Alfa Romeo Romeo Oldtimer kaufen

Geschichte des Alfa Romeo Romeo

Der Alfa Romeo Romeo wurde 1954 als erster Kleintransporter von Alfa Romeo vorgestellt. Er läutete eine neue Ära im Nutzfahrzeugsegment der Marke ein und wurde als Autotutto – „alles für alle“ – bekannt. Der Romeo bot sowohl gewerblichen als auch privaten Anwendern vielseitige Aufbauvarianten: vom klassischen Kastenwagen über Minibus, Krankenwagen, Pick-up bis zum Schulbus. Besonders in Spanien entstand durch die Lizenzfertigung bei FADISA eine eigenständige Modellhistorie, die später bis hin zum Nissan Trade führte. Über fast drei Jahrzehnte hinweg bot der Romeo zuverlässige Technik, funktionale Gestaltung und Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Einsatzbereiche.

Modellhistorie und Baureihen

Die erste Generation des Romeo (T10 oder Autotutto) startete mit 1,3-Liter-Vierzylinder-Benzin- oder 1,2-Liter-Dieselmotor – später kam ein Perkins-Dieselmotor im spanischen Modell zum Einsatz. Die zweite Modellgeneration, Romeo II ab 1966, brachte optische sowie technische Weiterentwicklungen: stärkere Motoren, modifizierte Front, verbesserte Getriebe und hydraulische Kupplung. Markant war die differenzierte Namensgebung: Romeo II als F12/A12 (geschlossene/offene Karosserie); ab 1971 kam als Reaktion auf städtische Restriktionen eine Version F11/A11 mit reduzierter Leistung hinzu. Die spanische Produktion verzweigte sich nach Übernahme durch Ebro zur Ebro F-100 bis zur letzten Variante Ebro F-108 und schließlich zum Nissan Trade.

Besonderheiten und Marktdaten des Alfa Romeo Romeo

Der Romeo überzeugt durch einen modularen Aufbau, hohe Flexibilität im Fahrzeugausbau und ein breites Einsatzspektrum vom Handwerkerfahrzeug bis zum Personenbeförderer. Die Einzelradaufhängung und der Frontantrieb waren insbesondere in der Anfangszeit keine Selbstverständlichkeit bei Kleintransportern. Der Romeo prägte durch viele Sonderaufbauten auch das Stadtbild in Italien und Spanien. Besonders vielseitig wurde die Baureihe durch die Lizenzfertigung in verschiedenen europäischen Ländern.

Technische Daten

Sondermodelle und Sammlerstücke

Neben Serienmodellen entstanden zahlreiche Sonderaufbauten: schulbusähnliche Kleinbusse, Krankenwagen, Polizeitransporter und individuelle Umrüstungen für Gewerbetreibende. In Italien sind aufwendig restaurierte Versionen mit Spezialeinrichtungen – etwa als Eiswagen, Oldtimer-Feuerwehrfahrzeuge oder Eventmobile – beliebt. Die spanischen Varianten wie Ebro F-100/F-108 unterscheiden sich technisch und optisch vom Original-Romeo und sind in Sammlerkreisen selten.

Schwachstellen und Wartung

Achten Sie beim Romeo vor allem auf Korrosionsschutz, insbesondere an tragenden Teilen und Verbindungen von Rahmen zu Aufbau. Die Benzin- und Dieselmotoren sind robust, benötigen aber regelmäßige Überprüfung der Zündung, Kraftstoffsysteme sowie des Kupplungsmechanismus (besonders bei hydraulischer Ausführung ab Romeo 3). Durch die Vielzahl von Aufbauten und Zusatzfunktionen ist die Teilelage unterschiedlich, Karosserieteile und Interieur sind am schwersten zu bekommen.

Motor, Fahrverhalten und Technik

Der Romeo bietet pragmatische Nutzwerte mit wartungsfreundlicher Technik. Dank Frontantrieb und Einzelradaufhängung überzeugt er besonders im städtischen Einsatz mit gutem Handling und großer Wendigkeit für einen Transporter seiner Zeit. Die Motoren – Sparsame Vierzylinder-Benziner (bis zu 52 PS in den späteren Modellen) und Dieselmotoren (bis zu 50 PS) – sind für Kurz- und Mittelstrecken angemessen dimensioniert.

Populäre Modelle:

1. Romeo T10 (1954–1966)
   • 1,3-Liter Benziner: 35 PS, 97 km/h Spitze
   • 1,2-Liter Dieselmotor: 30 PS
2. F 12 / A12 (ab 1966)
   • 1,3-Liter Benziner: 52 PS
   • 1,8-Liter Diesel: 50 PS
   • Verbesserte Bremsanlage, hydraulische Kupplung ab Romeo 3
   • Varianten als Kasten, Bus und Pritsche undefined

Innenraum, Komfort und Design

Der Romeo besticht durch seine schlichte, funktionale Gestaltung: große Sichtflächen, praktische Schiebetüren (bei einigen Varianten), robuste Stoffsitze und leicht erreichbare Ladekante. Besonders bei späten Modellen kamen modifizierte Frontpartien und größere Fensterflächen hinzu. Für den Innenraum lassen sich regionale Varianten mit unterschiedlich gestaltetem Armaturenbrett oder Sitzausstattung finden. Zubehör reichte von Dachträger, Einsatz-Materialien für Handwerker bis zu speziellen Aufbauten für Rettungsdienste und Polizei.

Weitere wissenswerte Details

In Italien und Spanien wurde der Romeo auch von städtischen Versorgungsbetrieben eingesetzt. Einige Fahrzeuge sind aus Filmproduktionen bekannt, insbesondere der italienische Romeo als Kultobjekt der Popkultur. In Spanien wurden Romeo-basierte Fahrzeuge bis in die 2000er Jahre als Nissan Trade weiterhin produziert.

Zusammenfassung

Der Alfa Romeo Romeo ist eine vielseitige Alternative zu bekannteren Transportern der 1950er bis 1980er Jahre. Mit großer Modellvielfalt, hoher Nachfrage nach frühen Modellen und technischer Robustheit bleibt er ein markantes Beispiel italienischer Nutzfahrzeuggeschichte. Besonders im klassischen Straßenbild Italiens und Spaniens bleibt der Romeo als vielseitiges Arbeitsgerät in Erinnerung.