1940 | FIAT 1500 6C Berlinetta Superleggera

1939 Fiat 1500 6C Berlinetta Superleggera (Carrozzeria Touring)

Chassis Nr. 1500B033688 · Motornummer 1500B‑034301

“Klein, fein – und trotzdem mit Champions-Leitmotiv”

Historischer Hintergrund & Bedeutung
Manche Automobile sind kein bloßes Fortbewegungsmittel – sie sind Zeitzeugen, fast mythisch. Der Fiat 1500 ist so ein Exemplar: Er erschien in den 1930er Jahren, einer Epoche, in der Autodesign und Technik sich gleichzeitig in ein neues Zeitalter bewegten. Der “B”-Typ, ab 1939 produziert, war technisch kaum vom Vorgängermodell zu unterscheiden, fügte aber stärkere Bremsen und eine neue Handbremse hinzu – kleine Evolutionen, die über Jahrzehnte den Unterschied machten.

Carrozzeria Touring in Mailand setzte dann das i‑Tüpfelchen: Die “Superleggera”-Leichtbauweise (Aluminiumbleche über Gitterrahmen) war eine Innovation, die fast in jeder Designlinie Eleganz und Dynamik zugleich ermöglichte. Dieses spezielle Modell ist – so gut man weiß – eines von weniger als einem Dutzend noch existierender Exemplare.

Ein ganz besonderer Aspekt: Bereits vor dem Krieg und direkt danach nahm der Fiat 1500 an der Mille Miglia teil. Als Vorkriegs-Fahrzeug genießt dieses Auto das Privileg eines vorderen Startplatzes – ein kleiner, aber bedeutender Vorteil. Damit ist er per se nicht nur ein klassisches Sammlerstück, sondern ein lebendes Monument der historischen Renntradition.

Technische Daten & Besonderheiten

• Motorkonfiguration: Reihen-Sechszylinder, 1.493 ccm OHV, ca. 45 bhp
• Getriebe: Vier Gänge, manuell
• Fahrwerk: Unabhängige Vorderachse mit Querlenkern und Schraubenfedern, hintere Starrachse mit hydraulischen Dämpfern und Stabilisator
• Bremsen: Vier hydraulische Trommelbremsen
• Radstand: 2.800 mm
• Karosserie: Vollständig in Aluminium (Touring-Superleggera-Technik), die Seitenscheiben aus Plexiglas
• Räder: Leichtmetallräder mit abnehmbarem Rand
• Innenraum & Details:
    • Maßgefertigtes Instrumentenbrett auf Kundenwunsch
    • Polsterung mit originalem Pflanzenhaaraufbau
    • Originaler Honigwaben-Kühlerring
    • Karoseriedetails wie geschlossene Front mit großen Lufteinlässen, die mehrfach hinsichtlich Strömung optimiert wurden

Ein feines Detail: Die originalen Milano-Kennzeichen sind nicht rekonstruiert worden – das macht dieses Fahrzeug zu einem noch authentischeren Zeitzeugen.

Provenienz & Restaurierung

Der erste Besitzer war Franco Spotorno – nicht nur Händler, sondern aktiver Gentleman-Driver. Er fuhr selbst bei der Mille Miglia mit, eröffnete in den 1930ern einen Fiat‑Standort in Mailand und ließ dieses Fahrzeug offenbar für sich persönlich aufbauen. Der zweite Besitzer war ein Textilunternehmen, der dritte Aldo Asti in Mailand, und seit den 2000er Jahren befindet sich das Fahrzeug bei seinem vierten Eigentümer.

Der jetzige Besitzer hat über 3.000 Stunden in eine philologische Restaurierung investiert – jeder Schritt dokumentiert durch Fotografien, mit Respekt vor Originalität und Technik. Kein Bauteil wurde fahrlässig “modernisiert”, sondern so weit es ging originär belassen oder nach originalen Plänen gefertigt.

Erlebnis & Wettbewerbspotenzial

Dieses Auto ist nicht nur ein Ausstellungsstück – es will bewegt werden. Es ist vollständig restauriert und mechanisch in perfektem Zustand. Mit seiner außergewöhnlichen Geschichte und Seltenheit hat es praktisch Zuschlagsgarantie bei wichtigen Veranstaltungen:

• Mille Miglia – als Vorkriegsfahrzeug mit Startplatzvorteil
• Targa Florio, Giro di Sicilia, Coppa d’Oro delle Dolomiti – alle teilnahmeberechtigt
• Goodwood Revival, Le Mans Classic, Pebble Beach, Villa d’Este etc. – denkbar und realistisch

Stellen Sie sich vor: Man parkt dieses kleine Meisterwerk neben großen Namen auf Concours-Plätzen. Die Blicke, das Staunen – und ein leiser, eleganter Motorlauf, der mehr Geschichte atmet als viele moderne Hypercars.

Fazit – Ein Auto wie ein Versprechen

Wer diesen Fiat 1500 6C Berlinetta Superleggera ersteigert, bekommt nicht nur ein Auto, sondern ein Kapitel Automobilgeschichte. Einen eleganten Zeugen des Vorkriegs-Rennsports, eine seltene Karosseriekunst – und einen Begleiter für die größten Events weltweit.

Er ist kein Interpretationsstück, kein nostalgisches Restaurat – er ist Originalität in Reinkultur, mit Luft für Kurven, Fahrtwind und unvergessliche Rallye-Abenteuer.

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