Opel Calibra Oldtimer kaufen

Geschichte des Opel Calibra

Ende der 1980er Jahre suchte Opel eine Antwort auf den steigenden Marktanteil sportlicher Coupés, vor allem asiatischer Herkunft. Die Antwort war der Calibra: 1989 debütierte das Modell als elegante Coupé-Alternative auf Basis des Opel Vectra A. Für die Ära außergewöhnlich: Das von Erhard Schnell gestaltete Fahrzeug setzte neue Maßstäbe bei der Aerodynamik. Mit einem cw-Wert von 0,26 war der Calibra lange Zeit das strömungsgünstigste Serienautomobil der Welt – ein echter Technologieträger made in Bochum und Rüsselsheim. Die Produktion lief bis 1997, in manchen Märkten auch als Vauxhall, Chevrolet oder Holden Calibra erhältlich. Einen Innovationsschub erfuhr besonders die Motorentechnik (16V, Vierventiler, Turbo und Allradantrieb).

Modellgeschichte und Entwicklung

Der Calibra wurde gegen Ende der Achtziger entwickelt, nachdem klar wurde, dass Sportcoupés mit ausdrucksstarkem Design die Autowelt dominierten. Seine technische Basis war der Vectra A, jedoch mit Quermotor und Frontantrieb, eine Abkehr von älteren Opel-Konzepten. Ursprünglich waren zwei 2,0-Liter-Benziner verfügbar: ein 85 kW/115 PS-8V-Motor und ein 110 kW/150 PS-starker 16V. Spätere Varianten brachten Allradantrieb, den berühmten Turbo (150–204 PS), sowie abgerundete Ausstattungspakete. 1996 erschien als Abschiedsgruß der begrenzt ausgestattete Calibra Young. Die Modellhistorie verdeutlicht die Standfestigkeit und Vielseitigkeit der Baureihe – keine Revolution mit jedem Modelljahr, vielmehr eine stetige Evolution in Technik und Komfort.

Besonderheiten und Highlights des Opel Calibra

Unverkennbar ist der Calibra durch seinen extrem niedrigen Luftwiderstand: Der cw-Wert von 0,26 setzte Maßstäbe und wurde erst Jahre später von anderen Herstellern unterboten. Dazu kommen Allradoptionen, eine breite Motorenpalette, moderne Vierventiltechnik und komfortable Extras (Bordcomputer, Check-Control, Fullsize-Airbag, Klimaautomatik, Lederausstattung). Die Coupé-Linien mit rahmenlosen Türen sorgten für Aufmerksamkeit. Im Motorsport sorgten DTM-Versionen für Furore und trugen zur Bekanntheit des Calibra bei. Der Anteil des Calibra innerhalb aller Opel-Angebote liegt laut Marktdaten bei 100%, ebenso wie die Nachfrage. Das spiegelt das starke Interesse innerhalb der Youngtimer-Szene wider.

Technische Daten

Sondermodelle und Editionsvarianten

Ein besonders gefragtes Sondermodell ist der 'Calibra Young' (1996) – auf wenige Farben limitiert, stets kombiniert mit dem 2.0-Liter-Benzinmotor. Hinzu kamen sportliche DTM-Sondermodelle, teilweise mit exklusivem Interieur und limitierter Auflage. In der Motorsport-Version nutzte Opel den Calibra als Plattform für die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft (DTM), was der Baureihe zusätzliche Popularität eingebracht hat.

Schwachstellen und typische Probleme des Calibra

Rost zählt zu den Hauptproblemen – betroffen sind klassischerweise Schweller unter den Türen, hintere Radläufe, A-Säule, Motorhaube, Heckabschlussblech und Längsträger bei der Hinterachsaufnahme. Schlechte Wartung kann an wichtigen Karosserieteilen (Batterieboden, Türkanten, Wagenheberaufnahmen) teure Reparaturen verursachen. Bei Turbo-Modellen drohen Öllecks an Turbolader oder an Dichtungen. Zylinderkopfproblematiken (Risse, Verschraubungen) betreffen vor allem Hochleistungsvarianten. Die Teileversorgung für Turbos wird zunehmend schwierig. Elektrik ist meist solide; defekte Temperatursensoren können zu Problemen der Heizung führen. Die Laufkultur und Zuverlässigkeit sind generell hoch, Rost und mechanische Defekte sollten beim Kauf jedoch genau inspiziert werden.

Fahrverhalten, Motorisierungen & Technik

Der Calibra überzeugt durch Sportlichkeit im Alltag: Frontantrieb, präzise Schaltung und überzeugende Vierventil-Motoren bieten Fahrspaß, wenn auch das Fahrwerk und die Lenkung im Grenzbereich nicht ganz mit echten Sportcoups anderer Marken konkurrieren. Die Turbo- und Allradmodelle bringen zusätzliche Dynamik – aber auch einen erhöhten Wartungsbedarf sowie Ersatzteilpreise. Das Coupé-Layout sorgt für niedrigen Schwerpunkt und hohe Stabilität. In Kurven ist das Fahrverhalten vorhersehbar, jedoch meldet die Lenkung bei schnellen Manövern etwas weniger Rückmeldung als bei Fahrmaschinen á la BMW oder Audi aus dieser Ära. - Calibra 16V (C20XE, 150 PS): Drehzahlfest, sportlicher Charakter, robust.

• Calibra Turbo 4x4 (C20LET, 204 PS): Für Performance und Motorsportfans, selten und zunehmend gesucht.
• Calibra Young (Sondermodell): Optisch auffällig, gepflegte Alltagsversion.

Design, Ausstattung und Komfort

Designer Erhard Schnell verdankt der Calibra seine stromlinienförmige Silhouette. Das Exterieur ist geprägt von tiefem Bug, rahmenlosen Türen und bündig integrierten Scheinwerfern. Innen überzeugt der Calibra mit Fokus auf Ergonomie: Optional gab es Lederausstattung, Sportsitze, Sitzheizungen, elektrische Fensterheber, Bordcomputer und hochwertige Bose-Soundanlage. Die Zubehörliste umfasste auch Leichtmetallräder, Klimaanlage und verschiedene Lackierungen, darunter mehrschichtige Metallic-Töne. Die Mittelkonsole bot Zusatzinstrumente. Besonders für ein Sportcoupé: Der Kofferraum ist mit 980 Litern ungewöhnlich geräumig und unterstreicht die Alltagstauglichkeit.

Weitere Besonderheiten

Der Calibra war in einigen Ländern unter anderen Marken (Vauxhall, Chevrolet, Holden) erhältlich, was seine internationale Präsenz unterstreicht. Im Motorsport – insbesondere in der DTM – war er ein echter Überraschungserfolg und brachte Opel mehrere Titel ein. Die robuste Basis sorgt für eine große Community und zahlreiche Ersatztteile und Tuningoptionen, speziell für Non-Turbo-Modelle.

Zusammenfassung

Der Opel Calibra repräsentiert das deutsche Sportcoupé der 90er: aerodynamisch, technisch seiner Zeit voraus und mit komfortabler Ausstattung. Dank vielseitiger Motorenpalette, alltagstauglichem Kofferraum und attraktiven Sondermodellen bleibt der Calibra im Youngtimer-Markt relevant – solange beim Kauf auf die bekannten Rost- und Technikschwachstellen geachtet wird.