1969 | BMW 2002 ti

BMW 2002 Ti – Der wilde Bayer mit Rallye-Genen

Es gibt Autos, die stehen einfach nur herum. Und dann gibt es Autos wie diesen BMW 2002 Ti – ein waschechter Rebell auf vier Rädern, geboren in den wilden Sechzigern und seitdem mit mehr Adrenalin gefüttert als ein Formel-1-Pilot auf Espresso-Entzug.

Historie – Die goldene Ära des Tourensports

1969: Die Hippies tanzten zu Woodstock, der Mensch setzte seinen Fuß auf den Mond – und BMW setzte mit dem 2002 Ti ein Ausrufezeichen im Motorsport. Der Ti (Turismo Internazionale, bitte sehr!) war die Antwort der Münchener auf die Frage: „Wie bringt man eine brave Limousine dazu, sich wie ein Raubtier zu benehmen?“

Mit der mechanischen Kugelfischer-Einspritzung, knackigen 120 PS und einem Gewicht knapp über dem eines gut belegten Butterbrots wurde der 2002 Ti schnell zum Liebling der sportlichen Mittelklasse – und zur Basis für zahllose Rennumbauten.

Technik – Hart wie ein bayerischer Granitblock

Aber dieser hier ist nicht irgendein Ti. Diese Schönheit wurde 1989 von der legendären University Motors Genova restauriert und vorbereitet – und zwar nicht für den Verkehr zum Supermarkt, sondern für den italienischen Rallye-Gott Tony Carello.

Zwar hat er letztlich nie im Wettbewerb gestartet, aber wie bei einem Rennpferd, das im Stall scharrt, konnte man den Drang spüren: „Lass mich los, ich will brüllen!“

Nach Jahren als Apripista und bei Oldtimer-Rallyes wurde das Auto dann 2007 von seinem heutigen Besitzer übernommen – und der hat ihn endlich auf die Strecken gelassen: Rallyes von 2007 bis 2015, danach ein Umbau zur Bergrennmaschine.

Und jetzt kommt’s:
✅ 190 PS aus einem frisierten Vierzylinder,
✅ kurz abgestufter Renngetriebe,
✅ gesperrtes Differenzial,
✅ Fahrwerk nach Fiche – alles FIA-konform, Gruppe 2, 1. Raggruppamento.

Und was macht man mit so einem Setup? Genau – man gewinnt! Der Wagen holte dem Besitzer gleich dreimal den Titel beim Campionato Italiano Cronoscalate Storiche: 2019, 2020, 2022.

Fahrgefühl – Eine Rallye auf jedem Meter

Dieser 2002 Ti fährt nicht – er attackiert. Das Gas spricht an wie eine schlecht gelaunte Wespe, der Motor dreht wie eine Turbine im Steigflug, und das Fahrwerk klebt auf der Straße wie Pattex.

Jeder Gangwechsel ist ein Erlebnis, jeder Sprint ein kleiner Triumph. Dieses Auto will gefahren werden – nicht auf dem Hänger, nicht auf Polierpads, sondern mit Helm, Handschuhen und einem breiten Grinsen im Gesicht.

Fazit – Mehr Motorsport geht nicht auf vier Rädern

Wer diesen BMW 2002 Ti kauft, bekommt keinen „Oldtimer“ für Eisdielen-Parkplätze. Er bekommt Geschichte auf Rädern, ein echtes Motorsportwerkzeug – mit Historie, Pokalen und einer Dosis Wahnsinn, wie sie nur die 60er und 70er liefern konnten.

Wenn dir bei Begriffen wie „Sperrdifferenzial“, „Fiche FIA“ und „Kugelfischer“ nicht sofort warm ums Herz wird – dann such dir lieber was mit Touchscreen. Alle anderen: Anschnallen und Feuer frei! 🔥