Gemballa Avalanche Oldtimer kaufen

Einleitung und Geschichte des Gemballa Avalanche

Die Geschichte des Gemballa Avalanche beginnt Anfang der 1980er in Baden-Württemberg. Uwe Gemballa, Visionär und Autonarr, gründete 1981 die Gemballa GmbH. Schon früh ging es bei Gemballa nicht um dezente Modifikationen, sondern um radikale Umbauten von Porsche-Modellen, vor allem des 911. Der Avalanche wurde Mitte der Dekade als extrovertierte Antwort auf die ersten Tuningwellen vorgestellt und erreichte Kultstatus durch sein auffälliges Widebody-Kit, extravagante Aerodynamik-Elemente und eine außergewöhnliche Interieur-Individualisierung. Die Nachfrage nach Grenzerfahrungen, die über Werksleistungswerte hinausreichten, befeuerte die Kleine-Serie bis in die 1990er.

Modellgeschichte Avalanche

Der Gemballa Avalanche basiert auf diversen Generationen des Porsche 911, meist den Modellen 930 Turbo und später dem 964. Während der ursprüngliche Avalanche in den Jahren ab 1985 mit seinen typischen Breitbauten und luftgekühltem Turbo-Boxer debütierte, wurde die Modellreihe durch immer spektakulärere und leistungsstärkere Varianten fortgeschrieben. Einen echten Nachfolger gibt es nicht – der Avalanche bleibt eins der prägendsten Einzelstücke im Gemballa-Portfolio. Neuere Fahrzeuge wie der Gemballa Mirage GT (basiert auf Carrera GT) führen die Extremisierung fort, die historische Linie bleibt jedoch einzigartig.

Besonderheiten des Gemballa Avalanche

Der Avalanche setzt Zeichen: Breite Kotflügel, individuelle Front- und Heckspoiler, größere Turbolader und maßgeschneiderte Edelstahlauspuffanlagen heben ihn deutlich von Porsche-Serienfahrzeugen ab. Das Interieur wird mit High-End-Soundsystemen, Echtleder bis in die hintersten Winkel und Cockpit-Umbauten im Raumfahrtstil komplettiert. Statistisch gesehen bleibt der Avalanche aufgrund seiner Produktionsart ein äußerst seltenes Sammlerstück, der Anteil am Gesamtangebot an Gemballa-Modellen liegt meist im einstelligen Prozentbereich.

Technische Daten

Sondermodelle und limitierte Editionen

Die Stückzahlen der Avalanche-Modelle sind in jedem Fall niedrig, teils wurde nach Kundenwunsch gebaut. Es existieren individuelle Einzelstücke mit besonderen Lackierungen, noch radikaleren Karosserieanbauten (z. B. Flügeltüren), oder modifizierten Motoren jenseits der offiziellen Leistungsangaben. Echte Auflagen oder limitierte Sonderserien sind nicht dokumentiert, vielmehr ist nahezu jedes Exemplar ein Unikat.

Schwachstellen und bekannte Probleme

Aufgrund der extremen Individualisierung ist die Ersatzteilversorgung eine Herausforderung. Spezifische Karosserieteile, Gemballa-spezifische Elektronik oder Spezialinterieur sind nur bei spezialisierten Fachbetrieben oder über Einzelanfertigungen zu bekommen. Die Leistungssteigerungen führen bei nicht sachgerechter Pflege potenziell zu erhöhter thermischer Belastung an Motor und Turboladern. Eine regelmäßige und penible Wartung durch Tuning-erfahrene Porsche-Werkstätten ist dringend angeraten.

Motor, Fahrdynamik, Getriebe und Handling

Das Fahrverhalten des Avalanche unterscheidet sich klar von der Porsche-Serie: Die verstärkten Turbomotoren liefern ein rohes, brachiales Ansprechverhalten, das Chassis wurde für den Grenzbereich optimiert. Die gewaltige Karosserie, tiefergelegte Fahrwerke und breite Spur erhöhen die Fahrstabilität, verlangen jedoch nach fahrerischem Geschick. Gemballa verbaut meist spezielle Sportfahrwerke und individuelle Abstimmungen auf Kundenwunsch. Das Getriebe besitzt oft kürzere Schaltwege, die Bremsanlagen werden an die Leistung angepasst. Exemplarisch hervorzuheben ist der Avalanche auf Basis Porsche 930 Turbo mit mindestens 385 PS, dazu Einzelexemplare mit Leistungsangaben oberhalb 500 PS durch Sonderumbauten. Jedes Fahrzeug erhält eine eigene Abstimmung, weshalb technische Eckdaten je nach Baujahr und Kundenanforderung stark variieren können.

Interieur, Komfort, Zubehör und Design

Das Design des Avalanche ist kompromisslos extrovertiert: großflächige GFK-Anbauteile, breite Radhäuser, teils Flügeltüren, exotische Farben und auffällige Spoiler prägen die Optik. Im Interieur findet sich gestepptes Leder, individualisierte Sitze, hochpreisige HiFi-Anlagen und futuristisch anmutende Armaturenbretter. Sonderausstattung ist bei fast jedem Fahrzeug gegeben, etwa spezielle Felgen, individuell gefertigte Anzeigen oder eingefärbte Alcantara-Pakete. Als Designer zeichnete Gründer Uwe Gemballa selbst für Stil und Ausstattung, Farben und Materialien wurden oft auf Kundenwunsch abgestimmt.

Weiteres

Gemballa-Fahrzeuge wie der Avalanche stehen sinnbildlich für die Hochphase des deutschen Individualisierungstrends in den 1980er und 1990er Jahren. Sie werden teils in internationalen Musikvideos, Filmen und Motorsport-Events eingesetzt. Die Einzigartigkeit jedes Fahrzeugs und die wenigen erhaltenen Exemplare machen die originale Historie und lückenlose Dokumentation zu einem entscheidenden Thema beim Erwerb.

Zusammenfassung

Der Gemballa Avalanche repräsentiert deutsche Tuningkunst auf dem Höhepunkt der Individualisierung. Mit radikalen Karosserieumbauten, leistungssteigernden Maßnahmen und vollkommen einzigartigen Fahrzeuginnenräumen ist er weit mehr als ein getunter Porsche. Sein technischer und optischer Aufwand, aber auch der notwendige Unterhalt, machen ihn zu einem Highlight der exklusiven Fahrzeugszene. Die Produktion in Kleinstserie und die breite Variabilität je nach Kundenauftrag sorgen für echte Unikate, die am Markt für Old- und Youngtimer eine besondere Stellung innehaben.