Borgward Hansa Oldtimer kaufen

Geschichte des Borgward Hansa

Der Borgward Hansa wurde von 1949 bis 1954 gebaut und prägte als erste deutsche Nachkriegslimousine mit Pontonkarosserie den Fahrzeugbau seiner Zeit. Die Vorstellung des Hansa 1500 im Jahr 1949 beim Genfer Auto-Salon markierte den Startschuss für die wirtschaftliche Erfolgsgeschichte von Borgward nach dem Krieg. Mit einem großzügigen Innenraum, markant angeschlagenen Türen und alltagstauglichen Details wie einem von außen zugänglichen Kofferraum überzeugte der Hansa sowohl Käufer als auch Fachpresse. Die steckbriefartige Außenhaut sowie der Wechsel von Winker zu Blinkern unterstrichen die Modernität des Fahrzeugs. Verschiedene Karosserieversionen ergänzten das Angebot, darunter Limousine, Kombi, Sportcoupé, viersitziges und zweisitziges Cabrio. Die wirtschaftlichen Erfolge des Hansa legten die Grundlage für den Bau des neuen Borgward-Werks in Bremen-Sebaldsbrück und verliehen der Marke den nötigen Rückhalt zur Entwicklung weiterer Modelle.

Modellgeschichte

Der erste Borgward Hansa 1500 wurde im Oktober 1949 gefertigt. Als Nachfolger der Vorkriegsmodelle war er der Repräsentant einer neuen Generation Mittelklassefahrzeuge. 1952 erweiterte Borgward das Angebot um den Hansa 1800 mit größerem Hubraum und mehr Leistung. Ab 1954 erfolgte die Ablösung der Hansa-Serie: Der Hansa 1500 II, weit besser als "Isabella" bekannt, nahm die Rolle des Nachfolgers ein. Der Hansa 1100 war dabei das Modell, mit dem Borgward erstmals zum eigenständigen Automobilhersteller mit nachhaltigem Markterfolg wurde.

Besonderheiten und Highlights

Der Borgward Hansa war das erste Serienfahrzeug seiner Klasse mit einer selbsttragenden Pontonkarosserie in Deutschland. Die serienmäßig verbauten Blinker statt Winker sowie das markentypische Rautenmuster in der Innenausstattung setzten Standards. Federstoßstangen konnten als Sonderausstattung geordert werden, und eine spezielle Untersetzung ermöglichte sogar den Anhängerbetrieb. Auch als dreitüriger Kombi, elegantes Sportcoupé oder Cabrio war der Hansa erhältlich und bot so eine breite Modellpalette.

Technische Daten

Sondermodelle und Sammlerversionen

Unter den Sondermodellen sind besonders die sportlichen Varianten hervorzuheben: Das Borgward Hansa Sportcabriolet mit kurzem Radstand und der Hansa Kombi gelten heute als rar. Die Federstoßstangen und die spezielle Anhänger-Untersetzung waren seinerzeit beliebte Extras. Heute erfreuen sich gerade die seltenen Cabriolets und Coupés besonderer Aufmerksamkeit unter Kennern.

Schwachstellen und bekannte Probleme

Konkrete Schwachstellen sind aus aktuellen Quellen nicht dokumentiert, allerdings entsprechen Fahrwerk und Technik in ihrem Aufbau typischen Nachkriegsfahrzeugen: Die Fahreigenschaften gelten als eher konservativ, und Modelle mit großer Untersetzung und Anhängerbetrieb erreichen entsprechend reduzierte Höchstgeschwindigkeiten. Der Erhaltungszustand ist in hohem Maße abhängig von Vorbesitz und Pflege. Ersatzteillage kann für seltene Karosserie- und Ausstattungsvarianten eine Herausforderung darstellen. Elektrische Anlagen und Korrosionsschutz entsprechen dem Stand der 1950er Jahre.

Motorisierung, Getriebe und Fahrverhalten

Der Hansa fährt sich, wie für einen Mittelklassewagen der unmittelbaren Nachkriegszeit typisch, eher komfortbetont. Die Federung ist weich, Lenkung und Getriebe robust, jedoch mit dem Zeitgeist entsprechenden Schaltwegen. Das Fahrgefühl erinnert laut zeitgenössischen Berichten an Vorkriegsfahrzeuge.

Die Ausführung mit spezieller Untersetzung war gezielt für Anhängerbetrieb ausgelegt, was die Höchstgeschwindigkeit auf rund 70 km/h begrenzte. Die späten Versionen mit 1,8-Liter-Motor und Automatik standen für zeitgemäße Fahrleistungen und machten den Hansa konkurrenzfähig in seiner Klasse. - Hansa 1500 Limousine: zuverlässiger Allrounder der 50er Jahre

• Sportcabriolet: leistungsstärker, selten, bis zu 150 km/h
• Hansa 1800 Limousine: mehr Hubraum, optional Automatik

Interieur, Komfort und Designmerkmale

Der Borgward Hansa war stilprägend für die frühen 1950er Jahre: Pontonkarosserie ohne Trittbretter, serienmäßige Blinker, großzügig verglaste Flächen und das typische Borgward-Rautenmuster im Innenraum. Die Türen waren vorne angeschlagen, die Motorhaube ließ sich seitlich öffnen. Der Hansa war mit verschiedenen Ausstattungen, darunter Federstoßstangen, erhältlich. Die Farbgebung variierte je nach Modelljahr. Materialien und Verarbeitung entsprachen dem oberen Standard der Mittelklasse der Zeit. Sonderausstattungen wie größere Untersetzungen zur Anhängernutzung und verschiedene Karosserievarianten rundeten das Angebot ab.

Weiteres

Das Erfolgsmodell Hansa war für Borgward wirtschaftlich so bedeutend, dass durch dessen Verkaufserfolge das Stammwerk Bremen-Sebaldsbrück finanziert werden konnte. Die Hansa-Baureihe steht daher am Beginn der bedeutenden Nachkriegsgeschichte der Marke Borgward und prägte auch deren spätere Modelle. Die Modellpalette reichte von alltagstauglichen Limousinen bis hin zu sportlichen und exklusiven Cabriolets.

Zusammenfassung

Der Borgward Hansa war das erste Nachkriegsmodell, das Borgward zu großem wirtschaftlichem und technischem Erfolg führte. Die innovative Pontonkarosserie, verschiedene Karosserievarianten und moderne Ausstattungen setzten neue Maßstäbe. Heute sind besonders die seltenen Cabrio- und Coupéversionen gesucht; alle Modelle profitieren jedoch von ihrer historischen Bedeutung als Basis des Aufstiegs der Marke Borgward. Angebote und Nachfrage konzentrieren sich auf die Hansa-Modelle, womit diese Baureihe das Herzstück im Portfolio der Borgward-Oldtimer bildet.