Lamborghini 350 GT Oldtimer kaufen

Geschichte des Lamborghini 350 GT

Der Lamborghini 350 GT entstand aus Ferruccio Lamborghinis Wunsch, einen eigenen Hochleistungssportwagen zu bauen, nachdem seine Anregungen gegenüber Ferrari zurückgewiesen wurden. 1962 gründete Lamborghini die Tochtergesellschaft Automobili Lamborghini. Die Entwicklung des 350 GT erfolgte aus dem 350 GTV-Prototypen, der 1963 in Turin ausgestellt wurde. Nach umfassender Überarbeitung erschien 1964 das Serienmodell 350 GT auf dem Genfer Autosalon. Mit dieser Premiere trat Lamborghini direkt in Konkurrenz zum etablierten Ferrari und setzte mit dem kompromisslos neuen V12-Sportwagen ein Ausrufezeichen in der GT-Klasse. Die Produktion lief bis 1967, wobei nur 120 Exemplare gebaut wurden.

Modellgeschichte

Die Wurzeln des 350 GT liegen im Prototyp 350 GTV. Nach dem Serienstart wurde der 350 GT zum ersten Mal von Lamborghini in bedeutender Stückzahl produziert. Ein Nachfolger folgte ab 1966 mit dem Lamborghini 400 GT, der auf dem Konzept des 350 GT aufbaute, aber mit größerem Motor und leicht überarbeitetem Design auftrat. Vorgänger gab es de facto nicht; Ferruccio Lamborghini setzte mit dem 350 GT den Grundstein der neuen GT-Linie.

Besonderheiten des Lamborghini 350 GT

Zu den herausragenden Merkmalen zählt der von Giotto Bizzarrini entworfene 3,5-Liter-V12 mit vier obenliegenden Nockenwellen, der den 350 GT technisch und leistungstechnisch herausstechen lässt. Die Aluminium-Karosserie von Carrozzeria Touring garantiert ein niedriges Gewicht. Das Design vereint sportliche Proportionen mit eleganter Linienführung. Nur zwei Sondermodelle entstanden: der 350 GTZ mit verkürztem Radstand und einzigartigem Exterieur, sowie der 350 GTS als äußerst seltenes Cabrio. Beide Varianten wurden jeweils nur zweimal gebaut.

Technische Daten des Lamborghini 350 GT

Sondermodelle des Lamborghini 350 GT

Der 350 GTZ wurde von Zagato gestaltet, erhielt einen kürzeren Radstand und ein markant verändertes Design – lediglich zwei Fahrzeuge wurden gebaut. Ebenfalls entstanden nur zwei Exemplare des 350 GTS, einer offenen Cabrio-Variante, die nie in Serie ging, da Ferruccio Lamborghini persönlich einen offenen Sportwagen nicht als alltagstauglich empfand.

Schwachstellen und Bekannte Probleme

Typische Schwachstellen des Lamborghini 350 GT betreffen vor allem die Originalität der Technik und Karosserie. Bei Umbauten oder Restaurierungen ist es wichtig, auf den korrekten 3,5-Liter-V12 und originale Teile von Carrozzeria Touring zu achten. Grundsätzlich ist die Ersatzteillage schwierig und arbeitsintensiv. Die Aluminiumkarosserie verlangt nach fachgerechter Pflege, da Reparaturen aufwendig und teuer sind. Nach Jahrzehnten sollten zudem Aggregate wie die Kupplung, das Getriebe und die Aufhängung gründlich inspiziert werden. Rost spielt aufgrund der Bauweise kaum eine Rolle, bei Restaurierungen wurde aber oft an der Struktur nachgearbeitet.

Motor, Fahrleistungen und Fahrverhalten

Der 350 GT zeichnet sich durch einen drehfreudigen Zwölfzylindermotor und eine ausgewogene Gewichtsverteilung aus. Die Beschleunigung auf 100 km/h gelingt in etwa sieben Sekunden. Dank geringem Gewicht und sportlichem Chassis bietet der Wagen ein präzises Handling und hohe Kurvenstabilität, unterstützt durch die Einzelradaufhängung. Das Fahrgefühl ist charakteristisch italienisch: Direkt, engagiert und akustisch geprägt durch den einzigartig klingenden V12. Das Getriebe ist sportlich kurz abgestuft. Gefragte Modelle sind originale, unrestaurierte Fahrzeuge mit vollständiger Historie – insbesondere die seltenen 350 GTZ und 350 GTS Varianten.

Interieur, Komfort und Exterieur-Design

Die Karosserie gestaltete Carrozzeria Touring im Superleggera-Stil: Aluminiumbleche auf leichter Rohrrahmenstruktur. Exklusive Sonderfarben waren auf Kundenwunsch erhältlich. Das Interieur ist reduziert, aber durch hochwertige Materialien wie Leder und edle Hölzer veredelt. Das Armaturenbrett bietet analoge Instrumente, mittig dominiert von großflächigen Runduhren. Charakteristisch bleibt die lange Motorhaube, filigrane Stoßstangen und das eigenständige Kühlergrill-Design. Werksseitig konnten Zubehör wie spezielle Felgendesigns oder ein außergewöhnliches Lenkrad bestellt werden.

Weitere Besonderheiten

Als erstes Serienmodell von Lamborghini ist der 350 GT ein bedeutendes Zeugnis italienischer Ingenieurskunst der 1960er-Jahre. Viele Modelle wurden nachträglich modernisiert, was die Suche nach originalen Exemplaren erschwert. Historisch gewachsene Patina in Leder und Hölzern gilt unter Kennern als besonders wertvoll.

Zusammenfassung

Der Lamborghini 350 GT steht als Meilenstein in der Geschichte des Gran-Turismo-Baus. Der von Hand gefertigte V12, das rare Chassis von Touring und die Entstehungsgeschichte aus Ferruccio Lamborghinis Ehrgeiz verbinden sich zu einem einzigartigen Klassiker. Mit einer Produktion von nur 120 Exemplaren, darunter rare Sondermodelle, gilt der Wagen als technisches Kulturgut der automobilen 1960er-Jahre.