1983 | Porsche 911 Carrera 3.2

✨ Highlights

Ein außergewöhnlicher 911: Dieser Backdate verbindet die Technik eines frühen 3.2 Carrera aus 1983 mit der schmalen Karosserieform und dem Purismus der Ur-Elfer-Baureihe bis 1967. Der kompromisslose Rückbau erfolgte vollständig in Blech und umfasst alle relevanten Karosserieteile – von Kotflügeln bis zu den Rückfahrscheinwerfern. Die weltweit wohl einzigartige Kombination aus LWB-Basis (langem Radstand) und SWB-Optik (kurzer Radstand) wurde in akribischer Handarbeit umgesetzt. Dokumentiert wird der Prozess durch eine umfangreiche Bildstrecke, die den professionellen Anspruch dieses Projekts unterstreicht. Veredelt wird der Auftritt durch eine Lackierung im matten „Racing Silber“ nach original Porsche-Rezeptur der 1950er Jahre.

🏛️ Allgemeines zum Fahrzeug / Modellhistorie

Kaum ein Automobil steht derart sinnbildlich für die Entwicklungsgeschichte des Sportwagens wie der Porsche 911. Bereits 1963 als Nachfolger des legendären 356 präsentiert, prägte der 911 das Bild der Marke wie kein anderes Modell. Die Ur-Elfer der ersten Generation (1964–1967, sog. F-Modell mit kurzem Radstand) sind heute besonders gesucht, gelten sie doch als Inbegriff des klassischen Porsche-Designs und fahrdynamischer Reduktion. Der 3.2 Carrera, eingeführt ab 1983, gilt vielen als einer der letzten „analogen“ Elfer mit robustem und drehfreudigem Sechszylinder-Boxermotor. Die Idee, einen technisch ausgereiften G-Modell-Elfer konsequent auf das reduzierte Design der ersten Baujahre zurückzubauen, genießt seit Jahren eine stetig wachsende Fangemeinde – sogenannte Backdates sind begehrte Einzelstücke auf dem Sammlermarkt. Doch die hier gewählte Herangehensweise, den kompletten Karosserierückbau mit originalen Blechteilen der PRE-68-Serie umzusetzen, hebt dieses Exemplar deutlich aus der Masse hervor. Im internationalen Kontext sind Backdates mit echter F-Modell-Optik äußerst selten und werden von Sammlern besonders geschätzt.

Dieses Fahrzeug

Exterieur

Das Herzstück dieses Unikats ist der vollumfängliche Rückbau der Karosserie auf den Look der Ur-Elfer bis Modelljahr 1967. Alle relevanten Anbauteile – Fronthaube, Kotflügel, Motordeckel, Blinker, Gitterelemente, Spiegel und Rückfahrscheinwerfer – wurden gegen zeitgenössische F-Modell-Blechteile getauscht und aufwendig angepasst. Sogar die ursprünglich breiten hinteren Seitenteile des Carrera wurden entfernt und durch F-Modell-Seitenteile (LWB, 1968-73) ersetzt. Die Seitenteile wurden anschließend per Handarbeit noch schmaler - auf SWB-Breite getrimmt. Fotos der Metall-Arbeiten (Verzinnung etc.) sprengen den Rahmen dieser Fotodokumentation und können gern geliefert werden.

Interieur

Der Wagen ist mit einem Holzlenkrad ausgestattet, die Blenden wurden auf metall umgebaut, das G-Modell Dash wurde durch ein schlichteres F-Modell Dash ersetzt. Die Recaro Sitze wurden restauriert. Aufwendig war auch der Umbau auf F-Modell Schalthebel (Wischer und Blinker) inklusive Lenkstockgehäuse. Die G-Modell-Heizung wurde durch eine F-Modell-Heizung ersetzt, wodurch auch die Plastik-Führungen im Motorraum einer schlichten und zugleich funktionalen Lösung gewichen sind. Der Handbremshebel wurde getauscht und durch einen F-Modell-Hebel mit Heizhebeln ersetzt. Neue Heizklappen wurden verbaut, dazu ein zusätzlich ansteuerbares Lüftergebläse.

Technik

Basis dieses Fahrzeugs ist ein Porsche 911 Carrera 3.2 aus dem Sommer 1983, der bereits werkseitig für seine Zuverlässigkeit und Robustheit geschätzt wird. Motor und Getriebe wurden 2019/2020 im Rahmen der Backdate-Umbauten umfassend überholt - Rechnungen dazu liegen vor. Die Ansaugbrücken wurden poliert und anschließend versiegelt, Lüfterrad und Motorgehäuse in rot gepulvert. Der Porsche hat matching numbers, wie aus der Geburtsurkunde der Porsche AG hervorgeht.

Historie

Laut Verkäufer wurde dieses Exemplar nach Italien ausgeliefert und kurz vor dem Kauf 2013 nach Deutschland re-importiert. Ein lückenloses Scheckheft bis 2013 liegt vor. Der Porsche verfügte über eine rostfreie Karosserie als Ausgangsbasis. Alle Maßnahmen des Umbaus sind umfassend dokumentiert. Der Porsche hat über eine H-Zulassung seit Sommer 2013.

Service/Dokumente

Dem Angebot liegt eine ausführliche Fotodokumentation des Umbaus bei. Weitere Unterlagen, Rechnungen, Gutachten, Scheckheft, Geburtsurkunde und eine detaillierte Aufstellung der neuen Teile im Rahmen des Backdate-Umbaus liegen vor.

Zusammenfassung / Fazit

Mit diesem 911 Backdate wird eine seltene Brücke zwischen dem analogen Fahrerlebnis der Ur-Elfer und der ausgereiften Technik des G-Modells geschlagen. Das handwerkliche Niveau des Umbaus sowie der kompromisslose Rückbau auf F-Modell-Basis machen dieses Fahrzeug zu einem begehrten Unikat für Puristen und Sammler. Backdates mit echter SWB-Optik auf LWB-Basis sind selbst international eine Rarität. Wer das authentische Porsche-Gefühl der 1960er Jahre sucht und zugleich Wert auf Fahrbarkeit und Individualität legt, findet hier einen automobilen Solitär, der auch in renommierten Sammlungen einen Platz verdient. Die Marktnachfrage nach konsequenten Backdates in hoher Ausführungsqualität ist nach wie vor hoch.

Kommentar / persönlicher Eindruck

Man sieht viele Backdates, aber nur ganz selten trifft man auf eine derart kompromisslose Umsetzung – hier wurde nicht einfach ein G-Modell auf alt getrimmt, sondern der Geist der Ur-Elfer-Generation lebt im Detail weiter. Die Mischung aus SWB-Optik, racing silber matt und der dokumentierten Handwerksleistung macht dieses Fahrzeug zu einem Grenzgänger zwischen Hommage und neuem Original. Wer einen 911 sucht, der Geschichten erzählt – dieser Porsche hat eine zu bieten.