und blieb im Rahmen geringer Stückzahlen ein Werk für Individualisten. Nachfolger waren die Bristol-befeuerten Frazer Nash-Modelle, die technologisch einen Richtungswechsel vollzogen.

Besonderheiten und Highlights

Der Frazer Nash Colmore sticht vor allem durch das für britische Fahrzeuge außergewöhnliche Kettenantriebskonzept hervor. Vier oder mehr Wechselketten für die unterschiedliche Übersetzungen machen einen schnellen Getriebewechsel möglich und leisteten so wertvolle Dienste bei Bergrennen, Trials und auf der Straße. Dank des geringen Leergewichts und dem niedrigen Schwerpunkt bietet der Colmore ein unvergleichlich präzises Fahrgefühl. Die Produktion erfolgte vollständig in Handarbeit – jede Ausführung ist ein Unikat. Weiterhin zeichnet sich der Colmore durch seine flexible Karosserievielfalt aus, häufig als offener Zweisitzer mit schnittigem, sportlichen Aufbau.

Technische Daten

Sondermodelle und Sammlervarianten

Innerhalb der Colmore-Reihe entstanden keine offiziell ausgewiesenen Sondermodelle. Aufgrund des hohen Individualisierungsgrads durch damalige Kundenwünsche weist jedoch nahezu jedes Fahrzeug gewisse Unikats-Charakteristika auf – von eigens angepassten Karosserien bis zu modifizierten Fahrwerksdetails. Besonders begehrt sind jedoch Modelle mit nachweislicher Renngeschichte oder prominenter Erstzulassung.

Wartung, Schwachstellen und typische Probleme

Charakteristisch für den Colmore sind neben robusten Komponenten auch einige wartungsintensive Baugruppen. Die Kettenantriebe benötigen regelmäßige Justierung und Schmierung. Die Bremsanlage verlangt einen fachgerechten Umgang, insbesondere nach längeren Standzeiten wegen Korrosion. Ersatzteile für den Motor sind – je nach Quelle – bisweilen nur schwer erhältlich; der Aufbau des Chassis verlangt Erfahrung mit historischen britischen Fahrzeugen. Fehlende Dokumentation historischer Umbauten kann beim Kauf ein Thema sein.

Motorisierung und Fahrverhalten, Getriebe und Handhabung

Das Fahrerlebnis eines Frazer Nash Colmore ist direkt und unverfälscht. Der Vierzylinder-Motor zeigt vollen Einsatz im unteren und mittleren Drehzahlbereich, gekoppelt mit abrupt zuschaltbaren Übersetzungen mittels Kettenantrieb. Die Gewichtsverteilung und das niedrige Gesamtgewicht sorgen für ein agiles Handling – ein Vorteil sowohl auf kurvigen Landstraßen als auch im historischen Motorsport. Die Lenkung vermittelt unmittelbares Fahrbahnfeedback, jedoch ist der Komfort spartanisch. Populär unter Kennern sind insbesondere originale und rennhistorische Exemplare, oft in Wettbewerben eingesetzt. - Frazer Nash Colmore 1.5 (Coventry Climax Motor, ca. 1496 cm³)

• Colmore-Modelle mit nachweislicher Teilnahme an historischen Motorsportveranstaltungen

Design, Innenraum, Lackierungen und Ausstattung

Das Design des Frazer Nash Colmore bedient sich klassischen britischen Roadster-Elementen: lange Motorhaube, kurze Überhänge, offener Zweisitzer-Aufbau. Der Innenraum ist aufs Wesentliche beschränkt, hochwertige Lederbezüge und Aluminium-Armaturenbretter sind häufig zu finden. Außenfarben variieren je nach Kundenwunsch, typisch sind klassische Töne wie British Racing Green, Schwarz oder dunkle Rottöne. Sonderausstattungen wie Windschutzscheiben zum Umklappen, seitliche Ledertaschen oder spezifische Scheinwerfervarianten erweitern die Individualisierungsmöglichkeiten. Spezielle Zubehörteile wie mechanische Kraftstoffpumpen oder Motorsport-Tuningteile unterstreichen die Nähe zum Rennsport.

Weitere relevante Informationen

Zu beachten ist die Nähe vieler Colmore-Modelle zur Motorsporthistorie – viele Fahrzeuge bringen eine bewegte Vorbesitzerhistorie und individuelle Umbauten mit. Der Gemeinschaftssinn in der Frazer Nash-Szene ist stark ausgeprägt, technische Unterstützung erhält man vor allem über spezialisierte Clubs und Restaurationsbetriebe in Großbritannien.

Zusammenfassung

Der Frazer Nash Colmore stellt britisches Roadster-Handwerk der Extraklasse dar. Sein einzigartiges Kettenantrieb-System, das direkte Handling sowie die hohe Individualisierbarkeit machen ihn zu einem faszinierenden Fahrzeug für historische Motorsportliebhaber und Sammler mit Faible für originale Technik. Die vollständige Dominanz des Modells innerhalb der Marke Frazer Nash im Classic Trader-Angebot zeigt: Wer einen Colmore sucht, begibt sich auf die Spuren echter Automobilgeschichte.