MG Midget Oldtimer kaufen

Geschichte des MG Midget

Der MG Midget wurde 1961 als kompakter zweisitziger Roadster eingeführt und knüpfte damit an die MG-Tradition leichter Sportwagen an. Der Name „Midget“ wurde schon zuvor von MG für kleine, agile Modelle verwendet – etwa bei M-, D-, J- und T-Type. Basis war zunächst der Austin-Healey Sprite, dessen technische Verwandtschaft vor allem in den frühen Baureihen zu erkennen ist. Ursprünglich war der Midget spartanisch ausgestattet: Außentürgriffe, Schlösser oder eine Heizung waren reine Extras. Die einfache Technik und der ungefilterte Fahrspaß machten ihn schnell populär. Hergestellt im Werk Abingdon blieb der Midget als offener Roadster über fast zwei Jahrzehnte hinweg seiner Linie treu und steht heute stellvertretend für das britische Kleinwagensport-Segment.

Modellgeschichte

Der MG Midget erschien in vier Serien:

• MK1 (1961–1964): 948 ccm, 46 PS. Puristisches Konzept, minimale Ausstattung, Schiebefenster.
• MK2 (1964–1966): 1098 ccm, 56–59 PS. Verbesserungen bei Antrieb und Karosserie, nun mit Türgriffen, Sicherheitsglas und weiterentwickeltem Fahrwerk.
• MK3 (1966–1974): 1275 ccm, 65 PS. Technische Anleihen an Mini Cooper S, zahlreiche kleinere Facelifts, erstmals auch mit Speichenrädern und Facelift-Optionen. Diese Generation verkaufte sich am besten.
• Midget 1500 (1974–1979): 1493 ccm Triumph-Motor, 65 PS. Große „Gummiboot“-Stoßstangen, geänderte Motorhaube und US-spezifische Technikmodifikationen. Das technische Konzept blieb weitgehend unverändert, bis 1980 wurden über 200.000 Einheiten gefertigt.

Besonderheiten des MG Midget

Der MG Midget überzeugt durch seine unmittelbare Fahrdynamik im Leichtbaukonzept, die kompakte Abmessungen und das geringe Gewicht bieten. Die geringe Einstiegsschwelle macht ihn zum idealen Fahrzeug für Oldtimerneulinge sowie für erfahrene Schrauber. Korrosionsresistente Ersatzteile, eine aktive Szene und nach wie vor erschwingliche Preise sorgen für hohe Attraktivität. Charakteristisch sind Features wie das zurückhaltende Interieur, niedrige Sitzposition, spartanische Grundausstattung (Radio, Heizung, Kofferträger Zubehör), optionale Speichenräder und markante Farben.

Technische Daten

Sondermodelle und besondere Varianten

Innerhalb der Midget-Baureihe gab es mehrere kleinere Sonderserien und besonders gefragte Ausführungen: Fahrzeuge der ersten Baujahre (MK1) sind aufgrund ihrer puristischen Ausstattung und ihrer Seltenheit bei Sammlern besonders angesehen; ebenso die letzte Serie mit dem 1500er Motor, insbesondere Fahrzeuge aus dem Modelljahr 1980, gelten als gesuchte Sammlerstücke aufgrund der niedrigen Stückzahlen nach Produktionsende.

Wartung und Schwachstellen

Typische Schwachstellen des MG Midget betreffen die Karosserie: Korrosion tritt häufig an Schwellern, Radhäusern und dem Unterboden auf. Türen, Motorraum und Federaufnahme gelten ebenfalls als prüfenswerte Stellen. Mechanisch ist der Midget robust, jedoch kommen altersbedingt Ölverluste am Antrieb und Verschleiß an Radlagern, Bremsen und Fahrwerksteilen vor. Ersatzteile sind gut verfügbar und relativ günstig, die Technik ist einfach aufgebaut und für Hobbyschrauber zugänglich. Heizung und Elektrik verdienen bei der Wartung und Restaurierung besonderes Augenmerk.

Motorleistung, Getriebe und Fahrverhalten

Das Fahrgefühl des MG Midget lebt von seinem niedrigen Gewicht und der direkten Lenkung, die enge Kurven und flotte Landstraßen besonders erlebbar macht. Die Motoren – ob 948, 1098, 1275 oder 1493 ccm – entwickeln zwischen 46 und 65 PS und ermöglichen 0–100 km/h in 12–15 Sekunden sowie eine Spitze zwischen 150 und 165 km/h. Das manuelle Vierganggetriebe ist knackig und passt ideal zum sportlichen Anspruch. Die hintere Starrachse sorgt für authentischen Roadster-Charakter. Serie III ist technisch ausgereift und sowohl bei Angebot als auch Nachfrage am stärksten vertreten. Besonders hervorzuheben: Midget Serie III mit 1275 ccm (65 PS, robuste Technik, gute Ersatzteilversorgung), Midget 1500 als letztes Modell mit 1500er Triumph-Motor und verbessertem Getriebe.

Interieur, Komfort, Exterieur und Design

Der Roadster-Look des MG Midget ist geprägt durch kompakte Proportionen, lange Motorhaube, kurze Überhänge und schlichte Linienführung. Auffällig sind die wahlweise runden oder rechteckigen Radläufe je nach Baujahr, charakteristische Speichen- oder Rostylefelgen und spätere Kunststoffstoßfänger. Das Interieur besticht durch schlichte, aber robuste Kunstlederbezüge, Teppichboden, klassisches, zentral platziertes Armaturenbrett und Knüppelschaltung in der Mittelkonsole. Zubehör wie Hardtop, Kofferträger oder optionales Radio/Heizung wurden gern geordert. Farben wie British Racing Green, Rot oder Gelb unterstreichen den sportlichen Auftritt.

Weitere Besonderheiten

Weitere Aspekte sind die Möglichkeit, den Midget sowohl als Rechts- als auch als Linkslenker zu finden, seine Eignung für Motorsportumbauten und die hohe Community-Aktivität – ideal für Austausch, Treffen und Rallyes. Auch aufgrund der günstigen Versicherungssituation und Oldtimerzulassung bleibt der Betrieb erschwinglich. Die hohe Ersatzteilverfügbarkeit fördert den Erhaltungswert.

Zusammenfassung

Der MG Midget steht für fahraktiven, unkomplizierten britischen Roadsterspaß zum Einstiegspreis. Seine Modellvielfalt, die solide Ersatzteilversorgung und die große Szene machen ihn besonders attraktiv. Mk3-Modelle dominieren sowohl Marktangebot als auch Nachfrage. Wer sich einen leichtgewichtigen, puristischen Klassiker mit Kultstatus wünscht, findet im MG Midget eine Charaktergröße britischer Automobilgeschichte.