Rosengart LR Oldtimer kaufen

Geschichte des Rosengart LR

Die LR-Modellreihe von Rosengart wurde ab 1928 in Frankreich gefertigt und war maßgeblich dafür verantwortlich, die Marke auf dem europäischen Kleinwagenmarkt zu etablieren. André Rosengart lizenzierte die Bauweise ursprünglich von Austin Seven – daher basiert der LR technisch auf britischer Ingenieurskunst, die für die französischen Straßen angepasst wurde. Gerade in den 1930er Jahren gaben diese kompakten Automobile vielen Frankreichern individuelle Mobilität. Der LR war in verschiedenen Karosserievarianten verfügbar, darunter Limousine, Cabriolet und Lieferwagen.

Modellgeschichte

Vorgänger des LR war das Modell Rosengart Type LR2, das bereits auf dem Austin Seven-Konzept beruhte. Der LR entwickelte sich in zahlreichen Detailverbesserungen weiter und blieb bis zum Zweiten Weltkrieg in Produktion. Nachfolger wurde der Rosengart Supertraction, der deutlich größer und leistungsfähiger ausfiel, jedoch den kompakten und charmanten Charakter des LR ablöste.

Besonderheiten des Rosengart LR

Der LR wurde für seine unkomplizierte Technik, den geringen Verbrauch und die extreme Wendigkeit in der Stadt geschätzt. Durch die Leichtbauweise lag das Fahrzeuggewicht teils deutlich unter der Konkurrenz, was eine solide Performance trotz kleiner Motorisierung ermöglichte. Die vollständige Teileversorgung war durch den Austin-Bezug lange Zeit gewährleistet. Typische Besonderheiten sind die filigranen Speichenräder, eine einfach gehaltene Instrumententafel sowie das niedrige Eigengewicht.

Technische Daten

Sondermodelle und Sammlereditionen

Der LR wurde in zahlreichen Karosserieformen gefertigt. Besonders gesucht sind die offenen Karosserievarianten – zum Beispiel das Cabriolet oder die seltenen Lieferwagen-Ausführungen – da sie den praktischen Charakter mit besonderem Charme kombinieren. Sonderfarben oder serienmäßige Luxusausstattung waren beim LR allerdings nicht typisch.

Schwachstellen und bekannte Probleme

Aufgrund der robusten, weitgehend von Austin übernommenen Technik gilt der LR als einfach zu warten. Verschleißintensive Punkte sind die Achs- und Lenkungskomponenten, sowie das Getriebe, das durch unsauberes Schalten frühzeitig verschleißen kann. Spezifisches Augenmerk verdienen die Bremsmechanik (mechanische Bremsen!) und der Motorlauf – bei mangelnder Wartung kann es zu Überhitzung kommen. Rost an tragenden Teilen ist wie bei den meisten Vorkriegsfahrzeugen ebenso ein Thema. Ersatzteilsuche kann wegen des Alters herausfordernd sein, ist jedoch durch die Austin-Basis oft noch möglich.

Motor, Fahrverhalten und Getriebe

Mit seinem leichten Aufbau und dem kleinvolumigen Motor bietet der Rosengart LR ein sehr direktes, agiles Fahrverhalten, das besonders im Stadtverkehr seine Vorteile ausspielt. Der kleine Reihenmotor sorgt für ausreichend Durchzug bei niedrigen Geschwindigkeiten. Das unsynchronisierte Dreiganggetriebe erfordert ein wenig technisches Geschick beim Schalten; Zwischengas ist Pflicht. Die Mechanik ist überschaubar und direkt. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei etwa 80 km/h, bei angenehmer Geräuschkulisse bis etwa 60 km/h. Hervorzuheben sind die Varianten LR4N2 (erschienen Anfang der 1930er Jahre) sowie die besonders seltenen Cabriolets. Die technischen Eckdaten: 4-Zylinder-Motor, knapp unter 15 PS, Dreiganggetriebe – solide Basistechnik, die für ihre Zeit als besonders zuverlässig galt.

Innenraum, Komfort und Design

Der Rosengart LR repräsentiert das puristische Design der Zwischenkriegsjahre: Klare Linien, minimalistische Instrumentierung, funktionaler Innenraum mit eng geschnittenen Sitzen und geringem Komfort – dafür aber maximale Raumausnutzung. Echtes Leder und Chrom waren nicht selbstverständlich, meist kamen Kunstleder und lackiertes Blech zum Einsatz. Auffällig sind Details wie filigrane Speichenräder und die klassische, steil stehende Front. Zubehör wie Sonnenschutz, Kofferträger oder Scheinwerferschutzgitter waren als Extras erhältlich. Die Innenraumgestaltung bleibt schlicht und funktional, ganz im Zeichen der Wirtschaftlichkeit jener Zeit.

Weiteres

Interessant ist die Historie vieler Rosengart LR als ehemalige Behörden- oder Nutzfahrzeuge – nicht selten wurden sie nach dem Krieg zu Lieferwagen oder Transportern umgebaut. Zudem gelten sie in Frankreich als Sinnbild für die demokratisierte Mobilität im Vorkriegs-Europa und sind eng mit der urbanen Geschichte von Paris verbunden.

Zusammenfassung

Der Rosengart LR steht heute für einen kompakten, technisch praktischen und zugleich charmant gestalteten Vorkriegs-Kleinwagen, dessen Alltagstauglichkeit und leichte Technik für Fans von authentischen Altblech einen hohen Reiz ausmacht. Wer einen echten Vertreter der französischen Automobilgeschichte sucht, findet mit dem LR ein Stück Zeitgeschichte mit hoher technischen und kulturhistorischen Bedeutung.