Maserati Biturbo Oldtimer kaufen

Geschichte des Maserati Biturbo

Der Maserati Biturbo wurde 1981 unter Alejandro De Tomasos Führung eingeführt und veränderte die Unternehmensausrichtung von Maserati grundlegend. Ziel war es, mit diesem Modell die Exklusivität der Oberklasse zu verlassen und mit einem preislich attraktiven, aber dennoch luxuriösen Fahrzeug breitere Käufergruppen anzusprechen. Die Biturbo-Familie startete als zweitüriges Coupé mit markanter Keilform, auffälligem trapezförmigen Maserati-Kühlergrill und dem innovativen V6-Biturbo-Motor. Das Konzept ermöglichte deutlich höhere Produktionszahlen, sicherte das Fortbestehen der Marke und führte zu vielseitigen Modellvarianten bis hin zu Limousinen und Cabrios, deren Produktion erst 1997 eingestellt wurde.

Modellgeschichte und Varianten

Die Modellgeschichte des Maserati Biturbo ist komplex und zeichnet sich durch stetige technische und optische Weiterentwicklungen aus. Die erste Ausbaustufe, der Biturbo S von 1983, brachte Ladeluftkühlung und mehr Leistung. 1984 folgte die Limousine Biturbo 425 mit 2,5-Liter-Motor, kurze Zeit später das offene Cabrio Spyder. Ab 1985 wurden Modifikationen beim Interieur und stärkere Limousinenvarianten wie der 420 und 420 S eingeführt. Die Umstellung auf elektronische Einspritzung kam 1986 und brachte Alltagstauglichkeit sowie höhere Leistung. Nach umfangreicher Überarbeitung 1988 (u. a. 2,8-Liter-Motor, G-Kat, neue Front) verschwanden die Modellbezeichnungen „Biturbo“, fortan trugen die Weiterentwicklungen Namen wie 222 (Coupé) oder 430 (Limousine). Die Produktion lief mit sportlicheren und technisch verbesserten Modellen bis zur Einführung des Ghibli II weiter. In Summe entstanden etwa 37.000 Fahrzeuge in unterschiedlichsten Varianten.

Besonderheiten und Highlights des Maserati Biturbo

Der Maserati Biturbo war eines der ersten Großserienfahrzeuge mit zwei Turboladern. Motorseitig baute Maserati auf dem 90°-V6 auf, der je nach Version zwischen ca. 160 und 245 PS leistete. Die höchste Ausbaustufe markierten die 24V-Modelle mit bis zu 245 PS aus nur 2,0 Litern. Die Modellfamilie deckte alle Karosserieformen ab – Coupé, Limousine, Cabrio – und wurde von namhaften Designern gezeichnet: Pierangelo Andreani (Basismodell), Karosseriedesign beim Spyder: Zagato. Im Interieur treffen sich beste Materialien: Leder oder Alcantara, Wurzelholz, Missoni-Stoffe (S-Serie) – alles im italienischen Stil verarbeitet. Zu den technischen Highlights zählten Aluminiumräder, vielfach OZ-Racing-Felgen, Hinterradantrieb, vielfach Sportfahrwerk, Klimaanlage, frühe Airbags (spätere Modelle), und das charakteristische Biturbo-Triebwerk. Besonders gefragt im Bestand: 84,7% aller aktuell angebotenen Biturbo-Modelle ohne spezifische Modellbenennung, 8,4% als 430, 7% mit Code "Tipo AM333". Auch das Nachfrageverhältnis ist sehr hoch: 83,5% aller Maserati Suchanfragen betreffen Biturbo-Modelle – ein klarer Hinweis auf hohe Marktpräsenz und Relevanz.

Technische Daten

Sondermodelle und limitierte Varianten

Der Maserati Biturbo wurde in zahlreichen limitierten Serien aufgelegt, oft in sehr geringer Stückzahl: z.B. Sonderserien mit 40, 77, 131, 150, 252, 384, 992 oder auch 978 gebauten Fahrzeugen. Modelle wie der 2.24v, 424, 222 4v, 430 oder die Racing-Ausführung weisen teilweise eigene Karosserie- und Interieurspezifikationen auf, Sonderserienkennfarben oder noch exklusivere Ausstattungsdetails. Besonders begehrt sind Varianten mit Motorsporttechnologie (24V, Racing) oder Sonderausstattungen (OZ-Racing-Räder, Missoni-Sitze). Der Spyder – gestaltet und finalisiert von Zagato – gilt als eigenständiges Sammlerstück.

Schwachstellen und typische Probleme

Klassische Schwachstellen des Maserati Biturbo betreffen vor allem die Korrosionsanfälligkeit von Kotflügeln und insbesondere die Partie rund um die Frontscheibe. Die Klimaanlage gilt als störanfällig, wenn schlecht gewartet. In der frühen Serie bereiten Elektronik und Sicherungen Probleme; spätere Modelle sind in diesen Punkten verbessert. Cabriolets der ersten Baujahre sind teils ohne Deckenleuchte ausgeliefert. Wer auf gepflegte Historie achtet, sollte auf vollständige Dokumentation (Bordmappe, Scheckheft, Rechnungen) und korrekten Service achten. Ersatzteilversorgung und Wartungsmöglichkeiten sind durch breite Fangemeinde und Spezialisten weltweit sichergestellt.

Motorisierung und Fahrverhalten – Biturbo in Aktion

Die V6-Biturbo-Motoren zeichnen sich durch unmittelbares Ansprechverhalten der Lader aus; der kraftvolle Leistungseinsatz ab mittleren Drehzahlen und der spezifische Motorsound verleihen dem Biturbo seinen Ruf als Fahrerauto. Die sportlichen S-Modelle und späteren Einspritzer liefern enorme Fahrdynamik sowie Alltagstauglichkeit. Die Getriebe sind knackig, das Fahrwerk sportlich-straff – dennoch bleibt der Komfort eines italienischen Luxuscoupés erhalten. Limousinen und Spyder zeigen längsdynamisch sowie kurvendynamisch souveräne Eigenschaften. ABS und verstellbares Fahrwerk ab späteren Baureihen steigern Fahrsicherheit und Fahrspaß. Die Cabriolets, konstruktiv verkürzt von Zagato, bieten eine besonders direkte Straßenlage und ein unverwechselbares italienisches Fahrgefühl. • Biturbo S und Si: Sportliche Ausführungen mit Ladeluftkühlung, Intercooler und modifiziertem Fahrwerk. • 2.24v und 424: 24-Ventil-Technik, bis zu 245 PS, starke Bremsen, höherwertige Ausstattung. • Biturbo 430: Stärkere Limousine, größerer Innenraum, betont elegantes Auftreten. • Spyder (Zagato): Cabrio mit authentischer Maserati-Fahrdynamik, eigenständigem Design und besonderem Fahrspaß.

Design, Ausstattung und Materialien – Der Stil des Biturbo

Entworfen von Pierangelo Andreani, überarbeitet beim Spyder von Zagato, bringt der Maserati Biturbo klare Linien und italienische Sportwagenästhetik auf die Straße. Typisch: die extreme Keilform, markanter Trapezgrill, schmale Scheinwerfer. Lackierungen wie das tiefe "Nero Maserati" oder das seltene "Grigi Azzurro" unterstreichen den exklusiven Auftritt. Im Innenraum begegnen sich Leder, Alcantara, Wurzelholz und, in einigen S-Modellen, Sitzbezüge mit Missoni-Design. Zierteile sind fein verarbeitet; Klimaanlage, elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung, teils originale Maserati-Uhren und hochwertige Audiosysteme runden das Ambiente ab. Spezialfelgen wie OZ-Racing, diverse Farb- und Materialoptionen sowie optionales Zubehör (original Toolkits, Bordmappen) machen jedes Fahrzeug individuell und sammlungswürdig.

Weitere Besonderheiten zum Maserati Biturbo

Der Biturbo nimmt im Kontext der italienischen Autokultur eine Ausnahmestellung ein: Für viele stellt er eine seltene Kombination aus Fahrdynamik, Komfort und Alltagsnutzen dar. Zahlreiche Fahrzeuge verfügen heute noch über vollständige Dokumentationen, Originalschlüssel und Werkzeugsets. Durch ASI-Zulassung und als Youngtimer/Klassiker sind einige Modelle besonders steuerlich vorteilhaft. Austausch und Restauration werden durch ein weltweites Netzwerk von Spezialisten und Maserati-Clubs unterstützt.

Zusammenfassung Maserati Biturbo – Eine Ära für Kenner

Der Maserati Biturbo steht für den Wandel der Marke Maserati: mehr Zugänglichkeit, innovative Technik und eigenständigen Stil, ohne auf italienische Sportwagenwerte zu verzichten. Mit rund 37.000 gebauten Exemplaren in vielen Varianten, vielfältigen Ausstattungen und zahllosen technischen Raffinessen bleibt der Biturbo unter Liebhabern und Sammlern einer der charaktervollsten Maserati überhaupt – einzigartig in Technik, Historie und Straßenauftritt.