Cord 812 Oldtimer kaufen

Geschichte des Cord 812

Die Cord Automobile Company brachte in den Jahren 1936 und 1937 mit dem 812 eines der fortschrittlichsten Fahrzeuge der Vorkriegszeit auf den Markt. Die Federführung für das außergewöhnliche Design übernahm Gordon M. Buehrig mit einem Team um Alex Tremulis und Vince Garder. Schon auf der New Yorker Autoshow 1935 sorgte der 812 für große Aufmerksamkeit – nicht nur wegen seiner technischen Neuerungen, sondern auch durch das extravagante Erscheinungsbild und vielfältige Detail-Innovationen. Interessant: Nach finanziellen Schwierigkeiten versuchte Cord 1940 eine kurzzeitige Wiederbelebung des Modells, indem man die Karosserie und Technik in veränderter Form erneut nutzte.

Modellgeschichte

Der Cord 812 folgte dem Cord L-29 von 1929 nach und setzte neue Maßstäbe im gehobenen Segment der US-Vorkriegslimousinen. Während der L-29 bereits mit Frontantrieb aufhorchen ließ, übertraf der 812 sein Vorgängermodell sowohl technisch als auch durch seine aufsehenerregenden Karosserieformen. Nach dem Ende der Produktion 1937 wurden keine echten Nachfolger im klassischen Sinn gefertigt – der Versuch, das Modell 1940 wiederzubeleben, blieb ein wirtschaftlicher Misserfolg.

Besonderheiten des Cord 812

Der Cord 812 war seiner Zeit voraus: Als erstes US-Serienfahrzeug verfügte er über Frontantrieb und Einzelradaufhängung vorne. Markante Merkmale waren die charakteristische „Coffin-Nose“-Front, versteckte Türscharniere, eine nach hinten öffnende Motorhaube, spektakuläre Klappscheinwerfer und versenkter Tankdeckel. Der Innenraum glänzte mit serienmäßigem Radio, Tachometer und hochwertigen Instrumenten. Ponton-Kotflügel sowie variable Scheibenwischer ergänzten das Luxusbild. Auf Märkten ist der Cord 812 einzigartig: Laut Datenbank entfällt der vollständige Anteil aller eingestellten und gesuchten Cord-Modelle bei Classic Trader auf die Baureihe 812 (Anteil: 100 %). Statistisch gesehen ist der Cord 812 damit das meistgesuchte und am häufigsten angebotene Modell seiner Marke.

Technische Daten

Sondermodelle und Sammlervarianten

Der Cord 812 wurde in mehreren Karosserievarianten angeboten – darunter die elegante Phaeton-Ausführung. Besonders gesucht ist heute die 289-cubic-inch Supercharged-Version (Kompressor), die mit aufgeladenem V8 und eigenständigen Designelementen deutlich seltener am Markt ist. Diese Modelle gelten als technische Krönung der Baureihe.

Schwachstellen und typische Probleme

Typische technische Herausforderungen bei Cord 812-Oldtimern betreffen häufig die komplexe halbautomatische Getriebetechnik sowie die Frontantriebsmechanik, die für ihre Zeit als besonders anspruchsvoll gilt. Elektrik und die spezielle Scheinwerfermechanik benötigen zudem Fachkenntnis und Sorgfalt bei der Wartung. Ersatzteilverfügbarkeit ist für viele spezifische Komponenten eingeschränkt – insbesondere bei seltenen Versionen wie dem Supercharged-Modell sollten Interessierte mit erhöhtem Wartungsaufwand rechnen.

Motorisierung, Fahreigenschaften und Technik

Der Cord 812 überzeugt durch seinen 4,7-Liter-V8-Motor, der mit 125 PS auch längere Distanzen mühelos bewältigte. Besonders auffällig ist das Fahrverhalten dank Frontantrieb und Einzelradaufhängung vorne, was im Vergleich zu damals üblichen Konstruktionen einen deutlich ruhigeren Geradeauslauf und besseres Handling ermöglichte. Die seltenen Supercharged-Modelle mit Kompressor liefern eine nochmals dynamischere Leistungsentfaltung. Das halbautomatische Getriebe sorgt zudem für sanfte Gangwechsel, allerdings ist die Mechanik wartungsintensiv. Der Cord 812 Phaeton und das 812 Supercharged Coupé sind besonders beachtenswert: Erstgenannter durch seine offene Viersitzigkeit, Letzterer durch die enorme Motorleistung.

Interieur, Komfort, Außendesign und Ausstattung

Gestaltet unter der Leitung von Gordon M. Buehrig, setzte der Cord 812 mit der „Coffin-Nose“, stromlinienförmigen Ponton-Kotflügeln und den ersten elektrisch versenkbaren Scheinwerfern optische Maßstäbe. Der Innenraum bot dank serienmäßig eingebautem Radio, edlen Instrumenten und fein verarbeiteten Materialien höchsten Komfort. Verdeckvarianten wie der Phaeton unterstreichen die sportliche wie elegante Ausrichtung. Spezielle Zubehörteile, etwa variable Scheibenwischer und verdeckte Türscharniere, steigerten sowohl Exklusivität als auch Alltagstauglichkeit.

Sonstige Besonderheiten

Der Cord 812 taucht regelmäßig auf internationalen Concours-Events auf und gilt als Referenz für innovative Vorkriegstechnik. Das seltene technische Gesamtkonzept aus Frontantrieb, halbautomatischem Getriebe und Kompressor in Verbindung mit außergewöhnlichem Design hebt ihn von nahezu allen anderen US-Oldtimern ab.

Zusammenfassung

Der Cord 812 bietet ein unvergleichliches Gesamtpaket aus Technik, Design und Exklusivität und nimmt im Kanon der Vorkriegsfahrzeuge eine Sonderstellung ein. Der komplette US-Marktanteil der Marke entfällt auf dieses Modell – eine Tatsache, die seine herausragende Bedeutung unterstreicht. Als fortschrittlichster Vertreter der US-Vorkriegszeit begeistert der Cord 812 besonders jene Enthusiasten, die das Außergewöhnliche in Technik und Optik suchen.