1960 | Aston Martin DB 4

1955 begann man bei Aston Martin mit der Entwicklung eines Nachfolgers des DB 2/4. Anders als bisher sollte das neue Auto nicht auf dem Vorgänger aufgebaut werden, eine komplette Neukonstruktion war geplant. Bei der Motorisierung verwendete man eine weiterentwickelte Version von Tadek Mareks Rennmotor, wie er im DBR1 und DBR2 vorkommt. Das anfangs 3.7 Liter grosse Aggregat war komplett aus Aluminium mit 2 oben liegenden Nockenwellen. Der DBR1 war 57-59 gleich drei Mal in Folge bei den 1000 km auf dem Nürburgring erfolgreich. Mit dem Le Mans Triumph 1959 war der Siegeszug der Marke perfekt. Der Chefkonstrukteur und Mann hinter den Wagen war John Wyer, welcher nun mit der Projektleitung des DB4 vertraut wurde. Wyers Konstrukt und Mareks Meisterstück unter der Haube mussten nur noch passend eingekleidet werden. Hier kommt der Mailänder Carrosseriebauer Touring ins Spiel, welcher eine zeitlose und wunderschöne "Superleggera" Aluminiumhülle über den Wagen zauberte, bevor der DB4 1958 in Paris vorgestellt werden konnte. Das neue Modell war eine Revolution nicht nur für Aston Martin, sondern für die ganze britische Automobilindustrie. Er war der erste wirklich schnelle und langstreckentaugliche Gran Tourismo aus dem Königreich. Er war auch Basis und Wegbereiter des DB5, DB6 und auch des ersten DBS. Auch im Rennsport war der DB4 aufgrund seiner Fahrleistungen, des geringen Gewichts und des kurzen Radstands überaus beliebt. Die auf DB4 Basis eingesetzten Rennprtotypen DP212 und DP214 gehörten zu den schnellsten Langstreckenrennwagen der Zeit. Letzterer war das erste Auto, welches in Le Mans auf der Mulsanne Geraden 1962 die 300 km/h Marke überschritt.

Dieses Exemplar gehört mit Auslieferung im Februar 1960 zu den allerersten der zweiten Serie. Verkauft wurde der Aston neu nach England, jedoch vermutlich bereits nach etwa 2 Jahren in die USA exportiert. Dort ist er in den 60er Jahren als Rennwagen eingesetzt worden. Ende der 80er Jahre kam das Auto in eine Schweizer Sammlung. Nun ist der Wagen seit fast 20 Jahren in Familienbesitz. Über die Jahre wurden in unserer Werkstatt diverse Service- und Revisionsarbeiten durchgeführt. Einige Zeitgemässe Modifikationen mit Anlehnung an die Rennsportwagen der Epoche kamen mit der Zeit dazu. Bei der letzten Motorrevision wurde beispielsweise der Hubraum auf 4.0L erhöht. Beatmet wird der Sechszylinder über 3 Doppel Vergaser Weber 45 DCOE. Das Auto hat ebenfalls ein verbessertes Fahrwerk mit 4 Teleskopstossdämpfern und Chromstahl Fächerkrümmern. Korrekte Borraniräder mit Avon Turbosteel Bereifung runden das Paket ab. Jüngste Investition ist ein neues Interner mit originalen Zagatositzen und Türverkleidungen im Stil der GT Zagatos. Der Wagen hat einen Veteraneneintrag und kommt frisch ab Service.