1953 | Austin-Healey 100/4 (BN1)

Kennzeichen: AH-46-48

Das ist einer für die Geschichtsbücher. Und für Liebhaber mit einem Herz für echte Motorsporthistorie. Dieser Austin Healey 100/4 aus dem Jahr 1953 gilt laut international anerkannten Healey-Experten als der älteste Renn-Healey der Welt, der jemals außerhalb des Werks auf einer Rennstrecke gefahren ist.

Im Jahr 1953 wurde dieser Austin Healey in die Vereinigten Staaten verschifft, genauer gesagt nach Wichita Falls in Texas. Und wer arbeitete zu dieser Zeit dort? Carroll Shelby. Alles ist in der Healey-Dokumentation festgehalten, die diesem Wagen beiliegt. Von da an nahm der Healey bis 1962 aktiv an Rennen der SCCA-Klasse teil.

Nach einem langen und intensiven Rennleben verschwand der Wagen von der Bildfläche, bis er 1994 wiederentdeckt wurde. Ein klassischer Fall von „verloren und gefunden“ – und zwar in Columbia, South Carolina. Ein Scheunenfund, wie man ihn sich nur wünschen kann. Der Wagen gelangte anschließend in den Besitz von Jeff Knudsen, einer bekannten Persönlichkeit in der Healey-Szene. Sein Plan war es, den Wagen zu restaurieren und wieder auf die Strecke zu bringen. Doch dazu kam es nicht, und der Healey wechselte erneut den Besitzer.

Die vollständige Restaurierung wurde von einem Healey-Spezialisten durchgeführt, mit einem klaren Fokus auf zeitgenössisch korrekte Teile – darunter die äußerst seltenen Alfin-Bremstrommeln aus Aluminium, die damals speziell für den Renneinsatz verbaut wurden. Auch das übrige Bremssystem wurde damals gewichtsoptimiert, denn jedes Kilo zählte.

Dank der umfassenden Restaurierung präsentiert sich die Karosserie heute in straffer Form, der Lack ist gepflegt, die Räder in sehr gutem Zustand und der Innenraum so, wie es sich für ein Rallye-Fahrzeug gehört: charakterstark, sportlich, funktional und sauber verarbeitet. Nichts wirkt überrestauriert – einfach stimmig. Und das Fahrverhalten passt ebenfalls. Der Healey schaltet sauber, hat ordentlich Kraft und ist sofort einsatzbereit.

Besonders bemerkenswert ist die Dokumentation: ein wahres Schatzkästchen an Geschichte. Fotos aus der aktiven Rennzeit, Briefe, Rennberichte, Rechnungen – alles ist lückenlos erhalten. Allein das Durchblättern des Archivs ist ein Erlebnis. Die Vergangenheit wird spürbar. Man bekommt eine Vorstellung davon, wie es gewesen sein muss – damals, in den fünfziger Jahren, mit diesem Healey auf der Rennstrecke.

Zur Einordnung: Der Austin Healey 100 entstand aus einer Zusammenarbeit zwischen Donald Healey und dem damaligen Austin-Chef Leonard Lord. Seine Premiere feierte der Wagen 1952 auf der Earls Court Motor Show – mit großem Erfolg. Er fuhr über 100 Meilen pro Stunde, war leicht, attraktiv bepreist und wurde schnell zum Favoriten von Rallyefahrern und Sonntagsfahrern gleichermaßen.

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