1962 | IWL SR 59 Berlin
IWL Berlin SR 59, Baujahr 1962 – vollständig revidiert, mit Montagebühne
IWL Berlin SR 59, Baujahr 1962 – vollständig revidiert, mit Montagebühne
Beschreibung
Zum Verkauf steht ein IWL Berlin SR 59, Baujahr 1962, aus der letzten Produktionsphase dieses Modells. Der SR 59 wurde im VEB Industriewerke Ludwigsfelde gebaut und zählt heute zu den bekanntesten Motorrollern der DDR. Er wurde entwickelt, um ein zuverlässiges, alltagstaugliches Fahrzeug für den wachsenden innerstädtischen Verkehr zu bieten. Charakteristisch sind seine stabile Rahmenkonstruktion, die gute Ersatzteillage und die hohe Alltagstauglichkeit, die ihn über Jahrzehnte beliebt gemacht haben.
Dieser Roller stammt aus einer Baureihe, die zwischen 1959 und 1962 gefertigt wurde und mit über 100.000 Exemplaren eines der erfolgreichsten Modelle des Werkes war. Viele SR 59 wurden über Jahrzehnte genutzt, weshalb gut erhaltene Fahrzeuge mit vollständiger Technik heute selten sind.
Zum Zustand:
Der Roller wurde komplett revidiert, inklusive Motor, Elektrik und Fahrwerk.
Im Mai 2025 erfolgte eine erneute Durchsicht und Teilüberholung, um technische Zuverlässigkeit sicherzustellen.
Er besitzt eine neue HU und ist sofort fahrbereit.
Der Roller wird nicht genutzt und ist daher abholbereit.
Eine Montagebühne wird zusätzlich mitgegeben im Preis inkl.
Ein hervorragend erhaltener Klassiker mit dokumentierbarer Geschichte – ideal für Sammler, Liebhaber ostdeutscher Technik oder als zuverlässiges historisches Alltagsfahrzeug.
IWL – Hintergrund und historische Einordnung
Die VEB Industriewerke Ludwigsfelde (IWL) entstanden 1952 im Zuge des industriellen Wiederaufbaus der DDR. Ursprünglich war das Werk auf Flugzeug- und Motorentechnik ausgerichtet, wurde jedoch durch politische Vorgaben auf die Produktion leichter Nutzfahrzeuge und Motorroller umgestellt. Der Bedarf an kostengünstiger, robuster Alltagsmobilität war in der DDR sehr hoch, weshalb Roller und Mopeds ein zentrales Verkehrsmittel wurden.
Ab Mitte der 1950er-Jahre entwickelte IWL sich innerhalb des IFA-Verbunds zu einem der zentralen Produzenten leichter Zweiräder. Parallel lief die Entwicklung bei MZ in Zschopau. MZ lieferte die Motoren, IWL baute Rahmen, Fahrwerk und Karosserie.
Zwischen 1954 und 1965 entwickelte sich IWL zum wichtigsten Motorrollerhersteller der DDR – vergleichbar mit der Rolle, die Vespa und Lambretta im Westen hatten, jedoch deutlich funktionaler und schlichter ausgelegt.
Technisch profitierte IWL direkt von MZ, besonders:
verbesserte Zweitaktmotoren,
standardisierte Getriebe,
und robuste elektrische Systeme.
Die staatliche Planung sah vor, Motorroller breit verfügbar zu machen. Daher mussten Modelle:
langlebig,
reparaturfreundlich,
und möglichst unverändert über Jahre produzierbar sein.
Die IWL-Roller galten als:
technisch solide,
einfach zu warten,
langlebig,
reparaturfreundlich,
und vergleichsweise kräftig motorisiert.
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Die Entwicklungslogik bis zum SR 59
Die Modellreihe Pitty → Wiesel → Berlin (SR 59) zeigt eine klare technische Linie:
Pitty (1954–1956)
Erstes Nachkriegsmodell, noch improvisiert.
Belegte, dass Motorroller in der DDR prinzipiell akzeptiert wurden.
Wiesel (1956–1959)
Deutlich ausgereifter, zeigte: Die Bevölkerung wollte ein nutzbares Alltagsfahrzeug.
IWL lernte hier, Konstruktionen zu vereinfachen und Produktionsprozesse zu stabilisieren.
SR 59 Berlin (1959–1962)
Mit ihm erreichte IWL den Durchbruch:
moderner MZ-Motor (143 cm³),
überarbeitete Rahmenkonstruktion,
bessere Straßenlage,
stabilere Großserienfertigung,
robuste Karosserieteile für Alltag und Witterung.
Der SR 59 war das erste IWL-Modell, das für Massennutzung optimiert wurde – nicht nur für einzelne Berufsgruppen, sondern für breite Bevölkerungsschichten.
Gesellschaftliche Rolle des SR 59
Der SR 59 war in seiner Zeit mehr als nur ein Fahrzeug:
Für Arbeiter und Pendler
Viele Menschen fuhren täglich Distanzen zwischen 10 und 40 Kilometern zur Arbeit. Öffentlicher Verkehr war vorhanden, aber oft überlastet oder langsam. Der Roller war:
schneller,
flexibler,
und zuverlässiger als viele Busverbindungen.
Der SR 59 war damit ein echter Alltagsmotorisierer der DDR.
Für Handwerker und staatliche Betriebe
Viele staatliche Institutionen nutzten ihn:
Post,
örtliche Betriebe,
Handwerk,
kleinere Dienststellen.
Weil der Roller so robust war, überdauerte er häufig mehrere Besitzer.
Für private Nutzung
Der SR 59 wurde geschätzt wegen:
geringer Betriebskosten,
einfacher Reparatur,
großer Teileverfügbarkeit (MZ-Technik),
hoher Tragkraft.
In vielen Haushalten war der Roller das einzige motorisierte Fahrzeug.
Bedeutung in der industriellen Entwicklung der DDR
Der SR 59 ist auch deshalb wichtig, weil er in eine Phase fällt, in der die DDR versuchte, sich technologisch zu behaupten. In der Zweitakttechnik war die DDR tatsächlich konkurrenzfähig:
MZ gewann internationale Rennen,
die Motortechnik galt als modern,
und IWL profitierte direkt von diesen Fortschritten.
Der SR 59 bildete daher eine technische Brücke:
von den Nachkriegskonstruktionen der frühen 50er,
zu den späteren Tourenrollern wie dem Troll 1,
und schließlich zum völligen Umbau der Ludwigsfelder Produktion hin zu LKWs (W50) ab Mitte der 1960er.
Man kann den SR 59 also als Höhepunkt der praktischen, soliden DDR-Motorrollertechnik betrachten.
Warum der SR 59 heute historisch bedeutsam ist
Er repräsentiert die Phase, in der die DDR erstmals ein wirklich breit akzeptiertes Alltagsfahrzeug hervorbrachte.
Er verbindet klassische Zweitakttechnik von MZ mit einer funktionalen, stabilen Rollerkarosserie.
Über 100.000 gebaute Roller zeigen, welche Rolle er im täglichen Leben spielte.
Viele Fahrzeuge sind heute nicht mehr original erhalten, weil sie bis in die 1980er und 1990er gefahren wurden.
Ein gut revidierter SR 59 ist ein seltenes Zeitzeugnis einer industriellen Epoche, die längst vergangen ist.
Fahrzeugdetails
Fahrzeugdaten
- Marke
- IWL
- Modell
- SR 59 Berlin
- Bauart
- Roller/Scooter
- Erstzulassung
- 07.1962
- Baujahr
- 1962
- Tachostand (abgelesen)
- 80 km
- Fahrgestellnummer
- 091545
- Motornummer
- 45123
- Getriebenummer
- 451234
- Matching numbers
- Nein
- Anzahl Besitzer
- Nicht angegeben
- Café Racer
- Nein
Technische Details
- Motorbauart
- 2-Takt
- Leistung (kW/PS)
- 5/7
- Hubraum (cm³)
- 143
- Zylinder
- Nicht angegeben
- Starter
- Kickstarter
- Kühlung
- Nicht angegeben
- Getriebe
- Halbautomatik
- Schaltung
- Fußschaltung rechts
- Gänge
- 4
- Antrieb
- Kette
- Bremse Front
- Trommel
- Bremse Heck
- Trommel
- Kraftstoff
- Benzin
- Leergewicht (kg)
- Nicht angegeben
Individuelle Konfiguration
- Außenfarbe
- Grün
Zustand & Zulassung
- Zustandskategorie
- Restauriert
- Gutachten vorhanden
- Zustand
- Zustandsbericht beauftragen
- TÜV/HU
- TÜV/HU bis
- 6/2027
- H-Kennzeichen
- Zugelassen
- Fahrbereit













