Ferrari 456 Oldtimer kaufen

Geschichte des Ferrari 456

Der Ferrari 456 wurde im Oktober 1992 auf dem Pariser Automobilsalon vorgestellt und löste nach vierjähriger Pause den Ferrari 412 als neuen V12-Grand Tourer mit 2+2-Sitzen ab. Die Bezeichnung '456' spiegelt den Einzelhubraum eines Zylinders wider. Als Gran Turismo betrat der 456 die Bühne mit klarer Ausrichtung auf luxuriösen Langstreckenkomfort, ohne die markentypische Sportlichkeit zu verleugnen. Entwickelt wurde das Karosseriedesign von Pininfarina unter der Leitung von Lorenzo Ramaciotti, maßgeblich gestaltet durch Pietro Camardella. Über den Produktionszeitraum von 1993 bis 2003 hinweg bot Ferrari sowohl Schalt- als auch Automatikgetriebe an und präsentierte 1998 die umfassend überarbeitete Version 456M (Modificata). Die Modellreihe wurde 2004 vom Ferrari 612 Scaglietti abgelöst.

Modellgeschichte der Baureihe

Die Ursprünge des Ferrari 456 liegen im Bestreben, den 412 als traditionsreichen V12-Viersitzer in zeitgemäßer Form neu zu interpretieren. Zuerst wurde der 456 GT mit 6-Gang-Schaltgetriebe eingeführt, gefolgt vom 456 GTA mit 4-Gang-Automatik ab 1996. 1998 erschien mit dem 456M eine umfassend optimierte Version mit Verbesserungen an Aerodynamik, Fahrkomfort und Ausstattung. Die Produktion des 456 endete 2003 mit insgesamt 3.289 Exemplaren; davon entfielen ca. 1.435 Stück auf den 456 GT, etwa 402 auf den 456 GTA, rund 640 auf den 456M GT und etwa 631 auf den 456M GTA. Der offizielle Nachfolger wurde der Ferrari 612 Scaglietti.

Besonderheiten und Highlights des 456

Der Ferrari 456 steht für einen Meilenstein innerhalb der V12-GT-Tradition der Marke. Exklusiv waren die letzten Klappscheinwerfer in einem Ferrari-Modell sowie die intensive Umsetzung von Aluminium- und Kompositmaterialien am Spaceframe. Fahrwerk und Interieur wurden weitgehend individuell konfiguriert, mit charakteristischer Lederausstattung von Connolly und zahlreichen Sonderlackierungen. Das adaptive Fahrwerk mit einstellbaren Dämpfern, ein elektronisch gesteuerter Spoiler und die Transaxle-Bauweise setzen technische Akzente. Die Motorhaube des 456M besteht aus Karbon, ebenso der überarbeitete Diffusor. Besonders selten sind Sonderauflagen für anspruchsvolle Kunden: Neben 2+2-Fließheck-Versionen entstanden im Auftrag des Sultans von Brunei Kombis, Stufenheck-Limousinen und Cabriolets auf Basis des 456.

Laut unserer Datenbank liegt der Anteil der Fahrzeuge mit dem Hersteller-Code F 116 sowohl beim Angebot als auch bei den Anfragen bei jeweils 100% innerhalb der 456-Modellreihe, da es keine weiteren Hersteller-Codes in dieser Baureihe gibt. Im Kontext der Ferrari-Youngtimer zählt der 456 damit zu den präsentesten V12-Modellen aus Maranello.

Technische Daten

Sondermodelle und Einzelstücke

Einige äußerst seltene Sonderversionen des Ferrari 456 entstanden auf individueller Kundenanfrage, so etwa mehrere Kombi-Varianten ('Venice'), Cabriolets und Stufenheck-Limousinen, größtenteils für den Fuhrpark des Sultans von Brunei und seines Umfelds. Der Karosseriebauspezialist Pininfarina setzte diese Spezialkarosserien um. Zusätzlich markiert der 456M Modificata von 1998 eine technische und optische Überarbeitung mit neuem Frontdesign, modifizierter Aerodynamik sowie geänderter Innenraumgestaltung und Motorhaube aus Verbundmaterial.

Wartung, Schwachstellen und bekannte Probleme

Der Ferrari 456 benötigt regelmäßige fachkundige Wartung, insbesondere am komplexen V12-Triebwerk, an der Ventilsteuerung mit Zahnriemen (Wechselintervall beachten!) und am adaptiven Fahrwerk. Das automatische 4-Gang-Getriebe (GTA) gilt als robust, verlangt aber einwandfreie Pflege. Korrosionsschutz ist dank Aluminium und Komposit verbessert; dennoch sollten Karosseriefugen und die Unterbodenschutzbeschichtung regelmäßig kontrolliert werden. Elektrische Helfer wie Fensterheber und Sitzverstellung neigen zu Kontaktproblemen bei mangelnder Nutzung. Das ASR- und ABS-System sollte beim Service ausgelesen und die Hydraulikkomponenten überprüft werden. Ein Serviceheft, vollständiger Werkzeugsatz und original Bordmappe sind bei Werterhalt sehr zu empfehlen.

Motor, Fahrverhalten und Getriebe

Ein hochdrehender V12-Frontmotor und die perfekte Transaxle-Gewichtsverteilung ermöglichen hohe Fahrdynamik mit Langstreckenkomfort – eine seltene Kombination im Ferrari-Universum. Das adaptive Fahrwerk passt sich per Schalter an individuelle Wünsche zwischen komfortabler und sportlicher Abstimmung an. Das optionale Automatikgetriebe (456 GTA/456M GTA) bietet geschmeidige Gangwechsel im GT-Stil. Die Lenkung arbeitet dank Servotronic präzise und leichtgängig, das Bremskonzept mit Scheiben rundum und ABS setzt Maßstäbe. Auch heute noch beeindruckt der 456 durch Fahrstabilität und Leistungsentfaltung jenseits der 300-km/h-Marke. - Ferrari 456 GT: 6-Gang-Handschalter, V12 mit 442 PS, 0–100 km/h in 5,2 s, Topleistung und klassischer Ferrari-Charakter.

• Ferrari 456 GTA: 4-Gang-Automatik, auf Komfort und Schaltfaulheit ausgelegt, ähnlich stark motorisiert.
• Ferrari 456M GT/A: Überarbeitete Variante ab 1998 mit modernisierten Details, verbessertem Handling und zusätzlichem Komfort.

Design innen und außen, Ausstattung, Sonderausstattungen

Das Design des Ferrari 456 trägt unverkennbar die Handschrift von Pininfarina mit fließender Seitensilhouette, langer Motorhaube und typischer Front mit Klappscheinwerfern – ein Novum für Ferrari als Abschluss dieser Ära. Der Innenraum überzeugt mit handverarbeitetem Connolly-Vollleder, häufig in individuellen Farben. Die vorderen Sitze sind typischerweise elektrisch verstellbar, vielfach mit Memory-Funktion. Die Instrumentierung ist klar fahrerorientiert, mit offenem Metallschaltmuster (bei Schaltwagen) als Ferrari-Statement. Das Platzangebot der Rücksitze eignet sich für kurze Reisen oder Gepäck – ein echter 2+2. Es gab seltene originale Sonderlackierungen und unterschiedliche Ausstattungsvarianten: Soundsysteme mit CD-Wechsler, Bordcomputer, elektrische Klimatisierung (beim 456M mit Sonnenstandssensor), Schedoni-Ledertaschen, beheizbare Scheiben und Fernbedienung für Fenster und Zentralverriegelung. Die Motorhaube des 456M besteht aus Karbonfaser, die Spoilersteuerung ist ein markantes technisches Merkmal.

Weitere Besonderheiten

Der Ferrari 456 war zu seiner Zeit das teuerste Serienmodell aus Maranello und mit zahlreichen innovativen Detaillösungen ausgestattet: darunter eine automatische Niveauregulierung an der Hinterachse, ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung sowie eine hohe Individualisierbarkeit bei Farben und Interieurmaterialien. Die Bordliteratur inklusive Lederetui und vollständiger Werkzeugsatz sind wichtige Wertelemente für Sammler. Die Modellbauweise förderte erstmals bei Ferrari konsequent Leichtbau durch Aluminium und Kompositwerkstoffe.

Zusammenfassung

Der Ferrari 456 repräsentiert als 2+2-Grand Tourer eine Symbiose aus kraftvollem V12, eleganter Linienführung von Pininfarina und innovativer Technik. Als finales Ferrari-Modell mit Klappscheinwerfern und handgefertigtem Interieur steht der 456 für eine Ära, in der Luxus und Sportlichkeit zur Referenz verschmolzen. Die Exklusivität seltener Sondermodelle und die hohe Nachfrage spiegeln den besonderen Status dieses Ferrari wider.