Ghia 1500 GT Oldtimer kaufen

Geschichte des Ghia 1500 GT

Der Ghia 1500 GT entstand Anfang der 1960er-Jahre als Antwort auf den Wunsch nach einem eleganten, sportlichen Coupé unterhalb der Preisklasse von Ferrari oder Maserati. Ghia, als renommierte Karosserieschmiede aus Turin, entwickelte den Wagen in Eigenregie und setzte dabei auf die Technik des Fiat 1500. Ursprünglich als Fiat 1500 GT präsentiert, wurde das Modell später als Ghia 1500 GT vermarktet. Um die sportiven Ambitionen zu unterstreichen, griff man zu einer verkürzten, handgefertigten Karosserie, niedrig gehalten für einen bequemen Einstieg und großzügigen Ausblick durch großflächige Fenster. Häufig wird das Modell liebevoll als „Baby-Ferrari“ bezeichnet, weil es Leidenschaft, Stil und Technik in einem kompakten Coupé vereint. Heute sind von den 846 gefertigten Exemplaren vermutlich weniger als 100 erhalten – fahrbare restaurierte Stücke sogar nur um die 80 weltweit.

Modellgeschichte des Ghia 1500 GT

Als Basis diente der Fiat 1500, aus dem Ghia ein völlig eigenes Coupé schuf. Die Technik blieb Fiat-typisch, das Design und die Fertigung erfolgten exklusiv in Handarbeit bei Ghia. Es gab keine direkten Nachfolger – der Ghia 1500 GT war ein Einzelstück im Portfolio, das eine Marktlücke für elegante Coupés mit sportlichem Anspruch schloss. Bekannt wurde Ghia zudem durch Designklassiker wie den Karmann-Ghia für VW. Die aufwändige Fertigung und der hohe Preis machten die Serie zu einem exklusiven Vergnügen, in direkter Konkurrenz etwa zum Porsche 356.

Besonderheiten und Highlights des Ghia 1500 GT

Der Ghia 1500 GT überzeugt durch seine sportliche Fließheckform, perfekte Gewichtsverteilung von 50:50 sowie den bei Abarth getunten Fiat-Vierzylindermotor. Die Handarbeit schlägt sich in einer außergewöhnlichen Karosseriequalität nieder: große Fensterflächen, niedrige Gürtellinie und eine optimale Sitzposition auf konturierten Sitzen treffen auf eine Aerodynamik, die mit nur 950 kg Gewicht eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h ermöglicht. Das Fahrverhalten galt damals wie heute als ausgewogen und präzise. Die geringen Stückzahlen sichern dem Modell absolute Exklusivität. Das Preisniveau lag mit etwa 2,2 Millionen Lire auf Porsche-356-Niveau.

Technische Daten des Ghia 1500 GT

Sondermodelle und Sammlerversionen

Besonders gesucht sind gut erhaltene Originale mit Matching Numbers und Erstauslieferung in seltenen Farbgebungen. Ursprünglich gab es sechs Standardfarben, darunter Azzurro metallizzato, Beige metallizzato, Grigio argento metallizzato, Bianco latte, Rosso corsa und Verde scuro. Limitierte Sondermodelle im klassischen Sinn existierten nicht, doch machen allein die geringe Gesamtproduktion und original erhaltene Exemplare jedes Fahrzeug zu einem einzigartigen Stück.

Schwachstellen und typische Problemzonen

Typische Schwachstellen liegen, wie bei handgefertigten Kleinserienfahrzeugen jener Ära üblich, vor allem im Bereich des Korrosionsschutzes sowie bei schlecht eingestellten oder verschlissenen Abarth-Komponenten. Besonders der Unterboden, Radläufe und die unteren Türkanten neigen zu Rost. Die Teileversorgung für spezielle Ghia-spezifische Karosserieteile gestaltet sich heute schwierig. Technikbauteile wie Motor oder Getriebe sind, dank Fiat-Basis, gut verfügbar; allerdings können Fahrwerks- und Interieurteile im Original kaum ersetzt werden.

Motorisierung, Fahrverhalten und technische Highlights

Der Vierzylindermotor mit 1,5 Litern Hubraum wurde von Abarth sportlich abgestimmt und leistet 49 kW (67 PS). Die spritzige Leistungsentfaltung, die perfekte Achslastverteilung und das geringe Gewicht resultieren in einem agilen Fahrverhalten mit präzisem Handling. Die Fahrwerksabstimmung ist sportlich, aber dennoch alltagstauglich – der Wagen fährt stabil, das Lenkgefühl ist direkt, und die Sitzposition ist cockpit-nah. Der 1500 GT war nicht als reiner Rennwagen konzipiert, brilliert aber durch Alltagstauglichkeit und Sportlichkeit zugleich. Der Ghia 1500 GT ist das einzige Modell seiner Serie und dabei technisch eng mit dem Fiat 1500 verwandt. Herausragend sind Fahrzeuge mit Originalmotor (Matching Numbers) und originaler Farbkombination.

Interieur, Komfort und Design

Das Design des Ghia 1500 GT spiegelt das italienische Stilbewusstsein der 1960er-Jahre wider. Charakteristisch ist die flache, elegante Fließheckkarosserie; große Glasflächen sorgen für beste Rundumsicht, die niedrige Gürtellinie für ein luftiges Raumgefühl. Die Sitze sind ergonomisch ausgeformt und bieten dank tiefer Sitzposition viel Komfort auf langen Fahrten; die Sitzbezüge zeigen je nach Ausführung spezielles italienisches Kunstleder oder Stoff. Der Innenraum ist sachlich, aber auf sehr hohem Fertigungsniveau ausgeführt. Die Standardlackierungen umfassten sechs aparte Farbtöne, darunter seltene Metallicnuancen. Edelstahl- und Chromapplikationen am Armaturenbrett, an Bedienelementen und Zierleisten unterstreichen den exklusiven Anspruch. Viele Modelle verfügen noch über originale Ausstattungsdetails wie Holzlenkrad, Zusatzinstrumente oder spezielle Felgen.

Weitere Besonderheiten

Der Ghia 1500 GT war für seine Zeit außergewöhnlich teuer und exklusiv positioniert. Konstruktive Details wie die großen Fensterflächen, niedrige Gürtellinie und ein bequemer Einstieg machten das Coupé nicht nur formschön, sondern auch praktisch. Ghias Ruf als Karosserieschmiede für Exklusivität und italienische Sportlichkeit wurde mit diesem Fahrzeug nachhaltig geprägt.

Zusammenfassung

Der Ghia 1500 GT bietet als seltenes, handgefertigtes Coupé der 1960er-Jahre ein unverwechselbares Fahrerlebnis – sportliche Fiat-Technik in außergewöhnlichem Design, kunstvoll umgesetzt von Ghia. Mit weniger als 100 erhaltenen Exemplaren weltweit und seiner besonderen Bauqualität gehört er zu den klar herausstechenden Klassikern für Liebhaber exklusiver italienischer Sportcoupés.