Beschreibung

  • Einer von etwa 108 gebauten und nur noch wenigen erhaltenen Typ Q Wagen mit Kettenantrieb sowie 10,5 Liter Hubraum und ca. 50 PS
  • Rennsportkonfiguration neu aufgebaut nach originalen Vorlagen
  • Vermutlich originaler Motor
  • Historie teilweise bekannt, zuletzt viele Jahre in Schweizer Sammlung
  • Laut kürzlich durchgeführter Expertenprüfung handelt es sich beim Material von Chassis und Karosserie um alte Metalle
  • Aktuell werden technische Arbeiten vorgenommen um den Wagen wieder funktionsfähig und fahrbar zu machen

Laut historischer Produktionsunterlagen von Panhard Levassor wurde dieser Typ Q 50 CV am 13. April 1908 als Rolling Chassis ausgeliefert. Das Q steht für ein Chassis mit Kettenantrieb, wie es zu der Zeit (noch) üblich war. Ausgestattet mit einem Vierzylinder-Reihen-Motor vom Typ Z4O, der mit einem Hubraum von 10.568 ccm (!) eine Leistung von 50 PS hatte. Vor über 110 Jahren ein sensationeller Wert. Der Wagen ging an die Agentur Palais de l'Automobile in Paris, die seit der Jahrhundertwende Automobile vertrieb. Über eine eventuelle erste Karosserie ist nichts bekannt. Später im Jahr 1909 wurde das Fahrgestell mit einer zweisitzigen puristischen Karosserie im Rennwagenstil für Wettbewerbe ausgestattet. Laut Recherchequellen wurde der Panhard in Paris von Don Pedro Suinaga – ein junger und wohlhabender Rennsportenthusiast aus Mexiko – erworben. Dieser engagierte daraufhin den professionellen Rennfahrer Agustin Cazaux aus Mexico, der den Wagen bei zahlreichen Rennen erfolgreich einsetzte. Cazaux war ein enger Freund der Familie eines späteren Besitzers, denn beide Familien stammten aus Jalapa, der Hauptstadt des Bundesstaates Veracruz. Die genaue frühere Besitzkette ist nicht exakt nachvollziehbar. Später gelangte der Panhard wohl in den Besitz eines Klosters in Mexiko-Stadt und war zu der Zeit mit zwei weiteren Sitzen im Heck versehen. Der Wagen wurde dann in den 1940er Jahren von einem weiteren Besitzer entdeckt und einer ersten Restaurierung unterzogen. Im Zuge dessen wurde er bereits wieder in seine vorherige Version für Wettbewerbe gebracht. In diesem Zustand blieb der Panhard Levassor bis in die späten 1980er Jahre, als der Besitzer eine umfassende Restaurierung bei dem bekannten Spezialisten Jan Voboril in den USA in Auftrag gab. Bei der Rückführung des Wagens in seine ursprüngliche Rennkonfiguration verwendete man so viele Originalteile wie möglich, einschließlich eines Großteils der Funktionskomponenten und der Instrumente. Im Anschluss wurde der Wagen 1993 beim Concours d‘Elegance in Pebble Beach ausgestellt, wo er den ersten Platz in seiner Klasse gewann. Danach stand der Panhard in der Ausstellung des Petersen Automotive Museum, wo er gepflegt und instandgehalten wurde. Später gelangte dieser seltene Typ Q 50 CV vermutlich im Zuge einer Auktion zu seinem letzten und aktuellen Besitzer, einer privaten Museumssammlung in der Schweiz. Derzeit werden motorseitige Arbeiten an dem Wagen vorgenommen, um ihn wieder voll funktionsfähig und fahrbar zu machen. Außerdem wurde kürzlich eine metallurgische Materialanalyse durchgeführt, die uns vorliegt. Diese Expertise bestätigt, dass es beim verbauten Material an Chassis und Karosserie um alte Metalle handelt. Der hervorragende Zustand sowie die stattliche Leistung von 50 PS und die mechanische Funktion des doppelten Kettenantriebs machen die Faszination dieses ganz frühen Rennsportwagens aus. Dieser Panhard Levassor eignet sich insbesondere für Veranstaltungen des Horseless Carriage und des Veteran Motor Car Club. Zudem dürfte er willkommener Teilnehmer bei zahlreichen Concours Events und Oldtimer-Rennveranstaltungen sein – einschließlich fahraktiver Speed Trials und Bergrennen, die solch ein Automobil in Funktion und Bewegung zeigen.

Die französische Marke Panhard & Levassor wurde 1886 in Paris gegründet und gilt als einer der ältesten Automobilhersteller der Welt. Das Unternehmen erlangte besondere Beachtung durch seine Fahrzeuge mit Knight-Schiebermotoren und die Erfindung des sog. „Panhardstabes“. Die Marke war nicht nur in den Anfängen der Automobilproduktion dabei, sondern gehört auch zu den Pionieren des frühen automobilen Rennsports. Auch aufgrund dieser Reputation waren die Auftragsbücher der Firma so gut gefüllt, dass es zur damaligen Zeit mehr als 12 Monate dauern konnte, bis die Auslieferung eines neuen Autos erfolgen konnte. Panhard & Levassor setzte sein Engagement im Rennsport bis in die ersten Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts fort. Zu der Zeit hatten andere Hersteller mit der Spitzenposition, die Panhard Levassor lange eingenommen hatte, gleichgezogen und die Rennwagen des Unternehmens galten in Fachkreisen als überholt. Dennoch gelang es dem Amerikaner George Heath 1904 am Steuer eines 90 PS starken Panhard & Levassor sowohl das Rennen auf dem Circuit des Ardennes als auch den Vanderbilt Cup zu gewinnen. Der in Long Island geborene und in Paris lebende Heath konnte seine Erfolgsserie in den Folgejahren noch fortsetzen: Beim Vanderbilt Cup 1905 erreichte er den zweiten Platz. Zudem wurde er sechster im ersten Großen Preis von Frankreich 1906 und neunter im Großen Preis von Frankreich 1908 und somit als Erster des Panhard & Levassor-Teams im Ziel. Diese Erfolge waren zwar keine Sieg-Rennen, aber in einem Teilnehmerfeld aus den besten Marken der damaligen Zeit immer noch sehr respektabel. Der Typ Q wurde 1904/1905 vorgestellt. Der Vierzylinder-Reihen-Motor hatte einen Hubraum von 10½ Litern und leistete 50 PS. Er verfügte über wasserumhüllte Einzelzylinder aus Kupfer, die mit einem Kurbelgehäuse aus Aluminium verschraubt waren, Zylinderköpfe aus Gusseisen und eine Hochspannungsmagnetzündung. Es wurde ein kombiniertes Vierganggetriebe mit Mehrscheibenkupplung sowie Differential mit Endantrieb über Seitenketten verwendet. Das Fahrwerk hatte halbelliptische Federn vorne und hinten sowie Bremsen mit Wirkung auf die Hinterräder und das Getriebe. Die Serienfahrzeuge entsprachen in fast jeder Hinsicht den erfolgreichen 70 und 90 PS-Rennwagen der Marke, die über größere Motoren mit 13½ bzw. 15½ Liter Hubraum verfügten. Der Q-Type war extrem teuer und sein Preis wurde auf dem französischen Markt nur von wenigen anderen Automobilen übertroffen. Zum Vergleich: Ein Vierzylinder Panhard & Levassor mit 15 PS kostete zu der Zeit 11.500 französische Francs während allein das Chassis des Typ Q für 25.000 Francs angeboten wurde. Laut Recherchequellen wurden 108 Exemplare des Q-Type gefertigt.

Fahrzeugdetails

Fahrzeugdaten

Marke
Panhard & Levassor
Modell
50 CV
Erstzulassung
Nicht angegeben
Baujahr
1908
Tachostand (abgelesen)
0 km
Fahrgestellnummer
Nicht angegeben
Motornummer
Nicht angegeben
Getriebenummer
Nicht angegeben
Matching numbers
Ja
Anzahl Vorbesitzer
Nicht angegeben

Technische Details

Karosserieform
Cabriolet (Rennwagen)
Leistung (kW/PS)
37/50
Hubraum (ccm)
10568
Zylinder
4
Anzahl Türen
0
Lenkung
Rechts
Getriebe
Manuell
Gänge
4
Antrieb
Heck
Bremse Front
Keine
Bremse Heck
Keine
Kraftstoff
Benzin

Individuelle Konfiguration

Außenfarbe
Blau
Herstellerfarbbezeichnung
French Racing Blue
Innenfarbe
Schwarz
Innenmaterial
Leder

Zustand & Zulassung

Zustandskategorie
Restauriert
Gutachten vorhanden
Zugelassen
Fahrbereit

Anfahrt

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