1981 | Mercedes-Benz 230 CE

Mercedes-Benz 230 CE (C123) – Wenn Ingenieurskunst auf Stil trifft

Es gibt Coupés, die wollen sportlich sein. Es gibt Coupés, die wollen elegant sein. Und dann gibt es den Mercedes-Benz 230 CE aus dem Jahr 1981 – ein Auto, das beides nicht nur will, sondern einfach ist. Keine Show, kein Bling-Bling – nur ehrlicher, schnörkelloser Stil aus einer Zeit, als man in Sindelfingen noch wusste, wie man Autos fürs Leben baut.

Technik – Der Charme der Zuverlässigkeit

Unter der langen Motorhaube arbeitet ein 2.3 Liter Vierzylinder, der mit 136 PS nicht gerade nach Nürburgring schreit, aber dafür nach unendlicher Autobahn – ruhig, souverän, sonor. Und was soll man sagen: Ein kleiner Dreh am Schlüssel, eine viertel Umdrehung der Kurbelwelle, und der Motor läuft. Wie ein Uhrwerk, das gerade frisch geölt wurde. Das Automatikgetriebe? Schaltet so seidig, als würde ein Butler in Handschuhen die Gänge einlegen.

Der Vorbesitzer hat keine halben Sachen gemacht: In den letzten vier Jahren wurde alles, was irgendwie nach Verschleiß aussah, ersetzt. Fahrwerk, Lenkung, Bremsen – alles neu, alles top. Der Wagen fühlt sich an wie frisch vom Band. Nur mit mehr Stil.

Design – BBS trifft Benz

Ein Highlight, das nicht unerwähnt bleiben darf: das originale, eingetragene BBS-Sportfahrwerk. Dezent tiefergelegt, wie es sich für die späten 70er und frühen 80er gehört – sportlich, aber nie prollig. Dazu original BBS-Felgen, die aussehen, als hätte sie ein Uhrmacher gefräst. Und als Krönung ein BBS-Holzlenkrad, das jedem Innenraum das gewisse Gentleman-Feeling verleiht.

Substanz – Mehr als nur Blech

Dieser 230 CE hat im Januar dieses Jahres eine komplette Frischzellenkur in der Lackierkabine erhalten – mit glänzendem Ergebnis, im wahrsten Sinne des Wortes. Der Unterboden? Rostfrei, blitzsauber und in Wagenfarbe lackiert. Kein Pfusch, keine Flickerei – hier wurde Wert auf Substanz gelegt.

Ein Gutachten von Engelmann & Schmidt aus Oktober 2022 liegt vor. Und seither hat sich der Zustand noch weiter verbessert. Ja, das muss man sich erst mal leisten können: Besser werden, obwohl man schon gut ist.

Fahrgefühl – Klassisch souverän

Bei 200 km/h (Tacho) auf der Autobahn merkt man: Das Ding kann. Muss aber nicht. Denn dieser Mercedes will nicht rasen – er will gleiten. Über die Landstraße, entlang an Feldern, bei offenem Fenster und mit einem Gefühl im Bauch, das heute kaum noch ein Auto erzeugen kann. Ruhe. Würde. Klasse.

Fazit – Für die nächsten 40 Jahre gebaut

Ein Auto wie dieser 230 CE ist kein Alltagsauto. Er ist ein Sommer-Genussmittel. Für die Tage, an denen die Sonne scheint, die Straßen leer sind und man sich fragt, warum man jemals etwas anderes fahren sollte.

Wer ihn kauft, bekommt kein Stück Blech – er bekommt ein Stück deutscher Ingenieursgeschichte. Und ganz nebenbei: ein Coupé, das mehr Charakter hat als drei heutige Neuwagen zusammen.