Nissan Figaro Oldtimer kaufen

Geschichte des Nissan Figaro

Der Nissan Figaro wurde erstmals auf der Tokyo Motor Show 1989 als auffälliges Concept Car präsentiert. Unter dem Motto „Zurück in die Zukunft“ entworfen, entstand ein Kleinwagen, der das Flair der 1950er-Jahre aufgriff – inspiriert unter anderem vom Gutbrod Superior. Entwickelt wurde er im Rahmen des Pike Factory Projekts von Designer Shoji Takahashi. Die Resonanz auf das Fahrzeug war derart überwältigend, dass Nissan entgegen der ursprünglichen Planung eine Kleinserie in Auftrag gab: 1991 rollten schließlich 20.000 Exemplare vom Band – verkauft ausschließlich über ein Losverfahren in Japan.

Modellgeschichte des Nissan Figaro

Ursprünglich sollte der Figaro in einer Stückzahl von lediglich 8.000 Fahrzeugen gefertigt werden. Aufgrund der enormen Nachfrage erhöhte Nissan die Produktion auf 20.000 Wagen. Technisch basiert das Modell auf der Plattform des Nissan Micra (K10), was Wartung und Ersatzteil-versorgung erleichtert. Einen direkten Vorgänger gab es nicht, doch der Figaro war Teil einer Serie von Retro-Fahrzeugen aus der Pike Factory – zusammen mit Modellen wie Nissan Be-1 und Pao. Offiziell blieb es bei diesem einen Modelljahr 1991, Nachfolger gab es für den Figaro nicht.

Besonderheiten des Nissan Figaro

Einzigartig beim Figaro ist sein konsequent durchgezogenes Retro-Design in Anlehnung an klassische Cabrios der Nachkriegszeit: von der Motorhaube über die Rundscheinwerfer bis hin zu den markanten Chromleisten. Das Fahrzeug war in vier exklusiven Farben erhältlich, jede steht dabei symbolisch für eine Jahreszeit. Zu den Ausstattungsmerkmalen zählen serienmäßige Ledersitze, Klimaanlage, elektr. Fensterheber und ein Radio-CD-Player. Hinzu kamen praktische Details wie Ablagekörbe auf der Beifahrerseite und ein Becherhalter, die gezielt auf Komfort im Alltag abzielen.

Technische Daten des Nissan Figaro

Sondermodelle und Sammlervarianten

Der Figaro wurde in vier verschiedenen Farben produziert: Emerald Green (Frühling), Pale Aqua (Sommer), Topaz Mist (Herbst) und Lapis Grey (Winter). Die seltenste Variante ist Topaz Mist mit nur etwa 2.000 gebauten Exemplaren. Jede Farbe war streng limitiert und den Interessenten wurde das Erwerbsrecht per Losverfahren zugesprochen. Weitere Sondereditionen gab es offiziell nicht, jedoch sind originalgetreue farbliche Restau-rationen und Einzelstücke mit kreativen Individualisierungen durch Besitzer verbreitet.

Schwachstellen und Pflegehinweise

Als auf dem Micra basierendes Fahrzeug profitiert der Figaro von ausgereifter Technik und solider Zuverlässigkeit. Dennoch gilt es einige Aspekte zu beachten: Insbesondere beim Dachmechanismus, der Elektrik und bei Karosserieteilen kann altersbedingt Wartungsbedarf entstehen. Originalteile wie Typenschilder, Bremsen, Wasserpumpen, Sommerreifen oder Zierleisten sind meist über britische Spezialisten erhältlich. Die Motorkonstruktion basiert auf Kette oder Zahnriemen, deren Wechselintervalle beachtet werden sollten. Die Tatsache, dass viele Fahrzeuge importiert wurden, erfordert zudem den Blick auf einwandfreien Zustand und den Erhalt der Originalfarbe. Eine aufwendige aber vollständige Restaurierbarkeit ist aufgrund der hohen Teileverfügbarkeit gegeben.

Motorisierung, Leistung und Fahrverhalten

Mit seinem 1,0-Liter-Turbomotor und Automatik bietet der Figaro spritzige Fahrleistungen bei niedrigem Fahrzeuggewicht. Das Automatikgetriebe arbeitet kultiviert, die Abstimmung ist auf Komfort und entspanntes Cruisen ausgelegt. Dank Frontantrieb verhält sich der Wagen in Kurven gutmütig und lässt sich auch im dichten Stadtverkehr leicht manövrieren. Die Kombination aus Ledersitzen, Klimaanlage und Servolenkung schafft ein komfort-orientiertes Fahrerlebnis – unterstützt von moderner Technik auf Micra-Basis. Zu den besonders gefragten Varianten zählt der Figaro in Topaz Mist – begehrt aufgrund seiner geringen Stückzahl. Technisch sind alle Fahrzeuge weitgehend identisch.

Innenraum, Komfort und Design

Das Design des Figaro spiegelt eine gekonnte Hommage an die 1950er-Jahre und verschmilzt das klassische Cabrio-Linienbild mit modernen Elementen. Stilprägend sind die zahlreichen Chrom-Applikationen, die runden Doppelscheinwerfer, die kantige Motorhaube und die weiß gehaltene Faltdach-Konstruktion. Im Innenraum dominiert das helle Leder-Interieur mit harmonisch abgestimmten Farben und passgenauen Fußmatten. Die Farbauswahl – von mintgrün bis lapisgrau – macht jedes Fahrzeug zum Unikat. Besonderes Augenmerk wurde auch auf Details wie Becherhalter, Ablagekörbe und ein zeitgemäßes Clarion-Audiosystem gelegt. Sonderzubehör ist heute noch verfügbar, insbesondere in Großbritannien.

Weitere Besonderheiten

Medial war der Figaro oft präsent: Im britischen Fernsehen (u.a. „Doctor Who“ und der BBC-Sonntagmorgen-Show von Andrew Marr), im Film („Pacific Rim“), sowie bei prominenten Besitzern wie Thomas Vermaelen, Eric Clapton und Prinzessin Eugenie. Der Fangemeinde rund um das Modell engagiert sich in Clubs und auf Plattformen wie Pinterest für Erhaltung und Austausch.

Zusammenfassung

Der Nissan Figaro ist eine Hommage an das Design der 50er mit Technik der 90er. In einer limitierten Serie gebaut, überzeugt er durch seinen besonderen Auftritt und zuverlässige Technik. Sein Farbkonzept, das an die Jahreszeiten erinnert, und die Ausstattung mit Klimaanlage, Leder und Automatik machen ihn einzigartig unter klassischen Kleinwagen japanischer Herkunft.