Citroën Acadiane Oldtimer kaufen

Geschichte der Citroën Acadiane

Die Citroën Acadiane wurde ab 1977 als direkter Nachfolger des AK-400-Kastenwagens vorgestellt. Entwickelt wurde die Acadiane als kompakter Lieferwagen, der auf der Dyane basiert und die bekannte 2CV-Kastenente ablöste. Der Name setzt sich aus den Citroën-internen Bezeichnungen zusammen, wobei das alte Kürzel „AK“ (von 2CV AK) und Dyane in einem neuen Akronym verschmolzen. Die Produktion lief bis 1987 und endete mit der Ablösung durch den C15. Die Acadiane wurde fast ausschließlich als Linkslenker gebaut und fand als praktisches, wirtschaftliches Nutzfahrzeug besonders bei kleinen Gewerbetreibenden, Händlern und Dienstleistern Anklang.

Modellgeschichte und Entwicklung

Die Acadiane trat 1978 das Erbe der „Kastenente“ (2CV AK) an und wurde drei Jahre länger gebaut als die Dyane-Limousine. Während die AK-Reihe noch eng am 2CV orientiert war, erhielt die Acadiane zahlreiche technische Weiterentwicklungen, u. a. am Fahrwerk, der Bremsanlage und dem Chassis. Die Acadiane erreichte insgesamt eine Produktionszahl von 253.393 Stück. Die Baureihe wurde schließlich ab 1984 schrittweise durch den moderneren Citroën C15 auf Visa-Basis ersetzt.

Besonderheiten der Citroën Acadiane

Charakteristisch für die Acadiane ist der kastenförmige Aufbau, dessen Laderaum ab der B-Säule voluminös ausgeführt ist. Zwei geteilte Flügeltüren mit einem Meter Breite sorgen für einfache Beladbarkeit mit Europaletten. Das Laderaumvolumen beträgt 2,27 m³, die Nutzlast liegt bei 435 kg. Die Acadiane besitzt einen 135 mm längeren Radstand gegenüber der Dyane-Limousine, eine spezielle, robuste Hinterradaufhängung und eine an der Vorderachse verbaute Scheibenbremsanlage. Über den Vordersitzen hebt sich das feststehende Hochdach vom Vorgängermodell ab. Serienmäßig verbaute Citroën rechteckige Mehrkammer-Rückleuchten sowie Gummihörner und ein quer verlaufendes Rohr als Stoßfänger. Wind-auf-Kurbeln statt Schiebefenster, ein von außen zugängliches Zusatzfach (nicht abschließbar) und ein auf der Beifahrerseite liegender Tank runden die Nutzfahrzeugdetails ab.

Technische Daten

Sondermodelle und seltene Versionen

Eine besondere Variante stellt die Acadiane Mixte dar, bei der im Laderaum eine herausnehmbare Sitzbank installiert werden konnte. Diese Version verfügte über ein optionales Schiebefenster hinten und eine zusätzliche Sonnenblende für den Beifahrer – Ausstattungsmerkmale, die speziell für variablen Mixed-Betrieb entwickelt wurden.

Schwachstellen und typische Probleme

Für die Acadiane sind typische Schwachstellen vor allem in Bereichen wie Rostschutz (insbesondere im Bereich des Laderaumbodens und Rahmens) sowie an den Türscharnieren bekannt. Die hintere Achsaufhängung und die Bremsanlage benötigen regelmäßige Kontrolle und Wartung. Die Ersatzteilsituation ist durch die Verwandtschaft zu 2CV und Dyane in vielen Bereichen solide, dennoch empfiehlt sich bei Unrestaurierten ein prüfender Blick auf tragende Strukturteile und Technik.

Motorisierung, Getriebe und Fahrverhalten

Der luftgekühlte Zweizylinder-Boxermotor kombiniert Wirtschaftlichkeit mit zuverlässigem Drehmoment. Die Acadiane ist für einen Transporter dieser Klasse agil genug, wobei die Ladefähigkeit (bis 435 kg) streng eingehalten werden sollte. Die Federung sorgt bei voller Zuladung für Komfort, doch das Fahrverhalten verändert sich bei maximaler Last signifikant. Das Viergang-Getriebe ist lang übersetzt, die Höchstgeschwindigkeit ist aber in Anbetracht der Kastenform und Nutzlast konstruktiv limitiert. Die Kastenaufbauten mit Hochdach sind windsensibel, was bei Autobahngeschwindigkeiten an die Grenzen des Antriebsstrangs führt. Besonders relevant aus technischer Sicht ist die Acadiane Mixte in Bezug auf Vielseitigkeit. Fahrzeuge mit Werkszubehör wie Dachträgern oder Zusatzsitze werden von Nutzern und Sammlern gleichermaßen geschätzt.

Design, Interieur und Ausstattung

Der typische Aufbau als Kastenwagen mit Hochdach und klarer Abgrenzung zwischen Fahrerkabine und Laderaum prägt das Bild der Acadiane. Im Innenraum setzt Citroën auf Funktionalität, etwa durch leicht zu reinigende Oberflächen und einfache Instrumentierung. Klassische Details wie das filigrane Lenkrad, wind-auf-Kurbel-Fenster und robuste Türverkleidungen unterstreichen den pragmatischen Charakter. Von außen zeigt sich die Acadiane mit typischen Citroën-Merkmalen: rechteckige Rückleuchten, kleine Stossfängerhörner, hervorstehende Radkappen und ein markantes Citroën-Emblem an der Front. Zubehör wie Dachträger, Ausstellfenster und Werbeaufschriften sind besonders gefragt.

Weitere Hinweise, Zubehör und Besonderheiten

Originalzubehör wie Dachträger (sogenannt 'imperial') wurden ab Werk oder im Nachrüstprogramm angeboten und sind heute bei Restaurierungen beliebt. Als Werbeträger ist das Fahrzeug bis hin zu Messen und Oldtimer-Events vielseitig einsetzbar. Komplettrestaurationen sind keine Seltenheit. Die weltweit gefragte Acadiane wird heute international gehandelt und geschätzt.

Zusammenfassung

Die Citroën Acadiane vereint französisches Nutzfahrzeug-Flair mit praktischen Eigenschaften. Als robuster Kastenwagen für Gewerbe, Transport und Werbung bietet sie eine solide Technik, typische Citroën-Charakteristika und ist besonders in originalgetreuem Zustand eine interessante Wahl – sei es für Handwerksbetriebe, Sammler oder Liebhaber französischer Automobilgeschichte.