Borgward Oldtimer kaufen

Geschichte von Borgward

Borgward prägte zwischen 1939 und 1963 die Automobilstadt Bremen durch die Produktion von Personen- und Nutzfahrzeugen. Unternehmensgründer Carl F.W. Borgward begann zunächst mit dem Bau des Blitzkarren, eines wendigen Dreirads, mit dem die Marke bereits in den 1920er-Jahren erste Erfolge feierte. Nach dem Zukauf der Hansa-Lloyd Werke und dem Wandel durch die Kriegsjahre expandierte Borgward nach dem Zweiten Weltkrieg in die Breite: Die bunte Modellpalette und technische Innovationen brachten die Autos in den 1950er-Jahren auf Augenhöhe mit großen Namen. Trotz umfangreicher öffentlicher Unterstützung führte der wirtschaftliche Druck 1961 zur Aufgabe des Unternehmens. Die Fahrzeuge, besonders die Isabella, blieben eng mit dem deutschen Wirtschaftswunder verbunden und haben bis heute einen festen Platz in der Oldtimerszene.

Modellgeschichte

Die Bahnbrecherrolle nahm die Borgward Hansa 1500 ein: Sie war 1949 das erste deutsche Nachkriegs-Auto mit moderner Ponton-Karosserie. Ihr Nachfolger, die ab 1954 gebaute Isabella, setzte neue Maßstäbe bei Fahrkultur und Technik in ihrer Klasse. Die Isabella wurde als Limousine, Coupé und (selten) als Cabriolet angeboten. Das Topmodell TS verfügte über 75 PS. Die Oberklasse bediente Borgward ab 1959 mit der P 100, einer Limousine, die als erstes deutsches Auto über eine Luftfederung verfügte. Daneben gab es zahlreiche Nutzfahrzeuge und den sportlichen RS als Einzelstück mit Doppel-Nockenwellen-Motor. Modelle wie B 611, B 522 und Hansa 1100 ergänzten das Portfolio.

Besonderheiten und Highlights

Borgward-Fahrzeuge sind unverwechselbar durch ihre technische Innovation und ihr individuelles Design. Charakteristisch sind die selbsttragenden Karosserien der Isabella, das zweifarbig gestaltete und art-dekoreiche Interieur sowie zahlreiche Extras wie Weißwandreifen und Radios. Die Isabella Coupé gilt unter Enthusiasten als besonders stilvoll. Der P 100 besaß als erstes deutsches Serienmodell eine Luftfederung. Für Motorsportfans ist der Borgward RS mit DOHC-Technik ein Leckerbissen. Vielseitige Ausstattung wie Stahlschiebedach oder Lederausstattung steigern die Attraktivität.

Technische Daten

Sondermodelle und gesuchte Exemplare

Besondere Aufmerksamkeit genießen Borgward Isabella Coupé und TS Limousinen wegen eleganter Linienführung und gesteigerter Leistung. Originale Isabella-Cabriolets wurden nur neunmal in Köln von Deutsch nach Kundenwunsch umgebaut und sind deshalb extrem selten. Der P 100, produziert ab 1959, gilt als Meilenstein durch seine Luftfederung. Motorsportbegeisterte suchen Einzelexemplare des 1500 RS mit DOHC-Technik und Alu-Karosserie. Frühe Hansa-Modelle, unrestaurierte Exoten und Fahrzeuge mit speziellen Extras wie Stahlschiebedach (werksseitig sehr selten) oder einzigartiger Innenausstattung sind besondere Sammlerstücke.

Wartung und Schwachstellen

Borgward-Oldtimer benötigen dokumentierte Restaurierungen und regelmäßige Inspektionen, insbesondere bei Elektrik (spätere Fahrzeuge oft auf 12-Volt nachgerüstet) und Hydraulik (z.B. P 100 Luftfederung). Ersatzteile sind, dank guter Dokumentationslage und aktiver Clubs, meist beschaffbar. Bei Karosseriearbeiten ist besondere Erfahrung mit selbsttragender Bauweise wichtig, ebenso kann Korrosionsschutz zum Werterhalt beitragen. Werthaltigkeit prägen originale Extras, Matching Numbers und Besonderheiten wie Umbauten oder seltene Sonderausstattungen.

Motorisierung, Fahrverhalten und Fahrspaß

Isabella-Modelle bieten mit 75-PS-TS-Motor flotte Fahrleistungen für die 1950er-Jahre: Mit 4-Gang-Schaltung und Hinterradantrieb sind 150 km/h Höchstgeschwindigkeit erreicht, das Fahrwerk bietet angenehmen Komfort. Die P 100 glänzt mit Oberklassetechnik. Charakteristisch sind exaktes Lenkverhalten und gute Bremsleistung. Fahraktive seltene Modelle wie der RS mit Doppelnockenmotor und Leichtbau sind motorsportlich geprägt und erreichen deutlich höhere Dynamik als Limousinen und Coupés. - Isabella Limousine (1,5l, 75 PS, 4-Gang-Schalter)

• Isabella Coupé (besonders elegant, ca. 9.500 Stück gebaut)
• Isabella Cabriolet (extrem selten, Umbauten)
• P 100 (2,3l Sechszyl., Luftfederung)
• Hansa 1500 (erste deutsche Ponton-Karosserie)
• 1500 RS Einzelexemplar (Renntechnik, 1500ccm DOHC)

Design und Innenraum

Die Designsprache von Borgward zeichnet sich durch klare Linien, markante Rautenmuster und gehobene Details aus. Besonders die Isabella präsentiert sich mit selbsttragender Ponton-Karosserie, stilvollem Art-Déco-Armaturenbrett, zweifarbigen, geschmackvollen Polsterungen und hochwertigen Materialien. Bei Coupé und Cabriolet oft Lederausstattung, dekorative Lenkräder, Bandtacho und raffinierte Instrumententafeln. Sonderwünsche wie Stahlschiebedach oder Radio waren ab Werk gelegentlich erhältlich, Einpreise bei Cabriolets individuell möglich. Das klassische Borgward-Logo mit Rautenanhänger unterstreicht die Identität. Bei frühen Modellen wie Hansa runde Formen, stählerne Stoßstangen und prägnante Kühlerfiguren. Die Kombiversionen (z.B. Isabella Combi) bieten Vielseitigkeit, ohne auf Komfort oder Stil zu verzichten.

Weiteres Wissenswertes

Borgward-Oldtimer sind eng mit der Stadt Bremen verbunden und genießen dort eine besondere Wertschätzung. Viele Fahrzeuge sind heute auf Oldtimer-Treffen, Messen und Auktionen präsent. Die engagierte Clubszene, umfangreiche Ersatzteilversorgung und gute Dokumentationslage machen den Einstieg in die Borgward-Welt attraktiv. Historische Besonderheiten wie Karosserieumbauten, selten vorhandene Zubehörteile und belegbare Historien werden von Sammlern geschätzt.

Zusammenfassung

Borgward-Oldtimer stehen für technischen Erfindergeist und stilistische Individualität. Schwerpunkte liegen klar auf der Isabella-Baureihe, die sowohl Nachfrage als auch Angebot dominiert. Exklusive Sondermodelle, solide Technik und elegantes Design sichern der Marke einen besonderen Ruf unter Liebhabern. Wer einen Borgward fährt, entscheidet sich nicht nur für einen Klassiker, sondern für ein unverwechselbares Stück Automobilgeschichte mit Charakter und Seele.